A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 10. (Szeged, 2004)

PROHÁSZKA Péter: Az arad-mikalakai hun kori női sírok (1903)

DIE HUNNENZEITLICHEN F RA UENGRABER VON ARAD-MI KALÁKA (1903) Péter PROHÁSZKA In der vorliegenden Studie werden die Gräber von Arad­Mikalaka (Micalaca, Ro) behandelt. Die Funde dieser Be­stattungen (Abb. 2) gelangten 1903 in die Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums, und im Bericht von J. Ham­pel über die Vermehrung des Museums im Jahre 1903 kann man nur einige Sätze über sie lesen. Die erste ausführliche Veröffentlichung, nämlich die Beschreibung dieser Gegen­stände, wurde von Dezső Csallány vorgenommen, der die Angaben des Inventarbuches mit den sich auf die Fund­umstände beziehenden Eintragungen übernahm (CSALLÁNY 1961, 144, Nr. 83, Taf. 212/7-8, 215/5). In seiner Arbeit über das Fundmaterial der frühen Völkerwanderungszeit Rumäniens zitierte auch Radu Harhoiu das Werk von D. Csallány (HARHOIU 1997, 179, Nr. 56; HARHOIU 1999, 60, Nr. 37). Vön R. Harhoiu werden beide Gräber als „Zufallsfunde" behandelt. Das Gros der Funde ist in der Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums nicht mehr aufzufinden, sie gingen zu­grunde oder verloren. Mit Hilfe der im Historischen Archiv des Ungarischen Nationalmuseums neulich bekannt gewordenen Dokumente versuchen wir die Fundumstände, bzw. die Grabkomplexe ausführlicher als die bisherigen Beschreibungen zu rekons­truieren (Abb. 1). Außerdem wird das Fundmaterial ein­gehend analysiert. Die chronologische Einordnung der Gräber von Arad­Mikalaka ist mit Hilfe des Vergleichs der Zeitstellung der einzelnen Gegenstandstypen möglich. Aufgrund der Paral­lelfunde wurden die Ohrgehänge in dem mittleren Drittel, bzw. der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts getragen, wie auch die Bronzefibel vom Typ Bratei (Abb. 3), die auf Grund der neulich vorgekommenen Funde viel mehr in das dritte Viertel dieses Jahrhundertes als in die vorigen Jahr­zehnte datierbar ist. Die Parallelen des silbernen Gürtelbe­schlages sind in gepidischen Gräbern vom Ende des 5. Jahr­hundertes, bzw. aus dem 6. Jahrhundert bekannt. Demnach lebten die da Bestatteten im mittleren Drittel des 5. Jahrhun­derts und mit großer Wahrscheinlichkeit verstarben sie in den Jahren und Jahrzehnten nach dem Verfall des Hunnen­reiches. Die Beigaben erlauben die ethnische Einordung der Verstorbenen nicht, aber damals, nach dem Untergang der Hunnenherrschaft, nahmen die von der oberen Theißgegend nach Süden wandernden Gépiden dieses Gebiet ein (KISS 1981a, 172-173; BONA 1986, 142; TÓTH-NAGY-POHL 1998, 120). Aus dieser Zeitspanne sind zahlreiche Frauengräber mit gro­ßer Blechfibel, die mit dem früheren Siedlungsgebiet Bezie­hungen aufweisen (BONA 1986, 141), in der Gegend der Ma­ros und Aranka bekannt (z. B. Perjámos, Grosswardein, Gyulavári, Makó). Außer den einsamen Bestattungen ka­men kleine Gräberfelder mit einigen Bestattungen ebenfalls zum Vorschein (TÓTH-NAGY-POHL 1998, 121), diesen Grä­bern können auch die von Arad-Mikalaka zugeordnet wer­den. Sie weisen auf das Ankommen des gepidischen Ge­meinvolkes in diesem Gebiet hin. Übersetzt von Katalin H. SIMON Prohászka Péter 2500 Esztergom József Attila tér 2. E-mail: prohaskapeter@freemail.hu

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