Juhász Antal: A Duna-Tisza közi migráció és hatása a népi műveltségre (Szeged, Móra Ferenc Múzeum, Csongrád Megyei Levéltár, 2005)

Zusammenfassung

Verhältnis der Weingärten in Pusztamérges 17%, in Csengőd 15% und in Öttömös 13,9%. Dies war ein landesweit hoher Anteil. Der Autor beschäftigt sich auch damit, welche Unterschiede in der Volkskultur der Ansiedler gab (z.B.: Kleidung, Essgewohnheiten), was sie bewahrt haben, welchen Einfluß sie aufeinander hatten. Derartige Forschungen wurden in den letzten Jahren immer schwerer, denn das auffindbare Material immer weniger ist und die Integration der Kultur immer schnell wird. VII. Die bisher nicht erwähnten Ergebnisse der Forschung 1. In der Kultur der Ansiedler entdeckte der Autor eine eigenartige Zweiheit: einerseits läßt sich das traditionelle Niveau der Sachkultur merken, was in manchen Gebieten bereits überholt ist. Das zeigt sich vor allem auf der Ebene der elementaren Bedürfnisse (Hausbau, Ernährung). Andererseits entdeckt man die Unternehmungslust, die Offenheit gegenüber neuen Produk­tionsverfahren oder intensiven Pflanzenkulturen (Wein-, Obstsorten). Diese Zweiheit der Pflege - oder notgedrungene Bewahrung (?!) - der Tradition und der Offenheit auf Neues ist nicht überall und nicht bei allen Gesellschafts­schichten zu ertasten. Hier ist sie aber für die Bevölkerung charakteristisch. Dieses Problem würde noch weitere Datenerhebung und Analyse verdienen. 2. Lajos Für formulierte die folgende Frage: Waren die Teilnehmer der inne­ren Migration in der Pußta Landnehmer oder Flüchtlinge? Die Antwort des Autors lautet: „Der Großteil der Ansiedler waren sowohl Flüchtlinge als auch Landnehmer. Flüchtlinge in dem Sinne, daß sie vor den Lasten und Verpflichtungen ihres dürftigen Lebens flüchteten, und Landnehmer, denn sie die Pußta bearbeiteten und sich dort ein Zuhause und eine landwirtschaftliche Kultur schufen." Die Leistung der Bauerngenerationen, indem sie die Landschaft zur Kulturlandschaft umwandelten, war im untersuchten Zeitraum von epochaler Bedeutung. 3. Die Siedlungsvorgänge der großen ungarischen Tiefebene, näher des Gebietes zwischen Donau und Theiß im Laufe der 18-20.Jh. waren in Europa und auf der Welt nicht einzigartig. A.N.J. den Hollander brachte die Siedlungs­zerstreuung der Tiefebene mit der frontier-Theorie von F.J.Turner in Zusammen­hang: er stellte eine Ähnlichkeit zwischen dem vordringenden „frontier" in Nord­Amerika und der Besiedlung der Pußten fest (A.N.J. den Hollander 1975.313.). Tamás Hofer wies aber dabei auf den Unterschied hin, daß der nordameri­kanische „frontier" primäre Streusiedlungen zustandebrachte, währenddessen es sich auf der Tiefebene eine sekundäre Siedlungszerstreuung vollzog (Hofer T. 1980. 36.). Es lohnt sich, über dieses Problem weiter nachzudenken. Der Autor meint, daß es auf seinem Forschungsgebiet in mehreren Fällen eine dreifache, manchmal sogar eine vierfache Siedlungszerstreuung ablief. Ein Vergleich der Tiefebene mit der frontier-Situation anderer europäischer Regionen — etwa Süd­Italien, Südwest-Spanien oder der ukrainischen Steppe - könnte sehr aufschluß­reich sein. Die weitere Untersuchung der Frage beschäftigt den Autor. 396

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