Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 4. 1688 - 1848 - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 16. (Székesfehérvár, 1979)

Szigeti Kilián: Székesfehérvár újkori zenetörténete

Kantor- und der Kustoskanoniker haben tatsählich in der städtischen Ratsitzung (am 14. XI. 1837) einen Vorschlag gemacht, nach welchem die Verpflichtungen und die Verpflegung der Musiker wieder1 reguliert wurden. Im Jahre 1839 hat auch Janny ein „Inventarium Nottarum et Instrumentorum Musicalium” verfertigt. Es enthält 327 kirchenmusikalische Werke. Am meisten sind die Wiener und andere deutsch-österreichischen Meister vertreten (J. und M. Haydn, Mozart, Schiedermayer, Dreschler Preindl, Eybler usw.j, dann einige tschechische Komponisten (Blahack, Horak, Tomaschek), und mehrere ungarische oder auch in Ungarn wirkende fremde Musiker, wie J. N. Hummel, G. Adler, J. G. Lickl, J. G. Albrechtsberger, J. A. Seyler. Nach dem Wunsch der genannten städtischen Ratsitzung hat Janny bei dem Dom eine Gesangschule errichtet, was sonst damals in Ungarn überall eine Mode war. Diese Schule diente aber nicht für Kinder, sondern für erwachsene Männer und Frauen, um sie im Gesang auszubilden und so den Nachwuchs für den Kir­chenchor zu sichern. Während der Wirkungszeit Janny’s hat man nähmlich mit der Praxis der Knabensänger aufgehört und die Sopran- und Altstimme wurden von Frauen gesungen. Die Besetzung des Domchores und des Orchesters war in den ersten Jahren Janny’s noch ganz barockartig. 4. Solosänger, 2—2 Violini I—II, Violencello, Kontrabass, 4 Pfeiffer und Orgel. Bei Konzerten und Konzert­messen sollte der Kapellmeister seinen Chor mit anderen Sängern und Musikern ergänzen. Es ist ein grosses Verdienst Janny’s dass er ohne finanzielle Unter­stützung einen Chor mit 19 Sängern und ein Orchester mit 28 Musikern zustan debringen konnte. Dieses Ensemble konnte Beethoven’s Oratorium: „Christus am ölberg (1838), die „Christi Grablegung” von Sigismund Neukomm (1839), das „Re­quiem” von Mozart (1842), die „Stabat Mater” von Rossini (im 1850 und 1865) und viele Konzertmessen aufführen. Die Tätigkeit Janny’s bildete die Blütezeit des Domchors von Székesfehérvár. Nach Janny ging die symphonische Kirchenmusik immer mehr zurück. Nach dem 3 Jahre lang wirkenden Heinrich Emmerth (1887—90) wurde Ernst Lányi zum Ka­pellmeister gewählt (1890—92). Er stand nur zwei Jahre an der Spitze des Chores, aber diese Zeit war doch entscheidend für das musikalische Leben der Stadt. Im Jahre 1890 wurde nämlich der Cecillien-Verein in Székesfehérvár gegründet, und gleichzeitig hat Lányi auf dem Chor statt der Orchestermessen die Vokalpolyphonie und den Choralgesang eingeführt. Das Orchester, welches so viele schöne Konzert­messen gespielt hat, wurde langsam überflüssig, sogar eine Last für die Liturgie. Diese grosse musikalische Umwandlung geschah nicht so einfach. Die Leute waren zu der „a capella” Musik nicht gewöhnt und konnten es nicht genug schätzen. Als Lányi im Jahre 1892 Székesfehérvár verhess um nach Eger umzusiedeln, wurde der Kapellmeister der Budaer Krönungskirche, dr. Franz Kneifei (1892—1922 und zwei­tens 1924—39) zum Regens Chori in Székesfehérvár ernannt. Er konnte aber den Vorstoss der neuen kirchenmusikalischen Strömung nicht mehr hindern. Beinahe ein halbes Jahrhundert dauerte schon der Kampf zwischen der neuen und der al­ten Richtungen (Inzwischen hat Rudolf Goll zweimal den Dirigentenstab über­nommen, und zwar 1922—24 und 1939—40), als Bischof Ludwig Shvoy im Jahre 1941 den jungen Priestermusiker, Franz Kása zum Kapellmeister ernannt hat. Er hat die echte Kirchenmusik in der Domkirche zum Siege verholten. Während die symphonische Orchestermusik in der Kirche allmählich versch­wand, hat sich die weltliche Musik von der Kirchenmusik losgelöst. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. sind in Székesfehérvár verschiedene neue musikalische Initiative und Organisationen entstanden, die mit der Kirchenmusik keine Beziehungen mehr hatten. 198

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