A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 10. (Szeged, 2004)
MADARAS László: Kora avar kori sírok Öcsödről
FR ÜHA WARENZEITLICHE GRABER IN OCSOD László MADARAS Dieses kleine frühawarenzeitliche Gräberfeld wurde unter dem Namen Öcsöd-MRT 96a bekannt, da die ersten Gräber an der topographischen Geländebegehung des damaligen Kreises Kunszentmárton von einem verhältnismäßig unbeschädigten Kurgan einige zehn Meter weit entfernt (Öcsöd, Fo. 96) bei Sandentnahme zum Vorschein kamen. Aufgrund der Bestattungssitten und des vorgekommenen Fundmaterials passt unser Gräberfeld in die von Gábor Lőrinczy jenseits der Theiß bestimmte Steppengruppe (LŐRINCZY 1992a, 166) ein, obwohl die Orientierung der Gräber mit der dieser Gruppe nicht übereinstimmt. Die Grabzahl und Geschlechtverteilung lassen uns annehmen, dass diese zwölf Gräber die Bestattungen zweier Generationen einer Kleinfamilie sind. Ist diese Annahme stichhaltig, so können die mit Gürtel bestatteten zwei Männer Vater und Sohn sein. Mit Hilfe des Bestattungsritus und der Beigaben können die Bestattungen relativ genau datiert werden. Die Ergebnisse unserer Analysen weisen auf das erste Drittel des 7. Jahrhunderts hin. In diese Zeit kann man auch die Waffen, Gürtelgarnituren, die in den Frauen- und Kindergräbern gefundenen Ohrgehänge, ferner das einzige gut bestimmbare Gefäß datieren. Zugleich betonen wir unsere Meinung, dass die vom Osten mitgebrachten Traditionen zur Zeit der Bestattungen in dieser kleinen Gemeinschaft noch lebten. Darauf deuten die Art und Weise der Bestattung des Familienoberhauptes (ein komplettes Pferd an den Füßen, bzw. der abgeschnallte und quer auf den Oberkörper gelegte Waffengürtel), ferner die häufig vorkommenden Tierbestattungen in den anderen Gräbern, die Art des Schindens und die Keramikgefäße neben dem Kopf hin. Anhand des im Grab 1 gefundenen Köcherfundes beschäftigt sich der Verfasser wieder mit dem im Gräberfeld Szeged-Fehértó-B, Grab 12 vorgekommenen Köcher (KÜRTI 1971; MADARAS 1981, 41 ; MADARAS 1995a, 176-177). Übersetzt von Katalin H. SIMON Madaras László Damjanich János Múzeum 5001 Szolnok, Pf. 128 E-mail: madar@djm.hu