Hadak Útján. A népvándorlás kor fiatal kutatóinak konferenciája (Szeged, 2000)

Szalontai Csaba - Tóth Katalin: Ekőzetes jelentés a Szeged-Kiskundorozsma határában végzett szarmata kori település- és temetőfeltárásról

Előzetes jelentés a Szeged-Kiskundorozsma határában végzett szarmata kori település- és temetőfeltárásról lungen bekannt sind (HAJDÚ-NEPPER-MÁTHÉ-RACZKY-KR1- VECZKY-CSÁNYI-TÁRNOKI 1997, 106; VÖRÖS 1998, 54). Es ist aber nicht kennzeichnend, daß sie ein viel größeres Gebiet als das bewohnte umgeben hätten. Die Ausarbeitung der inneren Chronologie der Siedlung kann aber helfen, diese Frage zu beantworten. Was die Funktion des Grabens betrifft, ist es ebenfalls vorstellbar, daß er ein Teil eines größeren Verteidigungs­systems innerhalb des sarmatischen Siedlungsgebietes ge­wesen sein könnte. In der Ungarischen Tiefebene gab es auch sog. innere Schanzen außer dem Csörsz-Graben, aber dieses System ist heutzutage größtenteils noch ungeklärt. Ein ähnliches Grabensystem lief z. B. auf dem Do- nau-Theiß-Zwischenstromland von Baja ausgehend über die Gemarkung von Halas bis die Körös-Mündung und von hier am nördlichen Ufer der Körös ganz bis Siebenbürgen. In der Gemarkung von Kiskunhalas wurde der Graben unter der Leitung von Pál Patay durchgeschnitten. Auf dieser Strecke war er 125 cm tief und 3,5 m breit, und mann konnte keinen Wall beobachten (GALLINA 1999, 69-73). Sei­nen Größenangaben nach könnte auch unser Graben Teil eines ähnlichen Befestigungssystems gewesen sein, das vielleicht die Route Lugio-Szeged bezeichnete. DAS GRÄBERFELD Insgesamt wurden 24 Gräber freigelegt und noch drei Ob­jekte (1619, 1643 und 1647), die von einer Grabform waren und sich auch in das System des Gräberfeldes einfügten, aber keinerlei Fundmaterial enthielten. Vier davon waren Bestattungen, die mit sog. Kreisgraben umgeben waren (s. die Beilage). Die meisten Bestattungen (14 Gräber) kon­zentrierten sich auf einem Hügel, der sich aus der Hoch­terrasse des Maty-Baches etwa 1—1,3 m hoch hervorragte. Die mit einem Graben umgebenen Gräber 1594, 1610 und 1697 lagen in einer beinahe W-O-orientierten Reihe. Ein kreisförmiger Graben (Objekt 1696) mit einem Südeingang umgab das Grab 1697. Die Gräber 1594 und 1610 waren mit je einem, in sarmatenzeitlichen Gräberfeldern verhältnismä­ßig selten vorkommenden (ISTVÁNOVITS 1990, 88; VADAY- SZŐKE 1983, 121) eckigen Graben (Objekte 1593 und 1609) umgeben, wieder mit einem südlichen Eingang (Abb. 7. 1). Sowohl ihrer Lage als auch ihrer Größe und Konstruk­tion nach ist die mit einem Kreisgraben umgebene Be­stattung 1627 von hervorragender Bedeutung. Sie befand sich auf dem zentralen, höchsten Punkt des schon erwähnten Hügels, an ihrer südlichen und westlichen Seite konzentriert sich beinahe die Hälfte der freigelegten Gräber (elf Be­stattungen). Die Größe des Kreisgrabens übersteigt bedeu­tend die der anderen ähnlichen Bestattungen. Der innere nord-südliche Durchmesser des Kreisgrabens betrug 15 m, der west-östliche dagegen 14 m. Außer dem gewöhnlichen südlichen Eingang gab es einen anderen auch auf der süd­westlichen Seite. Innerhalb des Kreisgrabens kamen drei Bestattungen vor, in der Mitte das Grab eines Erwachsenen (Objekt 1628) und beiderseits die Gräber von zwei Kindern (Objekte 1626 und 1629). Es dürfte eine Familienbestattung gewesen sein (Abb. 7. 