Anders Alexandra – Lőrinczy Gábor szerk.: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 12. (Szeged, 2011)

V. SZABÓ Gábor: Ahol a bronz terem... Előzetes jelentés a baks-temetőparti késő bronzkori lelőhelyen végzett fémkereső műszeres kutatásokról

V. SZABÓ Gábor Die dritte Gruppe bilden Gegenstände, die ebenfalls in die HaB2-3-Periode datiert werden können, deren Ana­logien aber aus Bronzedepots dieses Zeitraums bekannt sind, die Waffen mit östlichen Verbindungen und Pferde­geschirr enthalten. Hierhin gehören die kreuzförmigen Bronzeknöpfe (Abb. 7, 24-25), ein Zweiflügelbeschlag (Abb. 7, 27), dessen Analogien aus dem Hort von Biharugra bekannt sind, sowie ein eisernes Tüllenbeil (Abb. 7, 22), das nach seiner Form, seiner ovalen Tüllenöffnung und seiner geringen Größe den frühen Formen zugeordnet wird. Die zwei Bronzedepots des Fundortes fügen sich so­wohl mit ihrer Zusammensetzung als auch ihren Gegen­standstypen gut in die gleichaltrigen Bronzedepots der wei­teren Umgebung ein. Die Analogien des Hortfundes 1 (Abb. 4, 1) sind in den Depots von Szentes-Nagyhegy I und III bzw. in den gleichaltrigen ostungarischen Hortfunden fast vollzählig aufzufinden. Auch die Gegenstände des Hortfundes 2 (Abb. 4, 2) sind mit diesen Ensembles verbunden. Der Hort kann aber anhand des Tüllenbeils mit asymetrischem Umriss und einem Klingenteil, der in der Mitte in einem Bogen ab­gesetzt ist, auch schon mit einer Hortgruppe, die in die jüngere HaB2-Periode dieses Zeitraums eingeordnet wurde, verbunden werden. Hierzu können die Bronzedepots von Szentes, Tarhos, Ótoldeák und Arad im südlichen Teil der Tiefebene gerechnet werden (KEMENCZEI 1996, 84). Diese Depotgruppe kann als gleichaltrig mit dem Kreis der Hort­funde von Romänd in Transdanubien und von Biikkszent­lászló in Nordungarn angesehen werden. Die goldenen Ringe kamen in der Umgebung des Hortfundes 1 in einem kleinen Tongefäß zutage (Abb. 5, 3). Ihre Analogien aus einem gesicherten Fundkontext datieren die Nutzungszeit dieses Schmucktyps in die HaB 1 -Periode. Das HaBl - Ende der Keramikensembles der Gäva-Kul­tur in der Tiefebene ist in der letzten Zeit aus mehreren Gründen in Frage gestellt geworden. Es gibt immer mehr Hinweise darauf dass diese Art von Keramik während der HaB2-Periode fast unverändert erhalten blieb. Darauf weisen die folgenden Fakten hin: 1. In den umliegenden Regionen, wie z.B. den Unter­karpaten, dem nördlichen Moldavien, der östlichen Slo­wakei und in Transsylvanien, existieren die Siedlungen der Gáva-Kultur eindeutig auch in der HaB2-3-Periode weiter. 2. Die Gemeinden, die die Gräberfelder der Mezö­csát-Kultur in den HaB2- und HaB3-Perioden benutzten, erscheinen nur in zwei Gebieten - in den Regionen der nördlichen Tiefebene und zwischen den Flüssen Körös und Maros. Siedlungen, die sicher mit ihnen verbunden werden können, kamen bis heute nicht zutage. Dagegen treten die Siedlungen der Gäva-Kultur in der ganzen Tiefebene sehr zahlreich auf. 3. In den Gräberfeldern der Mezöcsät-Kultur in der nördlichen und südlichen Tiefebene ist die fortbestehende Keramiktradition der Gäva- und der Kyjatice-Kulturen gleichermaßen stark vertreten. 