Hadak Útján. A népvándorlás kor fiatal kutatóinak konferenciája (Szeged, 2000)

Liska András: Adatok a kunágotai avar kori sír előkerülésének körülményeihez

LISKA András ANGABEN ZU DEN FUND UMSTÄNDEN DES AWARENZEITLICHEN GRABES VON KUNÁGOTA András LISKA Beinahe seit 150 Jahren sind die Funde des in Kunágo- ta (im ehemaligen Komitat Csanád) vorgekommenen awa­renzeitlichen Fürstengrabes bekannt. Die Schmucksachen und Gebrauchsgegenstände des mit großer Pracht bestatte­ten Mannes wurden bereits vielmals untersucht, aber die forschungsgeschichtliche Übersicht (BÓNA 1983), ferner die authentische Bekanntgabe des Grabes (GARAM 1992; GARAM 1993) wurden erst nach mehr als einem Jahrhundert nach dem ersten Bericht (PULSZKY 1874, 6-8) veröffentlicht. Mit der Frage der Datierung des Grabes beschäftigte sich auch Attila Kiss (KISS 1991). Die Bedeutung des Grabes wäre noch größer, wenn wir außer der Fundanalyse über die Bestattung ausführliche Angaben hätten. Es wäre ebenfalls von Bedeutung, wenn die Stelle des Grabes identifiziert werden könnte, da keine Informationen über seine Orien­tierung, Tiefe und über das Verhältnis des menschlichen Skelettes und der Pferdeskelette zur Verfügung stehen (BÓ­NA 1983, 88). Die zur Identifizierung des Fundortes nötige Suche im Archiv nach der Katasterkarte aus dem 19. Jahrhundert führte zu einem unerwarteten Erfolg. Es kam ein Protokoll vor, das im Stuhlamt von Battonya im Jahre 1856 über die Fundumstände der Funde von Kunágota aufgenommen wur­de. Diese viele neue Angaben enthaltende Akte ist — unseren bisherigen Kenntnissen nach — die erste schrift­liche Aufzeichnung über die Auffindung des Grabes. Die genaue Stelle des awarischen Fürstengrabes von Kunágota kann mit Hilfe einer im Jahre 1875 aufgenommenen Ka­tasterkarte und der Angaben des erwähnten Protokolles identifiziert werden. Aufgrund der neulich kennengelernten Angaben dieses Protokolles können die Fundumstände fol­gendermaßen zusammengefaßt werden; Mátyás Balázs, der Sohn des Tabakgärtners János Balázs stieß auf das Grab in einer Tiefe von 80-90 cm im Spätherbst 1856 bei Erdent­nahme vor ihrem Haus. Im Grab wurden nur die Schädel und die Beine beider Pferde des Fürsten gefunden. Das weist auf die in der Frühawarenzeit bekannte partielle Pfer­debestattung hin. Im Maul eines der Pferde war ein Gebiß, und das Pferdegeschirr war mit Bronzebeschlägen verziert, die mit Silberplatten zusammen gepreßt wurden. Der Men­schenschädel und die reichen Beigaben, so wie die goldenen Gürtelzierden, das mit Goldbeschlägen verzierte Schwert, auf dem auch eine aus dünnen Silberplättchen bestehende Verzierung vorstellbar ist, die goldenen Schmucksachen, der byzantinische Solidus, ferner die Silbergefäße kamen unter den Pferdeknochen vor. Das erlaubt eine interessante Voraussetzung über die Form des Grabes. Es ist wahr­scheinlich, daß die Beine des Menschenskelettes bei dem Ausgraben der Grube nicht gestört wurden und sie an ihrer ursprünglichen Stelle lagen. Der Beweis der obigen Voraus­setzungen und die Beantwortung der offenen Fragen, ob es z. B. wirklich um ein Einzelgrab geht, sind nach einer authentifizierenden Ausgrabung am identifizierten Fundort möglich. Übersetzt von Katalin H. SIMON Liska András Erkel Ferenc Múzeum 5700 Gyula Kossuth Lajos utca 17. 236

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