2). Eine ähnliche Familienbestattung wurde von Gabriella Vörös von Sándorfalva-Eperjes pub­liziert (VÖRÖS 1985, 129, 136-140). Wir fanden kein Grab in Superposition, nur der die Gräber zentraler Lage umgebende Kreisgraben durchschnitt den nördlichen Rand des Grabes 1642. Alle Gräber waren S-N-orientiert, die Toten wurden in gestreckter Rückenlage in rechteckigen Grabgruben abgerundeter Enden begraben. Von den 27 Gräbern wurden 15 ausgeraubt, alle könnten zeitgenössische Handlungen gewesen sein. In einigen Fällen konnten wir den Sarg registrieren: Die Auffüllung innerhalb des Sarges sonderte sich von der Auffüllung der Grabgrube ab und stellenweise zeichnete sich der Rand des Sarges als eine bräunliche Verfärbung. Sargklammern gab es in keinem Grab. Im Grab 1668 war es möglich, am Kopfende die zusammenhängenden Reste des Einbaumsarges auf einer verhältnismäßig großer Fläche zu beobachten. Dieses Grab ragte sich auch durch seine ungewöhnliche Größe (298* 190 cm) von den anderen hervor. Seine Fläche betrug 5,51 nr, und das ist viel größer als die durchschnittlich 1,5-2 irr große Fläche der in der Ungarischen Tiefebene bekannten sarmatischen Gräber (KULCSÁR 1998, 25). Der Länge/Breite- Index (ISTVÁNOVITS 1991, 35) dieses Grabes war innerhalb dieses Gräberfeldsdetails der kleinste. Seine Beigaben waren eine römische Münze, sog. sarmatische Schnallen, ein rechteckiger Bronzebeschlag, ein Eisenmesser und ein Feuerstein. In den Gräbern kamen verschiedene Tracht­gegenstände und andere Beigaben vor. Von den Tracht­gegenständen tauchten die Perlen am häufigsten auf. Von den Gräbern mit Perlenbeigaben ist die Bestattung Nr. 1623 zu erwähnen, in dem wir mehrhundert Perlen fanden, teils in ursprünglicher Lage. Außerdem kamen noch Fibeln, Arm­ringe, Torques, Schnallen, Gürtelzierden und Fingerringe zum Vorschein. Die Gefäße gelten als die am häufigsten vorkommenden Beigaben, aber wir stießen auch auf zwei römische Münzen, ferner auf Messer, Nadeln, Feuerzeuge, Bruchstücke von Sehweiten und auch auf Fragmente von Eisengegenständen, die nur nach der Restaurierung be­stimmt werden können. Auf an den Gräbern geübte Opferzeremonien weisen die in den, die Gräber umgebenden Gräben gefundenen Tier­knochen und Scherben, ferner die unter den Gräbern frei­gelegten beiden Objekte hin. Eines dieser Objekte war eine kleine Grube (in der Größe eines Pfostenloches) (Objekt 1648), in der drei Eberzähne gefunden wurden. In der anderen, rechteckigen Grube (Objekt 1674) kam der Schä­del eines großkörperigen — bis dahin genau noch nicht bestimmten — Tieres außer Feuerungsspuren zum Vor­schein. Die im südlichen Teil, am Kopfende des mit einem viereckigen Graben umgebenen Grabes Nr. 1594 gefundene Eintiefung ist besonders interessant. Das beginnt auf der Sohle des Grabes, ist 50 cm hoch und 40 cm länger als das Grab (KULCSÁR 1999). Über die Datierung dieses Gräberfeldsdetails können wir vorläufig nur soviel sagen, daß es dem zuerst von Mihály Párducz abgesonderten Kreis mit den sog. sarma­tischen Schnallen angehört (Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. — erste Hälfte des 3. Jahrhunderts) (PÁRDUCZ 1956; VADAY-KULCSÁR 1984). Dieses Material neuen Typs ver­71

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