Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 2. Középkor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 14. (Székesfehérvár, 1972)

Marosi Ernő: Mátyás király székesfehérvári sírkápolnája

Ernő Marosi DIE GRABKAPELLE DES KÖNIGS MATTHIAS CORVINUS (Auszug) Laut gleichzeitiger Schriftquellen liess König Matthias sich und seiner Familie seit der Mitte der 1480-er Jahre eine Grabkapelle bauen. Die Arbeiten an der Kapelle waren in der Zeit seines unerwarteten Todes im Jahre 1490 nicht beendet, und der König musste provisorisch in der Kirche beigesetzt werden. Da aber die gleichzeitigen Chronisten eben über die Gewölben der Kapelle mit höchstem Lob schreiben, soll man annehmen, dass nur das Grabmal des Königs unbeendet geblieben ist. Die Stelle der vermutlich Anfang des 17. Jahrhunderts zerstörten Kapelle ist durch die Ausgrabungen von I. Henszlmann 1874 eindeutig hinter dem Mittelchor der romanischen Basilika festgestellt worden. Neuestens sieht man in den Grund­mauern Überreste einer von Matthias geplanten aber nicht verwirklichten Erweite­rung des Ostabschlusses der Basilika, deren einzig fertiggestellter Teil die Mittel­kapelle sein kann. Dabei beruft man sich auf die zeitgenössische Nachrichten sowie auf eine Aufnahmezeichnung von 1714. Verfasser hofft dagegen nachzuweisen, dass wegen ihres beträchtlichen Achsenunterschiedes und kleiner Breite konnte die Kapelle nicht den, als prächtig bezeichneten, neuen Abschluss bilden. Die bezügliche Textstellen sprechen nicht eindeutig über einen Chor, als Erweiterung des Bau­komplexes kann dagegen auch eine selbständige Kapelle gelten. Aus dem Durch­einander der Grundmauern auf der Nordseite der Kapelle kann man keineswegs baugeschichtliche Folgerungen ziehen. So steht die Annahme nahe, die Grabkapelle selbständig, als einen dem Typ der Palastkapellen angehörenden Bau uns vorzu­stellen. (Die Ausgrabungen im Sommer 1971 haben Beweise für eine grosszügige Er­weiterung des Chores erbracht. So muss die Annahme des Verfassers über die Selb­ständigkeit der Grabkapelle fallen.) Aus den zahlreichen spätgotischen Bruchstücken der Ausgrabungen sind einige mit höchster Wahrscheinlichkeit an den Kapellenbau zu knüpfen. Es handelt sich hauptsächlich um Rahmungen mit reichem Stabwerk. Von den Überresten sind zwei grosse, gerade geschlossene Türrahmungen, eine kleinere spitzbogige, und eine kleine, äusserst reich verzierte Fensterrahmung zu ergänzen. Weitere Sandsteinbruchstücke weisen auf die reiche Verzierung der Kapelle durch Baldachine, Fialen, Laubwerk usw. hin. Zu derselben Gruppe gehören und sicherlich den Bruchstücken der Kapelle einzuordnen sind einige Gewölbefragmente: Rippenansätze mit sich überkreuzenden, ohne Kragstein anlaufenden Rippen, und Schlusssteine mit drei bzw. zwei sich durch­schneidenden Rippen. Obwohl das Gewölbe kann aufgrund dieser Fragmente nicht rekonstruiert werden, kann man wohl auf seinen Typ folgern. Es sollte ein aus Sternfiguren sich zusammenfügendes Netzgewölbe gewesen sein. Fragmente von einem reicher profilierten Gurtbogen lassen auf eine Art Triumphbogen denken. Die Grabkapelle des Königs Matthias sollte dem Stil angehören, dessen erste Denkmäler in den 70-er Jahren des 15. Jahrhunderts in der Architektur des könig­lichen Hofes auftreten. Dieser Stil ist von der Spätgotik Schlesiens und Lausitz beeinflusst, die seit Anfang der 70-er Jahre unter der Herrschaft Matthias’ standen. 183

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