Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 3. Török kor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 15. (Székesfehérvár, 1977)

Fehér Géza, ifj.: A magyar történelem XVI. századi török ábrázolása

Géza Fehér DIE TÜRKISCHEN SCHILDERUNGEN DES 16—TEN JAHRHUNDERTS DER UNGARISCHEN GESCHICHTE (Auszug) In Ungarn äusserte sieh kurz nach der Zeit der Türkenherrschaft (XVI—XVIL Jh.) — parallel mit den ungarischen Altertumsforschungen — ernstes Interesse für die türkische Geschichte, Sprache, Leben und Gewohnheiten der Eroberer. Als Erfolg der Entwicklung der Forschung, kann die einheimische türkische Schriftsquellen-Forschung schon auf eine Vergangenheit von anderthalb Jahrhunder­ten zurückblicken, ln der sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts kann sich die ungarische Wissenschaft mit einer gewaltigen türkisch-historischen Doku­­menten-Ausgabe von neun Bänden brüsten. Dies folgte die Bearbeitung der Berichte türkischer Chronikschreiber die mittelalterlichen türkisch—ungarischen Verbindun­gen betreffend, sowie über die geschichtlichen Ereignisse der Zeit der Türkenherr­schaft in Ungarn, in fünf Bänden. Neben den ins ungarische übersetzten türkischen Chroniken gibt es in türkischen Sammlungen und westländischen Bibliotheken auch andere Werke ungarischen Gegenstandes, welche von verschiedenen Miniaturen künstlerischen Wertes belebt sind. Aber zur Aufarbeitung des ernsten Quellenwert vertretenden Abbildungs-Ma­terial konnte bisher nur geringer Versuch geschehen. Autor gibt aus Zeiten der Regierung Suleymans des Grossen (1520—1566) vom Bildermaterial dreier Chroniken Proben in seiner Abhandlung. Abbildungen der Städte Esztergom (Abb. Nr. 1) und Székesfehérvár (Abb. Nr. 3), sowie der Festung Tata (Abb. Nr. 2) illustrieren den Feldzug von 1543 beschreiben­den Band von Matrakci Nasuh. Die Miniaturen ververtigte der Chroniker selbst. Die Miniaturen von Szigetvár (Abb. Nr. 4—5) beleben die den Feldzug gegen Szigetvár (1566) verhandelnde Chronik des Ahmed Feridun. Eine andere Szigetvárer Abbildung (Abb. Nr. 7) finden wir im aus der Feder Seyyid Lokman-s stammenden Bände. Ihr Maler war — nach der Forschung — Osman, der berühmteste Miniator der Zeiten Suleymans. Nach Einsammlung türkischer Abbildungen der ungarischen Städte und Festun­gen soll man alle mit den Ausgrabungs-Resultaten sowie mit den westlichen Abbildungsmaterial vergleichen. Die andere Gruppe der mit der ungarischen Geschichte verbundenen türkischen Abbildungen, als geschichtliche und kunsthistorische Quelle: sind die an Personen knüpfende Scenen. Auf der einen „Süleymanname” des Top Kapi Serai-s befindlichen Abbildung setzt Suleyman der Grosse in 1529 den ungarischen König János Zápolya (1526—1540) auf seinen Thron zurück (Abb. Nr. 8). Die Darstellung der Krone auf der Miniatura ist sehr interessant vom kunst­historischen Standpunkt. Autor brachte dies mit den Forschungsproblemen der in der Wiener Schatzkammer verwahrten Bocskai-Krone (Abb. Nr. 9) in Zusammenhang. 13

Next

/
Thumbnails
Contents