A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 9. (Szeged, 2003)
MADARAS László: A szolnok-szandai honfoglalás kori korongpár
SELMECZI 1980 Selmeczi, L.: Der landnahmezeitliche Fund von Kétpó. Acta ArchHung 32 (1980) 251-270. SELMECZI 1981 Selmeczi L.: A kétpói honfoglaláskori lelet. In: Emlékkönyv a Túrkevei Múzeum fennállásának 30. évfordulójára. Szerk.: Dankó I. Túrkeve 1981, 9-31. SZABÓ 1980 Szabó J. Gy.: Árpád-kori telep és temetője Sarud határában IV. A sírok relatív és abszolút kronológiája. A temető jellege. —Arpádenzeitíiche Siedlung und ihr Friedhof in der Gemarkung von Sarud IV. Absolute und relative Chronologie des Friedhofes. Charakter des Friedhofes. EMÉ 16—17 (1978-79) 1980, 45-136. SZABÓ 1980 Szabó, J. Gy.: Das silberne Taschenblech von Túrkeve-Ecsegpuszta. Acta ArchHung 32 (1980) 271-293. SZABÓ 1983 Szabó J. Gy.: A Duna-Tisza köze és a magyar honfoglalás. Forrás 15 (1983:7) 34-51. SZABÓ 1983a Szabó J. Gy.: A keleti kereszténység egyik ismertetőjegye temetkezéseinkben. — Einige Kennzeichen des orientalischen Christentums in den Bestattungen. JPMÉ 28 (1983) 83-97. DAS LANDNAHMEZEITLICHE SCHEIBENPAAR VON SZOLNOK-SZANDA LÁSZLÓ MADARAS Im Vorfrühling 2001 nahm die Anzahl der Gräberfelder des 10. und 11. Jahrhundertes im Komitat Jász-Nagykun-Szolnok mit einem neuen Fundort zu, als die Sandentnahme in einer neuen Sandgrube in Szanda bei Szolnok in der Umgebung des sog. Beke-Pál-Hügels begann (Abb. 1). Im Laufe der Arbeiten in der Nähe des geschützten Hügels kamen Menschenknochen, ein Scheibenpaar und ein Schläfenring mit S-Ende vor (Fundort I). Nach der Fundmeldung führten wir eine Freilegung durch, und anschließend machten wir Geländebegehungen. Aus diesem Anlass stießen wir auf ein anderes Gräberfeld aus dem 10. Jahrhundert (Fundort III). Auf der Düne zwischen den Gräberfeldern konnten wir auch eine urzeitliche Siedlung identifizieren (Fundort II). Der Abstand zwischen dem Gräberfeld I und III beträgt etwa 200-300 m. Die Fundorte kamen auf der Erhöhung des sich am westlichen Ufer des einstigen Bettes der Theiß ziehenden Hügelzuges zum Vorschein. Auf dem Fundort I wurden frühsarmatische, nicht ausgeraubte Bestattungen aus dem 1. und 2. Jahrhundert, bzw. die Gräber eines Gräberfeldes des ungarischen Gemeinvolkes aus dem 10. und 11. Jahrhundert (21-22) freigelegt. Das im großenteils zerstörten Grab 7 — vermutlich Reitergrab — vorgekommene Scheibenpaar wurde aus relativ starkem Bronzeblech gefertigt, eines der Stücke ist stark beschädigt. Von dem breiten, waagrechten Rand geht der innere Mantel aus. Die vollkommene Oberfläche der Scheibe wurde verzinnt (versilbert?). Zur Befestigung dienten je zwei Löcher am Rand. In der Mitte der Scheibe ist ein gravierter Rhombus zu sehen. Die an den äußeren Seiten des Rhombus eingeschlagenen Punkte machen einen anderen Rhombus aus. Dieser aus Punkten bestehende Rhombus wird von vier symmetrisch ausgebildeten, gravierten Rankensträußen umrahmt (Abb. 2. 1-2). Von den zahlreichen bekannten landnahmezeitlichen Scheiben möchte ich in erster Linie auf die Ähnlichkeit mit den Exemplaren von Rakamaz aufmerksam machen. Die Flügel der zentralen Vogelfiguren sind der Rankenverzierung der Scheiben von Szanda sehr ähnlich. J. Győző Szabó deutete darauf hin, dass der mittlere Rhombus, bzw. Kreis und die davon ausgehende, vierzweigige Verzierung auf gewissen Scheiben ursprünglich die vier Himmelsrichtungen, bzw. das Weltall symbolisierten. Seiner Meinung nach weist das häufige Vorkommen dieser Zierden auf dem Donau-Theiß-Zwischenstromland auf den Herrschaftsbereich der ungarischen Fürsten im 10. Jahrhundert hin. Ebenfalls J. Győző Szabó machte die Beobachtung, wonach mit zentral angeordneter, sich in vier Richtungen verzweigender Palmettenornamentik verzierte Taschendeckplatten in der Mitte des Landes vorkamen. Für diese Exemplare ist auch die Edelsteineinlage (oder deren symbolische Darstellung) kennzeichnend. Meines Erachtens bezeichnet die Ähnlichkeit der Verzicrungsmotive beider erwähnter Gegenstandstypen nicht nur die gleiche technische Ausfuhrung der Goldschmiedearbeiten, sondern sie deutet auch den gleichen gedanklichen Hintergrund an. Übersetzt von Katalin H. SIMON Madaras László Damjanich János Múzeum 5001 Szolnok Pf 128