4. Im östlichen Karpatenbecken werden auch nach der HaBl-Periode Depots angelegt, und dies bis in die HaB2-3-Perioden hinein, allerdings in verminderter Inten­sität. Der größte Teil der deponierten Gegenstände besteht aus Formen, die auch in den vorangegangenen Perioden hergestellt und benutzt wurden. Ein Teil der verborgenen Depots entsprach unverändert eine Zeit lang — mit Sicher­heit aber bis zum Ende der HaB2-Periode — auch in seiner Zusammensetzung der früheren Tradition der Deponierung. Nach den obigen Ausfuhrungen ist zu vermuten, dass ein bedeutender Teil der Gemeinden, die die Keramik­tradition der Gäva-Kultur verwenden und Horte vom Typ Hajdúböszörmény verbergen, auch in der Theißregion die HaB2- und vielleicht die HaB3-Perioden, also das 9. Jh. v. Chr., erleben. Dies scheint auch das Beispiel von Baks-Temetöpart zu bestätigen: Die zweite und dritte Gruppe der hier gefun­denen Bronzeobjekte deuten darauf hin, dass die Nutzung der Siedlung am Ende der HaBl-Periode auch hier nicht endet, sondern in der HaB2-3-Periode ununterbrochen wei­tergeht. Die schon früher benutzten Keramikformen und der größte Teil der bisherigen bronzenen Gegenstandstypen werden weiterhin unverändert hergestellt — die neue Pe­riode wird lediglich durch das Auftreten einiger neuer Typen von Metallgegenständen markiert. Dieser Zeitraum kann mit dem 9. Jahrhundert v. Chr. und nach den verschiedenen relativchronologischen Syste­men mit der HaB2-3-Periode, mit IVb-Va nach Kemenczei (KEMENCZEI 1996, 84, Abb. 37) und mit Periode V nach Metzner-Nebelsick (METZNER-NEBELSICK 2002, 67-69, Abb. 17) gleichgesetzt werden. In dieser Zeit gelangen die Bronzedepots von Romänd und Sághegy in Transdanubien, das Bronzedepot von Bükkszentlászló I-III im Nördlichen Mittelgebirge und die Horte von Szentes, Óföldeák und Tarhos in der südlichen Tiefebene (KEMENCZEI 1996, 84) unter die Erde. Im gleichen Zeitraum treten aber auch En­sembles eines neuen Typs auf — mit Teilen von Pferde­geschirren und mit Waffen —, deren früheste Beispiele die Horte von Prügy und Biharugra sind. In dieser Zeit ent­stehen wahrscheinlich auch die ältesten Gräberfelder der Mezöcsät-Kultur (METZNER-NEBELSICK 1998, 376, 381), pa­rallel zu Siedlungen, die das Keramikmaterial der Gäva­Kultur aufweisen. Ihr Verhältnis zueinander kann aber noch nicht genau definiert werden. Unserer Meinung nach sollte nach alldem die von T. Kemenczei vorgeschlagene Aufteilung der ungarischen Bronzeschätze (KEMENCZEI 1996, 84-87, Abb. 37) geändert werden. Die Argumente von C. Metzner-Nebelsick (METZ­NER-NEBELSICK 2002, 56-57, 63, Abb. 12) müssen akzeptiert und das Auftreten von Depots mit Gegenständen östlichen Typs schon auf die IVb- (HaB2)-Periode, also auf das 9. Jahrhundert, ausgeweitet werden (Tabelle 1). Die Gleich­zeitigkeit der Horte vom Typ Bükkszentlászló und der En­sembles aus Waffen mit östlichem Charakter und Pferde­geschirr wird auch von einem Bronzedepot belegt, das wir 2010 in Párád-Várhegy geborgen haben. Es enthielt zu­sammen mit den typischen Sattelfibeln, Halsringen und kleinen Tüllenbeilen, die alle aus den Depots I —II von Bükkszentlászló bekannt sind, zwei bronzene Lanzenspitzen mit durchlochten Klingen. Die Analogien der Lanzenspitzen und Tüllenbeile des Hortes kennen wir aus Ensembles mit Pferdegeschirr und neuen Waffentypen wie aus den Horten von Prügy und Dunakömlöd. Einen ähnlichen Beweis liefert der von uns freigelegte Bronzehort von Tállya-Ovár (V. SZABÓ 2010, 26-28). Darin kam zusammen mit typischen Sicheln und Tüllenbeilen der HaBl- und HaB2-Perioden ein ovales, bronzenes Pferdegeschirr zutage, dessen Ana­logie wir aus dem Hort von Mosanec an der mittleren 112

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