A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)
PUSZTAI Tamás: Két középkori település szerkezeti rekonstrukciója térinformatikai eszközök segítségével
len der Oberfläche, an denen Gebäude ganz gewiss standen, wenn man die Luftaufnahme mit den Grabungsergebnissen vergleicht. Von der Stelle der Kirche ausgehend kann man auf der Hauptstraße in NO-Richtung gehend ein eigenartiges Bild beobachten. Einmal sieht man die Verfärbung eines Gebäudes (?) unmittelbar neben der Kirche. Das kann vielleicht mit der Stelle „des großen Hauses neben der Kirche", die in den Grabungsnotizen von Andor Leszih aus den 30-er Jahren des vorigen Jahrhundertes erwähnt wurde, identisch sein. Da ist vielleicht eine der 1563 in der Konskription erwähnten Kurien (curia) zu suchen. Davon nordöstlich erscheinen die bis dahin mit der Hauptstraße parallel beobachteten Verfärbungen von Gebäudetrümmern auch auf der Hauptstraße, diese schließend. Diese von der Stelle der Kirche 80 m nordöstlich befindliche, auf der Luftaufnahme sichtbare Erscheinung kann mit der Bewertung des systematischen Sammeins der Oberflächenfunde nicht verbunden werden. Diese eventuellen archäologischen Erscheinungen kann man zur Zeit noch nicht bestimmen. Aufgrund der Ergebnisse der Geländeuntersuchungen konnte die Länge der bebauten Hauptstraße der mittelalterlichen Siedlung zur Zeit der größten Bebauung etwa 720 m ausmachen, die Breite der Hauptstraße betrug auf der freigelegten Fläche 36 m, an den übrigen Stellen der Siedlung 27-36 m. Die Breite der durch die Gebäude bedeckten Fläche war 35^15 m. Das innere, bebaute Gebiet der Siedlung, inklusive auch die Fläche der Straße, war 7-8 ha groß. Aufgrund der Lage der Gebäude an beiden Seiten der archäologisch freigelegten Straße konnte die Breite der Grundstücke annähernd 22 m sein (PUSZTAI 2001, 342-343). Zur Gegliedertheit der Siedlungsstruktur tragen die am südlichen Ende des Siedlungskemes von Mohi erschlossenen kleineren Gebäude und die Existenz der den Siedlungskern grenzenden, im Jahre 1995 teils freigelegten äußeren Wirtschafts-/Wohnzone bei (PUSZTAI 1997; TOMKA 1999; PUSZTAI 2001, 346). Die archäologische Bewertung der in Kisfalud dokumentierten Reliefs verschiedenen Ursprungs führten wir mit Hilfe zweier Niveaukarten durch (Abb. 3—4). Auf der ersten Karte wurden die Höhenvermessung des geforschten Geländes, die an den systematischen Geländearbeiten beobachteten archäologischen Erscheinungen und die auf der Oberfläche dokumentierte Funddichte dargestellt (Abb. 3). Das zweite Bild zeigt die auf die Luftaufnahme aufgetragenen Ergebnisse der Reliefvermessung und die Lage der an den Geländearbeiten beobachteten archäologischen Erscheinungen (Abb. 4). Auch im Falle von Kisfalud kann ein Reihendorf rekonstruiert werden. Die Kirche befindet sich am östlichen Ende der Straße, unmittelbar am einstigen Flussufer. In der Nähe der sowohl auf der Luftaufnahme als auch auf der Reliefvermessung markant erscheinenden Gebäudespuren kamen keine Menschenknochen als Oberflächenfunde vor. Eine Frage ist, ob die erwähnten, auf der Oberfläche sichtbaren Spuren eine Kirche, oder lieber einen Turm bezeichnen. Im Laufe der Vorbereitung der Geländearbeiten dokumentierten wir, dass keine Keramikfunde mehr auf diesem Gelände zu finden sind. Diese Tatsache spricht dafür, dass kein Wohngebäude, sondern eine späte, auch in einer, aus dem Jahr 1786 stammenden Quelle erwähnte Kirche an dieser Stelle zu suchen ist. Im Gegensatz zu Mohi, das eine einfache Variante der Marktflecken als Siedlungsform aufweist, war Kisfalud umso weniger gegliedert. Außer der Kirche können keine, auf ein größeres Gebäude hinweisenden Spuren beobachtet werden. Die bewohnte Straße der Siedlung war 290 m lang. Die durch die Ackerbestellung zutage gebrachten Öfen der südlichen Häuserreihe befinden sich markant, in einer Reihe. (In die südliche Häuserreihe des Dorfes passt auch das Gebäude der Kirche hinein.) Die Straße konnte zwischen den durch die Öfen bezeichneten Häuser nicht mehr als 15 m breit sein. Die Größe der bebauten Fläche kann mit Hilfe der Abb. 4, die die Luftaufnahme und die vorgekommenen archäologischen Erscheinungen zusammen darstellt, bestimmt werden. Auch das Relief beachtend konnte das bebaute Gelände, inklusive auch die Fläche der Straße, nicht größer als 2 ha sein. Im Vergleich zu Mohi war die Hauptstraße wesentlich schmaler. Die Oberflächenbefunde sondern sich auf beiden Seiten der Straße nicht so auffallend ab wie in Mohi, noch dazu kamen sie auch auf der Fläche der Straße in sehr bedeutender Zahl vor. Die auf der nördlichen Seite der Straße angenommenen Häuser richten sich nach den höher liegenden Teilen, die sich am Ufer des die Siedlung von drei Seiten umgebenden einstigen Flussbettes befinden. Aufgrund der auf dem Gelände gemachten Vorarbeiten gab es im 15., bzw. 16. Jahrhundert 6-7 Grundstücke an der nördlichen Seite der Straße und etwa 10 an der südlichen. Die Grundstücke könnten in dem nicht so dicht bebauten Kisfalud auffällig breiter gewesen sein als in Mohi, wo die Zahl der Grundstücke um 100 lag. Die Skizze über die oben vorgestellten Siedlungen (Abb. 2—4) kann infolge der künftigen archäologischen Ausgrabungen offensichtlich ergänzt und modifiziert werden, und mit ihrer Hilfe kann man Fragen stellen, deren Beantwortung das Anweisen der Stelle des archäologisch zu forschen geplanten Siedlungsteils grundlegend bestimmen kann. Übersetzt von Katalin H. SIMON Pusztai Tamás Herman Ottó Múzeum 3529 Miskolc Görgey A. u. 28. E-mail: atomil@axelero.hu