Hadak Útján. A népvándorlás kor fiatal kutatóinak konferenciája (Szeged, 2000)

Szalontai Csaba - Tóth Katalin: Ekőzetes jelentés a Szeged-Kiskundorozsma határában végzett szarmata kori település- és temetőfeltárásról

Előzetes jelentés a Szeged-Kiskundorozsma határában végzett szarmata kori település- és temetőfeltárásról VORBERICHT ÜBER DIE SA RMA TENZEITLICHEN SIEDL UNGS- UND GRÄBERFELDSFREILEGUNGEN IN DER GEMARKUNG VON SZEGED-KLSKUNDOROZSMA Csaba SZALONTAI - Katalin TÓTH Der behandelte Fundort (Autobahn M5, 26/72, Fundort Nr. 34) befindet sich westlich von Szeged-Kiskundorozsma (Abb. 1), in der Flur Nagyszék, an der westlichen Hoch- terrasse eines der einstigen Arme des Maty-Baches. Die Ausgrabungen wurden in zwei Saisons durchge­führt. Die Länge der freigelegten Fläche war 1050 m, ihre durchschnittliche Breite betrug 55 m. Im durchgeforschten 55 099 m2 großen Gebiet kamen 1708 archäologische Ob­jekte zum Vorschein (s. die Beilage). Davon waren drei frühbronzezeitliche Urnengräber, 21 spätmittelalterliche Siedlungsobjekte und die anderen waren — mit Ausnahme einiger neuzeitlicher Störungen — in die Sarmatenzeit da­tierbare Siedlungsobjekte und Bestattungen. DIE SARM ATEN ZEITLICHE SIEDLUNG Der sarmatenzeitlichen Siedlung konnten wir auf der Trasse der Autobahn etwa 720 m lang folgen, und sowohl der nördliche als auch der südliche Rand dieses Siedlungsdetails konnten bestimmt werden. Auf die W-O-Ausdehnung dieser Siedlung können wir aus den Angaben der vorangehenden Geländebegehung schließen. Das betrug annähernd 720x100-150 m, also etwa 72 000-108 000 m2, davon konnte eine etwa 40 000 m2 große Fläche erschlossen wer­den (Abb. 1-2). Das ist gegenwärtig das größte durch­geforschte Siedlungsdetail im Siedlungsgebiet der Sarmaten in der Ungarischen Tiefebene. Die Objektdichte war auf der Strecke zwischen 80 und 400 m von der Nordgrenze des Fundortes am größten; das konnte das Zentrum der Siedlung sein. Sowohl nach Norden als auch nach Süden davon nahm die Zahl der erschlossenen Siedlungsobjekte bedeutend ab, zwischen den Objektgruppen gab es größere „leere“ Flächen (s. die Beilage). In der Siedlung kamen die folgenden Objekttypen vor: Halb in die Erde getiefte Gebäude In der Siedlung erschlossen wir 19 halb in die Erde getiefte Gebäude. Davon befanden sich einige — 293. (592-594), 226., 221. (417-420, 438) und 200. (421, 434), bzw. 74. (253, 286, 288) und 100. (316, 346) — in zwei Reihen, etwa eine Straße bildend. Alle Gebäude waren rechteckig, halb in die Erde getieft. Ihre Größe schwankte zwischen 3-5x2-5 m (Abb. 3. 1). Für ihre Konstruktion ist die Vielfältigkeit kennzeichnend. Der Eingang konnte bei keinem Gebäude beobachtet werden. Meistens stießen wir dagegen auf den Fußboden, der häufig -— in manchen Fällen mehrmals — erneuert wurde, ln mehreren Gebäuden kamen Speicher­oder Arbeitsgruben vor (Abb. 3. 2). In den meisten Ge­bäuden gab es keinerlei Feuerungsanlagen, und nur in drei kamen Öfen zum Vorschein, die den Gebäuden angehörten. Der südöstlichen Ecke des Gebäudes Nr. 899 schloß sich der Ofen Nr. 900 an. Ein anderer Ofen (Objekt 128) schloß sich dem nördlichen Rand des Hauses Nr. 74 an (Abb. 3. 3). Dieses Gebäude war auch in anderer Hinsicht besonder: In seiner südöstlichen Hälfte lag das Skelett eines Hundes von kleiner Gestalt 2-3 cm über dem Fußboden und in der südöstlichen Ecke fanden wir einen Pferdeschädel 15 cm über dem Fußboden. Der Ofen Nr. 1341, der am südlichen Rand des Gebäudes 1200 vorkam, könnte zu diesem Gebäude gehört haben. Auch dieses gilt als ein besonderes Gebäude, da wir in der Auffüllung der südlichen Hälfte seines mittleren Teiles ein S-N-orientiertes menschliches Skelett in gestreckter Rückenlage fanden (Objekt 1322). (In der Siedlung stießen wir noch auf ein menschliches Skelett, das auf der Sohle der westlichen Hälfte des Grabens Nr. 25-26 ebenfalls in gestreckter Rückenlage, S-N-orientiert lag (Objekt 1537). Es fehlte aber der Schädel.) Pfostenlöcher Im ganzen Freilegungsgebiet kamen Pfostenlöcher vor, die sich mehr oder weniger in einer regelmäßigen Anordnung befanden. Die Lage der Pfostenlöcher Nr. 1140-1149 war am regelmäßigsten (Abb. 3. 4). Sie umgaben eine recht­eckige, 12,5x12 m große Fläche am westlichen Rand des Grabens 25-26. Weder ein Fußboden noch eine Trümmer­schicht oder Feuerstelle wurden in ihrer Nähe gefunden, sie können die Reste eines oberirdischen Gebäudes — viel­leicht eines Wirtschaftsgebäudes — sein. Die oberirdischen Gebäude und Wohnhäuser sind in den sarmatenzeitlichen Siedlungen bekannt, obwohl solche nur selten Vorkommen (VÖRÖS 1998, 60-61, Abb. 6-7). Öfen Auf unserem Fundort konnten insgesamt 54 im Freien — von den in die Erde getieften Gebäuden abgesondert — stehende Öfen freigelegt werden. Sie kamen in der ganzen Siedlung vor, waren aber in der östlichen Hälfte der Siedlung, in der Nähe des Wassers kennzeichnend. Sie waren von ziemlich einheitlicher Konstruktion, alle könnten ausgehöhlte Objekte gewesen sein. Meistens waren sie Teile von sog. „Öfen­gruppen“, also gehörten auch mehrere Öfen gleichzeitig oder etwas später zu demselben Vorraum (Abb. 4. 1). Die Vor­räume waren von unregelmäßiger Kreisform oder oval, ihre Tiefe schwankte zwischen 1,5-2 m (Abb. 4. 2). In mehreren Fällen konnten wir das ganze, unbeschä­digte Gewölbe der Öfen erschließen. Die Höhe der meisten, in gutem Zustand erhalten gebliebenen, stark durchgebrann­ten Gewölbe war sogar 1 m hoch. Die Sohle der Öfen wurde in der Regel mit Scherben gepflastert, um eine bessere 69

Next

/
Thumbnails
Contents