Fitz Jenő (szerk.): Forschungen der Steinskulptur der Arpadenzeit in Ungarn - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 24. A Pannon konferenciák aktái 3. (Székesfehérvár, 1979)

G. Entz: Einführung

FORSCHUNGEN DER STEINSKULPTUR DER ARPADENZE1T IN UNGARN EINFÜHRUNG Die Ausstellung der Skulpturen der Apraden-Zeit im König Stephan Museum in Székesfehérvár wünscht - durch ihr Material, ihren musterhaften Katalog und das hohe Niveau der Darstellung — eine Wen­dung in der Forschung der ungarischen Romanik her­beizuführen. Dieser Wunsch wurde verwirklicht. Die Konferenz soll die initiative weiterführen und ihr neuen Schwung verleihen. Die bisherigen Resultate sind vielversprechend, obwohl einige noch bestritten werden. Um Erfolg zu erreichen, lenke ich die Auf­merksamkeit auf einige Probleme. 203 ausgestellte bekannte und auch unbekannte Steinfragmente illustrieren die künstlerische Ent­wicklung dreier Jahrhunderte. Eine solche Schau wurde bisher nie den Fachleuten und dem Publikum vorgeführt. Die Ausstellung ermöglicht eine wesentliche Ent­faltung und Verfeinerung unserer Kenntnisse sowohl was die Datierung als auch was die lokalen und euro­päischen Eigenheiten betrifft. Die neuere Forschung fordert zu neuen Diskussio­nen auf, da sie zu vielen neuen Feststellungen, bzw. Vermutungen führt. Folgende seien hervorgehoben: Als wichtigste Quelle der heimischen romanischen Kunst des 11. Jahrhunderts wird Byzanz bezeichnet undzwar im Gegensatz zur bisher angenommenen italo-byzantinischen und lombardischen Einflüssen. Nebst ihrer architektonischen Rolle wird ihre Be­deutung als Innenausstattung betont. Der sogenannte Palmettenstil wird umgewertet und zeitlich in die Mitte oder zweite Hälfte des 11. Jahrhunderts datiert. Der Großteil der Schöpfungen des 12. Jahrhunderts stammt aus der zweiten Hälfte des Jahrhunderts; dadurch kommt der ersten Hälfte weniger Bedeutung zu. Die Werkstatt von Pécs wird in ein neues Licht gerückt und an das Ende des Jahrhunderts datiert, d. h. in die Zeit der Palastbauten von Esztergom. Die bisher vermuteten italienischen und südfran­zösischen Einflüsse werden größtenteils durch süd­deutsche und deutsche Vermittlung erklärt. Die tschechischen und polnischen Zusammengänge sind unterstrichen. Für die Werke und besonders die figurale Skulptur des IS. Jahrhunderts werden die süddeutschen Ver­bindungen noch stärker betont, wodurch nach dem Tatarensturm das Vorwiegen der mitteleuropäischen Zusammenhänge organischer erscheint. Der Hinweis auf die gleichzeitige Blüte der Spät­romanik und der Frühgotik in Esztergom macht auf die technische und die Geschmacksänderung auf­merksam und deckt die historischen Gründe des Zusammenlebens der beiden Stile auf. Die heimische Stilentwicklung wird von der gesamt­europäischen ausgehend geprüft und gewertet. Die inhaltliche Bewertung der Darstellung wird besonders beachtet. Auch die technischen Fragen werden ihrer Bedeu­tung entsprechend berücksichtigt. Die Bestrebung, die bisherigen Forschungsergeb­nisse zu verfeinern und zu präzisieren, kommt zum Ausdruck. Einzelne Umwertungen führen logisch zur Analyse anderer Zusammenhänge ihrer Vorausset­zungen und zu neueren Feststellungen.So entwickelt sich eine neue Konzeption, die nicht selten stark von den bisherigen Zeitbestimmungen und der Bewertung abweicht. Unsere Konferenz setzt sich das Ziel, auf Grund des Katalogs und der Vorträge, die neuen kunstge­schichtlichen Perspektiven und die wichtigen Teil­fragen zu erörtern und zu bewerten. G. Entz 7

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