A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 11. (Szeged, 2005)
BALOGH Csilla – KOROM Anita – KÓBOR Balázs – TÜRK Attila: Egyedi típusú zománcberakásos korongfibula Kistelek (Csongrád megye) határából
tut für Mineralogie, Geochemie und Petrologie der Universität Szeged durchgeführt. 28 Die Metallzusammensetzung des Gegenstandes 29 besteht — im Gegensatz zu der Mehrheit der früher untersuchten (KÓBOR 2003,329) bzw. anderen, publizierten Bronzegegenstände (B. BÓNIS-SELLYE 1988, 15) — aus einer Legierung aus Kupfer (Cu) und Blei (Pb), 30 in dem ungewöhnlicherweise Zinn (Sn) als Legierungsmaterial nicht nachweisbar ist. Nur in Spuren lassen sich Eisen (Fe) und Zinn (Sn) feststellen; diese Elemente gelangten jedoch sicherlich als Schmutzpartikel in die Legierung (eventuell auf deren Oberfläche). 31 Bei der Analyse des Emailmaterials der Scheibenfibel ist festzustellen, dass unter den durch die XRF-Methode ermittelbaren und über höhere Periodennummern als Silicium (Si) verfügenden Hauptelementen Kobalt (Co) markant im blauen Email vertreten ist. Es ist also mit Gewissheit zu behaupten, dass man für das blaue Email Kobalt (Co) verwendet hatte, was weiter durch die Tatsache bekräftigt wird, dass das Emailmaterial des blauen Feldes weder Mangan (Mn) noch Kupfer (Cu) enthält, denen der blaue Farbton zu verdanken wäre. 32 In dem rötlichen, ziegelroten Email-Feld, das sich in der Mitte der Reiterfigur befindet, ist eine hohe Konzentration von Blei (Pb) hervorzuheben. Sehr wahrscheinlich wurde für das rötliche Email-Feld Minium (Pb.0 4 ) als Färbemittel genutzt. So lassen sich weder das gleichfalls einen ähnlichen, rötlichen Farbton erzeugende Kupferoxid (Cu,0 = synthetischer Kuprit) noch Eisenoxide in großen Mengen ermitteln, während Blei (Pb) in dem untersuchten roten Feld in größerer Menge nachweisbar ist als in allen anderen Feldern. 33 Übrigens ist Blei (Pb) — unabhängig von der jeweiligen Farbe — in allen Emailflächen zu finden, was mit Sicherheit auf das der Emailmasse beigemengte Blei zurückzuführen ist. 34 Die Untersuchung hat ergeben, dass das Material aller Emaileinlagen, die in unterschiedlichen Farben erscheinen, in Spuren auch Eisen (Fe) enthält, während bei der Nadelkonstruktion der Fibel das Röntgenspektrum Eisen (Fe) in großen Mengen, als Verunreinigung der Oberfläche, anzeigte. AUSWERTUNG DER BEIGABEN Die Perlen Perlen verschiedenen Typs sind die am häufigsten angetroffenen Fundstücke in sarmatischen Frauengräbern. Die im Grab von Kistelek bestattete alte Frau trug eine kurze Halskette, die aus verschiedenen Perlen zusammengesetzt war. Eine lange Laufzeit erlebten unter den die Kette bildenden Perlen die runden Glasperlen, Ähnliches zeichnet sich für die Korallenperlen; sie sind sowohl in der frühen als auch in der späten Periode der Sarmatenzeit zu finden (VADAY 1989, 106). Anders verhält es sich mit der Kalkperle, sie stellt keinen gängigen Typ dar. Die Parallelen zu dem in dem Grab entdeckten flachen, genauen quantitativen Zusammensetzung des zu untersuchenden Gegenstandes nicht geeignet; sie ist lediglich für den quantitativen Nachweis der in ihm vorkommenden und vor die Röntgenstrahlen geratenden wichtigsten Elemente gebräuchlich (bei Elementen, die über größere Periodennummer als 14 verfügen). Daraus erfolgt, class diese Methode detektierbar und nur im Falle von wesentlichen Elementab-weichungen bezüglich der Zusammensetzung geeignet ist, um sie bei Gegenständen, die aus verschiedenen Materialien bestehen (z.B. Legierungen) voneinander zu unterscheiden. Im Falle von komparativen Zusammensetzungsanalysen — mit Hilfe der sich in ähnlicher Bindung befindlichen EtalonElemente — sind durch die Messungen die Ergebnisse mit dem jeweiligen regionalen Vergleich der Intensitätsgipfel der Röntgenspektren in Halbquantitativen umwandelbar (KÓBOR 2003. 329; KÓBOR 2004. 454). 28 Messungskonstanten: Analysator vom Typ NZA-8500, Messungsbereich: 0-40 keV Strahlenquelle: Mo 45 kV, 4 mA, Blende: 0,1 mm. Zeitdauer: 4 sec, Registrierung: X= 1/100 Y=l/50=lk. 29 Mittels Röntgenstrahlen von der k-Schale untersucht. 30 Diese charakteristische „Blei-Bronze"-Zusammensetzung könnte einen wichtigen Anhaltspunkt bei der Suche nach Parallelen zu dem Gegenstand darstellen. 31 Anzumerken ist, dass mit dieser Analysemethode des Emails der Nachweis der Elemente Silicium (Si), Aluminium (AI), Natrium (Na) und Kalium (K) sowie der anderen, die ständige Zusammensetzung der Glasperlen bildenden Elemente nicht zu erbringen ist, jedoch ist ihre Anwesenheit als sicher anzunehmen. 32 Eine von dieser abweichende, frühere Meinung vgl. B. BÓNIS-SELLYE 1988. 17. 33 Bezüglich der roten Farbe vgl. B. BÓNIS-SELLYE 1988. 18. 34 Mit dem Zusatz von Blei ist das Email leichter zu schmelzen, des Weiteren hilft es auch bei der Reduzierung der Flächenspannung (BATESON 1981. 86).