Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. I. Az államalapítás kora - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 13. (Székesfehérvár, 1967)

Horváth János, ifj.: Székesfehérvár korai történetének néhány kérdése az írásos források alapján

János Horváth jun. EINIGE PROBLEME DER FRÜHGESCHICHTE VON STHULWEISSENBURG (SZÉKESFEHÉRVÁR) AUFGRUND DER SCHRIFTLICHEN QUELLEN (Auszug) Im ersten — grösseren — Teil seiner Arbeit beschäftigt sich Verf. mit der Frage der ’weissen’ und der ’schwarzen’ Ungarn und in diesem Zusammenhang mit dem Ursprung des Ortsnamens Székesfehérvár. Die ungarischen Quellen schweigen — merkwürdigerweise — nicht nur über die von Kaiser Konstatinos aufgezeichneten ungarischen S'tammesnamen und von der ungarischen Stammesorganisation, sondern auch von der Tatsache, dass die Ungarn in der Zeit der Staatesgründung (um 1000) in zwei Machtgruppen und auf zwei, voneinander auch geographisch gut umgrenzbaren Gebieten, voneinander getrennt, als weisse und schwarze Ungarn gelebt hatten. Demgegenüber erwähnen die Kiewer Jahrbücher in Zusammenhang mit den Geschehnissen des Jahres 882 die an Kiew vorbeiziehenden ’schwarzen’ Ugrier, unter welchen wohl die landnehmenden Ungarn, oder deren eine Gruppe zu verstehen sein sollen, da diese zusammen mit den Petschenegen erwähnt werden: unsere Landnehmer flüchteten sich nämlich eben auf Druck dieser Petschenegen nach Westen. Die mit unserer Staatesgründung gleichzeitigen, oder beinahe gleichzeitigen abendländischen Quellen wissen tatsächlich von den sich in Pannonien angesiedelten weissen und schwarzen Ungarn, bzw. von deren separaten Ländern zu berichten. Unter diesen Quellen sei der Missionär-Bischof Bruno von Querfurt an erster Stelle genannt. Dieser berichtete in seinem auf das J. 1006 datierten Brief dem Kaiser Heinrich II (Anm. 30), dass die schwarzen Ungarn (nigri Ungri), die er erfolglos versucht hätte zu bekehren, während Verfassung seines Briefes bereits zum Christentum bekehrt waren. Dieses seines Versuches bei den schwarzen Ungarn gedenkt Bruno auch in seinem 1008 geschriebenen Werk, Vita quinque fratrum Polonie (Anm. 32). Während Bruno von Querfurt nur die nigri Ungri erwähnt, spricht sein Zeitgenosse Ademarus Cabannensis (+ um 1035) in seinem Werk Historia Francorum (das auch mit Berichten aus dem XII. Jh interpoliert ist) im Zusammen­hang mit der Missionärreise des Bischofs Bruno ausdrücklich von zwei Ungarn: Alba Ungaria — Ungaria Nigra. Das Adjektiv ’schwarz’ der Ungaria Nigra wird aber in diesem Werk (vielleicht eine naive Erklärung des Interpolators des XII. Jhs) mit der schwarzen Hautfarbe der dort Wohnenden erklärt (Anm. 36). Im Kapitel 33 spricht Ademarus vom Feldzug des Königs Stephan I (t 1038) gegen Ungaria Nigra. Vergleicht man diesen Bericht mit dem Bericht der Annales Altahenses zum J. 1003, so lässt sich mit Bestimmtheit feststellen, dass in der Zeit König Stephanus unter Ungaria nigra der Landesteil der siebenbürgischen Gyula’s gemeint wurde. Von diesem Feldzug wissen auch unsere Chroniker (Anm. 39). Unsere Chroniken nennen zwar Siebenbürgen regnum, benennen dessen Herrscher, gegenüber dem rex der Annales nur dux, um die Unabhängigkeit seines Landteiles in Abrede zu stellen. Sie kennen den Ausdruck Ungaria Nigra überhaupt nicht. Gleichzeitig betonen diese 114

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