Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)

GARAM Éva: A zamárdi avar kori temető többes temetkezései

GARAM Éva MEHRFA CHBESTA TTUNGEN DES AWARISCHEN GRÄBERFELDES VON ZAMÁRDI Éva GARAM In Zamárdi-Rétiföldek erschienen zwischen den 2368 Grä­ben 1. des großen awarischen Gräberfeldes 18 menschliche Mehrfachbestattungen und 2 doppelte Pferdebestattungen. Unter den humanen Gräbern gab es Zweier- und Dreier­bestattungen, insgesamt 39 Individuen wurden in gemein­samen Gräbern bestattet. Der größte Teil der Mehrfach­gräber kann in das 6.-7. Jh. datiert werden, lediglich 3 Bestattungen sind spätawarisch. Nur ein geringer Teil des freigelegten Gräberfeldteils, nämlich 1,26%, bestand aus Mehrfachbestattungen. Dies entspricht dem üblichen durch­schnittlichen Anteil bei awarischen Gräberfeldern. Die meisten Mehrfachbestattungen waren gemeinsame Gräber eines Mannes und einer Frau, in den anderen Grabstellen fand man Erwachsene und Kinder bzw. mehrere Kinder. Die Mehrfachbestattungen von Zamárdi sind, ähnlich wie die anderen Gräber des Gräberfeldes, durch Grabraub gestört. Drei Gräber enthielten aber trotzdem viele und gut auswertbare Gegenstände. Die frühawarischen Doppelgrä­ber (250/a-b, 517-518, 1140/a-b), in denen Männer und Frauen lagen, sind besonders interessant und wertvoll. Die Frauen trugen Kleidung, die für den merowingischen Kul­turkreis typisch ist und mediterrane und germanische Wur­zeln oder Einflüsse zeigt. Diese Kleidung wurde von einem Gürtel mit Beschlägen und lang herunterhängendem Ende zusammengehalten, am Gürtel hingen verschiedene Anhän­ger und Kapseln. Die Tracht der Männer an der Seite der Frauen unterscheidet sich im Gegensatz zur Kleidung der Frauen nicht oder kaum von der typischen awarischen Män­nertracht des 6.-7. Jh., bei der auch die charakteristischen Beschlagtypen des Kreises von Bócsa zu finden sind. Die Waffen der Männer (Bogen, Schwert, Lanze) sind typisch für die frühawarische Zeit. Die beiden doppelten Pferdebestattungen (455/a-b und 456/a-b) des Gräberfeldes von Zamárdi sind einzigartig. Der Zeitpunkt der Beerdigung wird von den jüngsten Ge­genständen der reich ausgestatteten Pferde und den Gräbern der Besitzer (457, 472), die trotz Raub noch ihren ehemali­gen Reichtum zeigen, in das letzte Drittel des 7. Jh. datiert. Dies beweist, dass das in Transdanubien weit verbreitete Flechtbandornament mit Zahnschnitt im ganzen 7. Jh. ver­wendet wurde. Der fachspezifische Beitrag der Mehrfachbestattungen von Zamárdi kann wie folgt umrissen werden: Die Unter­suchung der erhaltenen Beigaben von Verstorbenen ver­schiedenen Geschlechts, die zusammen beerdigt wurden, liefert einerseits Angaben zu Kultur und Bevölkerung (?) der frühen Awarenzeit mit unterschiedlichen Wurzeln, ande­rerseits hilft sie, die relative Chronologie des frühawa­rischen Fundmaterials zu verfeinern. Übersetzt von Éva Pávai-Morche Garam Éva Magyar Nemzeti Múzeum 1088 Budapest Múzeum krt. 14-16. E-mail: garameva@hnm.hu 322

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