N. Szabó Magdolna - Zombori István szerk.: Vallásos ponyvanyomtatványok Bálint Sándor hagyatékában (Szeged, 2010)
Barna Gábor-Székely Anna: Vallási ponyvanyomtatványok Bálint Sándor hagyatékában
35 Sammlung, 1800-1850 55, dann erfolgt ein merklicher Aufschwung, zwischen 1850 und 1860 finden sich 102, und diese Menge bleibt in etwa bis zur Jahrhundertwende anteilig erhalten. Die Zahl der Ausgaben zwischen 1900 und 1950 beträgt 135. Diese Zahlenreihe zeigt gut die Entwicklung der Kolportageherausgabe, dass das halbe Jahrhundert von 1850 bis 1900 einen bisher unbekannten Aufschwung nahm. 4.3 Titelblätter, Frontispize. Den Titelblättern sind vielfältige Informationen zu entnehmen, dies aber ändert sich im Laufe der Epochen — auch abhängig von amtlichen Vorschriften und der Zensur. Im Interesse der besseren Verkaufbarkeit waren die Verfasser und Verlage bestrebt, klangvolle und lockende Titel zu geben, so gibt es oft neue, neueste, wirkungsvolle, schönste, sehr schöne oder fromme Ueder. Auf vielen Titelblättern ist der genaue Inhalt des Heftes angegeben, fallweise auch die Anfangszeile der enthaltenen Gesänge und Gebete. Auf dem Titelblatt erscheint die Funktion des Gebetes oder Gesanges: z. B. zur Bekehrung, zur Reue in der letzten Stunde des Sterbenden. Bei der Darstellung der Gnadenorte oder -bilder steht oftmals ein Hinweis auf die wunderwirkende Kraft des Bildes. Zur Steigerung der Beliebtheit und Absatzfähigkeit betonen die Verfasser mehrfach, dass das Heft eine erneute oder erweiterte Ausgabe ist, die aus guten, heiligen Büchern übernommene Übersetzung. In den Texten kommt Häufung von Attributen vor, häufig sind Ausrufesätze, Interjektionen und zahlreiche Zeichen der Gefühlsübersättigung. All das steht im Dienst dessen, die Mittlerhilfe der Jungfrau Maria oder der Heiligen bei Gott, bei Jesus in den Schwierigkeiten des Lebens, für die Sündenvergebung zu erbitten, dass er sich den leidenden Seelen erbarme usw. So finden sich in den Kolportageheften her^erweichende, kraftvolle , andächtige Gebete und Ueder. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Titelblätter fast ausnahmslos illustriert, jedoch passen die Darstellungen nicht immer harmonisch zum Inhalt. Es kommt vor, dass auf dem Titelblatt einer Kolportage mit Pfingstliedern die Darstellung der Schmerzensmutter oder vor einem Brevier für den hl. Franziskus ein Dreifaltigkeitsbild steht, zum Zeichen, dass das Bild nur Dekoration ist. Um die Jahrhundertwende erscheinen auch auf den Kolportagetitelblättern die Jugendstilmotive und dann seit den 1920er Jahren auch Fotografien. Gleichfalls seit der Jahrhundertwende finden sich auf farbiges Papier gedruckte Titelblätter. Die Außenseiten des Umschlags geben dem Leser den ersten Eindruck vom Werk, so dass die Abbildung darauf den Benutzer beeinflusst, und auf Grund der weiten Verbreitung ist dieser Einfluss beträchtlich. Die Darstellungen auf den Kolportageheften, die für breitere Schichten, einfachere Menschen ausgesuchten Bilder, sind Träger allgemein bekannter Motive und Symbole. Sie gestalteten auch das religiöse Wissen und schufen eine neue visuelle Kultur. Die überwiegend aus Holzschnitten bestehenden Darstellungen uniformisierten, vereinfachten sich mit der wachsenden Exemplarzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hinsichtlich Text und Darstellung waren die funktionalen Gesichtspunkte vorrangig. Die Bilder und Titelblatttexte tragen die Charakteristiken des Inhaltes an sich, und so sind auch Formulierungen gefühlsübersättigter Effekthascherei nicht selten. 4.4 Verlage, Verfasser, Druckereien. Sehr unterschiedlich ist die Art, in der Verlage, Verfasser und Druckereien auf dem Titelblatt oder dem rückseitigen, eventuell auf dem inneren Umschlag erscheinen. Am Anfang des 19. Jahrhunderts sind Ausgaben ohne Datum häufig, auf einem Teil von ihnen steht „Gedruckt in diesem Jahr" oder „Dieses Jahr", in einem Fall „Gedruckt im Kalten Winter". Unter den Verfassern kommen auf mehreren Drucken die Namen István Orosz, Lajos Varga oder Ignác Szécsi vor, aber sie können auch als Textzusammensteller oder Herausgeber einiger Kolportagen fungieren. Auf mehreren Kolpor-