Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)

J. Lichardus: Adatok a szlovákiak keleti vonaldíszes kerámia időrendi helyzetéhez

BEITRAG ZUR CHRONOLOGISCHEN STELLUNG DER ÖSTLICHEN LINEAR BAN DK ER ARIK IN DER SLOWAKEI In einigen früheren Beiträgen haben wir bereits darauf hingewiesen, daß sich der Kulturkomplex der Linearbandkeramik, im weiteren Sinne des Wortes, in Mittel- und Westeuropa in zwei grundlegende Grup­pen, und zwar in eine westliche und eine östliche Li­nearbandkeramik teilen läßt, wobei wir von geogra­phischen Gesichtspunkten ausgegangen sind.(1> Gegenstand unseres Studiums ist hauptsächlich die östliche Linearbandkeramik, deren Verbreitungs­gebiet Ostungarn, Ostslowakei, Westsiebenbürgen und den Südwestteil der Karpatoukraine umfasst. Eingriffe dieser Kultur lassen sich auch im Banat, in Kroatien, in Kleinpolen und in Form von Impor­ten auch in der Südwestslowakei verfolgen. Als westliche Linearbandkeramik bezeichnen wir die klassische Volutenkeramik, die in beiden Teilen Deutschlands, in Holland, Belgien, in der Schweiz, in Frankreich, Österreich, Böhmen, Polen, im Donau­gebiet Ungarns, in Mähren und in der Südwestslowa­kei vorkommt. Die Eingriffe dieser Kultur lassen sich jedoch auch in der Ukraine, in Moldawien, zum Teil auch in der Walachei und in einem Großteil von Sie­benbürgen beobachten. Unserer Meinung nach müssen grundsätzlich nur diese zwei großen Komplexe der Linearbandkeramik unterschieden werden, die sich nicht nur auf Grund ihrer Gesamtentwicklung und auf Grund der Typo­logie ihrer Keramik, sondern auch in ihrer Verzie­rungsornamentik unterscheiden lassen. Es ist bekannt, daß in der östlichen Linearbandkeramik die Ritzver­zierung mit geometrischen Mustern hervorsticht, während in der westlichen Linearbandkeramik meist (1) J. LICHARDUS, Beitrag zur Linearbandkeramik in der Ostslowakei, ARoz 16, 1964, 841 — 881., II)., Chro­nologie des Früh- und Mittelneolithikums in der Ost- Slowakei. Kongress UISP 1966, Praha (im Druck). Ritzmuster mit Motiven kurvolinearen Charakters, sowie die typische „Notenkopf-Verzierung” auftre­­ten. Es ist ganz natürlich, daß es im Rahmen dieser beiden angeführten Kulturkomplexe zu einer weite­ren Differenzierung und schließlich zur Bildung neuer Gruppen kam, deren Abgrenzung und Definierung vom geographischen und chronologischen Gesichts­punkt äußerst notwendig ist. Wir sind der Meinung, daß es bei einer weiteren Differenzierung am besten wäre, die eigentliche westliche Linearbandkeramik in einen böhmisch-deutschen, einen ungarisch-slowa­kischen Zweig etc. zu teilen. Um eine Einheitlichkeit der Terminologie zu gewinnen, wäre es notwendig, diese Bezeichnungen sofort einzuführen, denn mo­mentan besteht die schwierige Situation, daß die eigentliche westliche Linearbandkeramik manchmal wieder in eine östliche und eine westliche geteilt und als solche bezeichnet wird ; wobei, wenn man sich an dieses Schema halten sollte, die östliche Linearband­keramik wiederum in eine westliche und östliche zu zergliedern wäre. Es ist wohl klar, welche terminolo­gischen Mißverständnisse daraus hervorgehen und noch hervorgehen werden. Das Studium der östliche Linearbandkeramik trat erst in der letzten Zeit in den Vordergrund, und zwar hauptsächlich durch das Verdienst der ungarischen und slowakischen Forscher, aus deren Arbeiten auch die eigentliche Definition dieses Fundkomplexes her­vorgeht. Es ist deshalb notwendig anzuführen, daß wir unter dieser Bezeichnung alle geographisch und chronologisch verschiedenen Zweige der Linearband-107

Next

/
Thumbnails
Contents