A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 11. (Szeged, 2005)

HEINRICH-TAMÁSKA Orsolya: További adatok a fogazással díszített leletek készítési módjához: a konstrukció

ta 1 lteile an verschiedenen Garnituren unter dem Aspekt der Chronologie und die Genese untersucht. Die größte Variationsbreite zeigen die Riemenzungen. Aufgrund der verwendeten Hauptelemente ließen sich drei-, zwei- und einteilige Konstruktionen unterscheiden. Die dreiteiligen Riemenzungen kamen im untersuchten Material sehr häufig vor. Ihre Vorder- und Rückplatte stellen getrennte Bleche dar, die mit einem dünnen Sei­tenblechstreifen zusammengelötet wurden. Es wurde überall auch noch ein zusätzlicher Tüllenrand angebracht. Dieser bestand aus einem schmalen Blech, das um den äußeren Rand gebogen und an der Rückseite aufeinander gefaltet und angelötet wurde. Die Vertreter dieser Gruppe stellen gegossene Arbeiten dar. Es bedeutet, dass die Vor­derplatten gegossen wurden, die Rück- und Seitenplatten dagegen aus Blech hergestellt wurden. Bezeichnend ist, dass die Gussplatten sehr dünn ausfallen. Der durch das Zusammenlöten entstandene mittlere Hohlraum wurde vermutlich durch organische Materialien (Holz, Leder) ausgefüllt. Damit erhöhte man auch das Gewicht und da­mit die Stabilität des Gegenstandes. Ähnlich dürften die Riemenzungen der zweiten Gruppe ausgefüllt gewesen sein. Bei diesen sog. zwei­teiligen Konstruktionen wurden entweder die Seiten der Vorder- oder der Rückplatte zum Rand zurückgebogen, auf den das andere, glatte Blech angelötet werden konn­te. Ihr Kennzeichen ist eine leicht abfallende Ausbildung der Seitenwände, im Gegensatz zu gerade stehenden, angelöteten Rändern der ersten Gruppe. Diese abfal­lende Ausbildung der Seiten zeigen auch die bekannten Pressmodel, ein Beleg dafür, dass die Bleche nicht nur den Abdruck des Motivs bekamen, sondern auch in Form getrieben wurden. Die Mehrzahl dieser Gegenstände sind also gepresste Bleche. Bis die dreiteiligen Riemenzungen eine Konzentration westlich der Donau zeigen, kommen die zweiteiligen hauptsächlich entlang der Donau und im Donau-Theiß-Zwischenstromland vor. Dieses verdeut­licht zugleich einen Unterschied zwischen gepressten und gegossenen Funden. Die dritte Gruppe bilden die geschlossenen und offe­nen Varianten der Spaltriemenzungen, die als einteilige Konstruktionen gelten. Letztere wurden durch das An­löten oder Mitgießen eines Metallvierecks an der Rück­seite der Riemenzunge erzielt, wodurch eine keilförmi­ge, offene Tülle entstand. Geschlossene Tüllenbildung kam in unserem Material nur bei massiven, gegossenen Riemenzungen vor. Die offene Variante tritt im zeitglei­chen Fundgut bei den tauschierten und allgemein bei ge­gossenen Riemenzungen auf. Beide Varianten kommen allerdings, trotz zahlreicher germanischen Vorbilder, auch östlich der Donau vor. Ebenfalls eine offene Tülle besitzen die massiven Riemenzungen mit Scharnier. Ihre Scharniere zeigen zwei Varianten. Entweder handelt es sich um an der Seite der Riemenzunge dreifach, und an der Beschlagplatte dreifach gelöteten Ösen, die inein­ander geschoben ein Scharnierrohr für den Stift bilden. Andererseits konnten die Ösen an den beiden Enden der Riemenzunge angebracht und mit einem Stift verbunden werden, um den die Beschlagplatte gebogen wurde. Die Riemenzungen mit Scharnier zeigten sehr häufig Repara­turspuren, was mit der Empfindlichkeit der Konstruktion zu erklären sein dürfte. Interessant ist, dass die ausge­führten Reparaturen keine Lötung zeigen. Die zahnschnittverzierten Schnallen bilden zwei gro­ße Gruppen. Die einen zeigen zwischen der Beschlag­platte und dem Bügel eine Scharnierkonstruktion, bei den anderen bilden sie dagegen einen starren Körper. Bemerkenswert ist die einheitliche Lösung der Schar­nierkostruktion in der ersten Gruppe. Es handelt sich ausnahmslos um ein inneres Scharnier. Es heißt, dass die Beschlagplatte in der Mitte positioniert und zu beiden Seiten hin vom verbreiterten Bügel eingefasst wurde. Das Scharnier entstand entweder durch das Zurückbiegen ei­nes länglichen, mittig offenen Streifens, der zusammen mit der Beschlagplatte gegossen wurde oder durch das Einsetzen eines solchen Streifens aus Blech hinter der Beschlagplatte. Zwischen die beiden Scharnierröhren wurde der Dorn eingesetzt, der einen an seiner Unterseite angelöteten, gebogenen Niet mit einem wappenförmigen Ansatz besitzt. Aufgrund feinschmiedetechnischer Ana­lysen können im awarischen Fundgut noch zwei weitere Formen der Scharnierkonstruktion bestimmt werden, die gegossenen oder äußeren Scharniere und die angelöteten, die bereits bei den Riemenzungen thematisiert wurden. Die inneren Scharniere zeigen dagegen keine Lötspuren. Bei den starren Schnallen ist nur der Dorn beweg­lich, wie bei zahlreichen als byzantinisch bezeichneten Schnallen des 6. und 7. Jahrhunderts. Auch bei der Befe­stigung der Schnallen konnten durch die Verwendung von Steckösen Parallelen zu dieser Gruppe erkannt werden. Die zahnschnittverzierten Beschläge bilden aus funk­tioneller Sicht eine sehr heterogene Gruppe. Aufgrund ihrer Befestigung können drei Varianten unterschieden werden: die mit durchgeschlagenen, die mit angelöteten und die in einer Bleimasse festgehaltenen Nieten. Alle drei Möglichkeiten konnten auch bei den behandelten Riemenzungen und Schnallen studiert werden. Die Mehrzahl der hier behandelten Objekte bildet der Teil einer Gürtelgarnitur. Bei den männlichen Gür­telgarnituren konnten vielteilige Gürtelgarnituren sowie Spatha- und Schwertgürtel unterschieden werden. Eine weitere Gruppe bilden die weiblichen Gürtelgehänge. Die zahnschnittverzierten vieltciligen Gürtel können schwer­punktmäßig in Max Martins Formengruppe 2 eingeordnet werden, wobei sowohl drei- als auch zweiteilige Riemen­zungen vorkommen. Weitere Varianten können bis zur Formengruppe 5, in die der goldene Gürtel von Igar, Grab III gehört, beobachtet werden. Parallel zur Formengrup­pe 2 dürften die zahnschnitterzierten Spathagürtel sein. Die Gürtelgehänge, die einen Teil der weiblichen Tracht bilden, werden allgemein ab dem letzten Drittel des 6. Jahrhunderts bis zum Ende des 7. Jahrhunderts datiert. Sie gehen auf einen byzantinischen Einfluss zurück, das u. a. auch auf die merowingerzeitliche Tracht stark aus­wirkte. Ebenfalls antik-byzantinische Traditionen lassen die Kugelkapseln und die Armringe vermuten.

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