Pesovár Ferenc: Béres vagyok, béres. Fejér megyei népzene – Fejér megye néprajza 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: A. sorozat 25. (1982)

Zither und der Knopf harmonika (Foto: 21—22.), Rythmische Begleitung konnte durch die Stabreibtrommel erzielt werden (Foto: 21.). Andere primitive Begleitungsrythmen waren durch Händereiben, Schlagen auf Stühle und Schrankmöbel, Reiben des Daumen­endes auf Hohlräumen möglich (Foto: 16.) Einfache Instrumente waren die Schilfmir­liton (Abbildung S. 60) und die Weichselbaumrindenpfeife. Zu Tanzveranstaltungen und Hochzeiten wurden Zigeunerkapellen engagiert, seit der Jahrhundertwende auf Blas- und Saiteninstrumenten spielende Bauern, sogenannte ungarische Banden (Foto: 19.). Im südlichen Teil des Komitats gab es bis zu den dreissiger Jahren, warscheinlich auf südslawischen Einfluss, auch Tamburabanden (Foto 12., 15.). Falls es in einem Dorf mehrere Kapellen gab, waren die ständig mit einem der Wirtshäuser verbunden, wo der Tanz ja meistens stattfand. Von den Dudelsackpfeifern stehen uns nur Erinnerungen zu Verfügung. Im Besitz der ethnographischen Sammlung des István Király Museums befindet sich eine Drehleier (von dem Volk gewöhnlich Gedrehtes genannt) ungewisser Abstammung, an deren Schlüssel­kasten sich im Gegensatz zu den bisher bekannten Instrumenten fünf Schlüssel­knöpfe befinden (Foto: 23.). Die aus Horn und Blech angefertigten Variationen des Schweinehorns wurden von den Schweinehirten der Gegend als Signalinstrument benutzt (Foto 24—25.). Die durch ihren Lärm die Vögel verjagenden „idioglotten" und „heteroglotten" Ratschen konnten auch mit schubkarrenartig geschobenen und so gehandhabten Variationen ergänzt werden (Abbildung S. 52). Anstatt der früheren sechslöchigen Flöten spielten die Hirten in den letzten Jahrzehnten eher Klarinetten und Blockflöten (Foto 11., 17.). Von den Mundpfeifen war als Kinderspielzeug auch die vogelförmige Csákvárer Tonpfeife bekannt (Abbildung S. 49). In ganz Ungarn ist bislang die Tonpfeifenart nicht bekannt, die man in Pázmánd (Komitat Fejér, Vértesalja), die Brautführerpfeife nennt, weiche von den Brautführern beim Einladen zur Hochzeit als Signalinstrument benutzt worden ist. Vom Gebrauchssystem her ist es auch eine Mundpfeife (Foto 29-37; Abbildung S. 262). Die Sammlungen von Bartók und Kodály aus der Jahrhundertwende wiesen im Donaube­reich von Mezőföld sowie im Nordteil Fejér (Umgebung Bicske) einige wichtige Stücke der ungarischen Volksmusik auf. In den letzten fünfundzwanzig Jahren konnten durch bewusste Untersuchungstätigkeit die verwandschaftlichen Züge mit dem Volksgut Süd­transdanubiens (Tolna—Baranya—Zala) nur noch deutlicher gemacht werden: die eigenartige transdanubische „hohe Pentaton—Intonation" sowie die rythmischen Eigen­heiten, weiterhin solche typische Melodien wie Bartók: no 15. (103—106.). Bartók: No 37. (14., 16.), Bartók: No 40-41. (81., 82.) Bartók: No 303/b (95-97.). AI» Mittelpunkt des fünfstufigen, fallend-quintwechselnden Bartók: No 67. = Kodály: No 22. (56—57.) Typus erwies sich eben Komitat Fejér. Es kamen auch einige alleinstehende Melodien zum Vorschein, de auf neueren Typus hinwiesen, das bislang sichtbar gewordene Bild der transdanubischen Volksmusik so logisch fortsetzend und ergänzend, und hie und da auch Neues aufbringend, (z. B. 84., 102., 176., 179—180.) In einer schnellen Tanzweise der Programmusik des Spiels von „dem Hirt, der seine verlorenen Schafe sucht" erklingt das einführende Motiv des singenden Dichters Tinódi aus dem 16. Jahrhundert wieder. (174.B) Letztlich muss erwähnt werden, dass in der Geschichte der ungarischen Volksmusikkunde und Herausgabe die genaue „Stimmung" einer Schellenreihe der Hirten sowie die Terminologie dieses Klanggutes zum erstenmal in Druckschwärze erscheint (181—182.). 297

Next

/
Thumbnails
Contents