Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)
J. Pavuk: A vonaldíszes kerámai temetőinek kérdései
kommensten ausgeführte Halsgefäße sowie Gefäße fremden Ursprungs gefunden. In den übrigen Gräberfeldern gibt es in Männergräbern auch ein etwas zahlreicheres Inventar. Im Gräberfeld von Bruchstedt ist am reichsten ein Kindergrab<13) ausgestattet. Die Männergräber sind auch in Zengővárkony, hauptsächlich im älteren Gräberfeldteil, auffallend reicher ausgestattet. Der verhältnismäßige Inventarreichtum in den Männergräbern entspricht wohl der leitenden Stellung des Mannes bei der Existenzsicherung der Familie, insbesondere bei der Nahrungsbeschaffung und beim Wohnungsbau. Die Chronologie der Gräberfelder Aus dem Gebiet von Europa sind Gräberfelder und Einzelgräber der Linienbandkeramiker bereits von allen Entwicklungsstufe der Linienbandkeramikkultur bekannt. Unter der Voraussetzung, daß die Butte von Eggenburg<14) gleichfalls aus einem Grab herrührt, wäre dann dieses Gräberfeld das älteste. Die chronologischen Zeitspannen der einzelnen Gräberfelder sind nicht besonders groß. Der Großteil ihrer Gräber gehört immer einer chronologischen Stufe. Vorderhand nur nach einem einzigen zerstörten Grab zu schließen, besaß das Gräberfeld von Nitra eine verhältnismäßig lange Zeitdauer, und zwar von der sog. älteren Notenkopfkeramik bis zum Beginn der Zeliezovce-Gruppe. Die Struktur der Gräberfelder nach dem Geschlecht und Alter Vollständigere Angaben in dieser Hinsicht bestehen nur über das Gräberfeld in Nitra und über einen Teil der Gräber in Sondershausen. Aus den übrigen gibt es nur sehr unvollständige Angaben (Flomborn) oder sie fehlen überhaupt (Bruchstedt, Rutzing). Im Gräberfeld von Nitra waren 26% Kindergräber, 33% Männergräber, 29% Erauengräber und 12% Gräber mit nicht bestimmbaren Geschlecht. In Sondershausen waren 18% Kindergräber, 48% Männergräber, 29% Frauengräber und 5% unbestimmbare Gräber. Vom erhaltenen Material von Flomborn waren es 26% Kinder, 30% Männer, 36% Frauen und 6% Umbestimmte. In Sondershausen ist das Übergewicht der Männergräber auffallend. (13) Н, —D. KAHLKE, o. c., Aus Ur- und Frühgeschichte, 1962, 113. (14) A. STIFFT — GOTTLIEB, Linearkeramische Gräber mit Spondylusschmuck aus Eggenburg, Niederdonau. MAGW 69, 1939, 163, Taf. VI: 43, 44, Verfasserin schreibt, daß es sich um eine Sandgrube handelt „benachbart jener, in der die Gräber I und II lagen.” Sie gibt jedoch die genauere Entfernung nicht an, so daß es nicht klar ist, ob die erwähnte Butte von demselben Gräberfeld stammt. Dem Alter nach bilden die zahlreichste Gruppe der Bestatteten die Erwachsenen der Maturus-Stufe (in Nitra 33%, in Flomborn 46%). In Sondershausen besteht ein mäßiges Übergewicht der Adultusstufe und zwar sogar bei Männern. In Nitra bilden die weitaus zahlreichste weitere Gruppe die Kinder, und zwar hauptsächlich der Stufe Infans I. Davon vermerkt man die große Streblichkeit bei Kindern bis zu einem Lebensjahr (37% aller Kinder). Die zweite Lebenskräftigkeitsschwelle wird zwischen dem 7. und 8. Lebensjahr bzw. im Verlauf der Stufe Infans II festgestellt. In der Juvenis- und der Adultus-Stufe wurde in Nitra eine verhältnismäßig niedrige Sterblichkeit (11%,) beobachtet; das bedeutet, daß das Überleben der Stufe Infast II eine große Chance für das Erleben der Maturus-Stufe bot. Verhältnismäßig abweichende Altersverhältnisse werden in Sondershausen festgestellt. Hier war die Sterblichkeit in der Juvenis-Stufe gerade so hoch wie in den Stufen Infans I und II. Es geht da um 5 junge Frauen, deren baldiger Tod vielleicht mit der (ersten) Geburt zusammenhing. Aus diesem Gräberfeld fehlen jedoch vollständig Kinder bis zu 1. Lebensjahr. In Nitra starben nach der Bestimmung von J. Jelinek Frauen und Männer vorwiegend in der Maturus-Stufe, davon die Frauen zwischen dem 30. und 40. und die Männer zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Die Senilis-Stufe erlebten da drei Männer und drei Frauen. Aus den Angaben von J. Jelinek ergibt sich für das Gräberfeld von Nitra das Durchschnittsalter erwachsener Frauen von 35,5 und erwachsener Männer von 42,3 Jahren. Die Verteilung der Frauen-, Männer- und Kindergräber in den Gräberfeldern ist ziemlich regelmäßig. Das gilt auch von den Verhältnissen im Rahmen der Gräbergruppen. Nur in Sondershausen sind in einer Gruppe sowohl die Frauen als auch die Jugendlichen des weiblichen Geschlechtes begraben. Was die Kinder in Gräberfeldern mit mehreren Kindergräbern in Sondershausen und Flomborn anbelangt, so sind diese Gräber im ganzen über das ganze Gräberfeld regelmäßig verteilt; nur in Sondershausen sind in einer von den Grabgruppen (Gräber 7—11) zusammen mit jugendlichen Frauen noch drei Kinder im Alter Infans I und I/II beerdigt. Hingehen im Gräberfeld von Nitra treten Kindergräber in Gruppen zu 2 — 4 in der Nähe von Erwachsenengräbern auf. Es handelt sich meistens um kleinere Kinder bis zu 5 Jahren ; sie sind wahrscheinlich in einer kurzen Zeitspanne gestorben. Grabgruppen in Gräberfeldern Ein Charakteristikum der Gräberfelder der Linienbandkeramikkultur in Mitteldeutschland als auch in der Slowakei bilden die Grabgruppen. Dieselben wurden schon von D. K a h 1 к е13 14 (15) festgestellt, der (15) D. KAHLKE, Die Bestattungssitten, 117, 133,— ID., Ein Gräberfeld mit Bandkeramik von Sondershausen in Thüringen. Neue Ausgrabungen in Deutschland, Berlin 1958, 51. 126