Fitz Jenő: Zur frage der Kaiserzeitlichen Hügelbräber in Pannonia Inferior - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 8. (Székesfehérvár, 1958)

auch das HügeJIbegräbnis den Eraviskern zuschreibt,2" wies L. Barkóczi auf die Möglichkeit hin, diese beiden Riten topographisch abzugrenzen. Seine Umsiedlungs-Hypothese wird übrigens auch durch den Umstand untersützt, dass sich i!m Fundbestand der Hügelgräber und der erwähnten Siedlungen unverkennlich westpannonische Züge nachweisen lassen.-' Historisch liesse sich die Umsiedlung, in Anbetracht ihres erwähnten Zeitpunktes, mit dem definitiven Ausbau des niederpannonischen Limes begründen. In dem Artikel „Die Tracht der Eraviskerinnen”22 habe ich mich in der Frage ostpannonischen Hügelgräber der Ansicht L. Barkóczis, ange­schlossen, mit der einen Abweichung, dass das Tumulus-Volk nicht in geschlossenen Massen an,gesiedelt worden, sei und dadurch die Eravisker aus dem Süden ihres vormaligen Stammgebietes verdrängt habe, sondern dass ich es in die dichteren, Massen der autochtonen Bevölkerung für ein,gesprenkelt halte. Bei der Auswahl der Ansiedlern gsstätten für die neue Bevölkerung dürften militärische Gesichtspunkte vorgeherrscht haben: ihre Ansiedlungen lagen, soweit es sich um das untersuchte Staimmgebiet der Ervisiker handelt, sämtlich in der Nähe der Strassen­­züge.23 In der Auslegung der ostpannonischen Hügelgräber haben sich demnach drei Auffassungen gebildet: I. Die Tumultusigräber hängen mit dem Militär und den italisdhen Elementen zusammen und treten in Pannonia Inferior gleichzeitig mit der Befestigung der Sarmatenfront auf. (Sági—Alzmger); II. Die Hügelgräber bedeuten ein Aufleben der Toten­bräuche der ü'lyrischen Urbevölkerung und knüpfen sich demnach an die Eravisker (Sági—Kiss); III. das Volk der Tumulusgräber ist weder mit den Eraviskern ncch mit einem sonstigen Volk Ostpannoniens gleithzusetzen, sondern wurde an der Wende des I. und II. Jahrhunderts gelegentlich der Befestigung des Limes hier angesiedelt. (Barkóczi—Fitz). Um die Frage der Hügelgräber zu klären, müssen wir vor allem die Widersprüche aufdecken, die in den einzelnen Auffassungen zutage tre­ten. Éva B. Bonis hat unlängst-* auf die Unhaltbarkeit jener Auffassung hingewiesen, die das Auftreten der Tumulusbestattung auf das Militär zurückführen möchte. Tumulusgräber finden sich weder in dem aufge­deckten Friedhöfen der militärischen, noch in jenen der Veteranen­kolonien Pannoniens und bilden einen kennzeichnenden Brauch der Landbevölkerung. Anderseits lässt sich auch jene Anschauung schwerlich halten, die in der Hügelbestattung, nach einer Unterbrechung von mehreren Jahr­hunderten, ein Aufleben des Ritus der autochtonen illyrischen Bevölke­rung erblicken will. A. Kiss vertritt die Ansicht, dass die illyrische Urbevölkerung, obwohl säe sich seit etwa einem halben Jahrtausend an ■ 7

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