A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)

VÖRÖS Gabriella: A vaskúti szarmata halmok leletei (Adatok a szarmata koporsók és gerenda-kamrák köréhez)

DIE FUNDE DER SARMATISCHEN HÜGEL VON VASKÚT (ANGABEN ZUM KREIS DER SARMATISCHEN SÄRGE UND BALKENKAMMERN) Gabriella VÖRÖS In Vaskút wurde die erste Ausgrabung im Juni 1868 von Flóris Romer durchgeführt. Diesmal wurden vier von den zwölf Hügeln erforscht. Die erhalten gebliebenen Doku­mente der ersten Ausgrabung, das Protokoll, die Zeich­nungen und Tagebücher und die Mitteilung des Ausgräbers zeugen von den Momenten und Ergebnissen der Grabung (KŐHEGYI-VÖRÖS 1999, 227-228). Die Mangelhaftigkeit der früheren Bearbeitungen ist es, dass keine, auch die heutigen Ansprüche befriedigenden Zeichnungen und Beschreibun­gen über das vorgekommene Material gemacht wurden. Die vorliegende Studie möchte das nachholen. Zum Fundmaterial gehörten einerseits Waffen und Ge­räte wie die Tülle einer Eisenlanze (Abb. 3. 1), eine Ahle (Abb. 3. 2), ein Messer (?) (Abb. 3. 3), ferner die Bruch­stücke von Schwertern (Abb. 3. 4-6). Die andere große Gruppe des Fundmaterials ist an Särge, bzw. Balkenkam­mern zu binden. Von den S-förmigen Klammern könnten die kleineren Exemplare mit einer Länge von 15-30 cm zu Einbaumsärgen (Abb. 4. 2-9), aber die längste Klammer (Abb. 4. 1), die Nägel (Abb. 5. 1-14) und Eisenbande (Abb. 6. 1-5, Abb. 7. 1-3) zu Balkenkammern gehört haben. Im Laufe der Analyse des Fundmaterials stieß ich auf die Analogien der Waffen im spätsarmatischen Fundma­terial des 4—5. Jahrhundertes. Um die Funktion der Klam­mern bestimmen zu können, untersuchte ich die in den Be­stattungen des Gräberfeldes von Madaras aus dem 3. bis 5. Jahrhundert vorgekommenen unbeschädigten Sargklam­mern hinsichtlich ihrer Lage, Größe und Zahl im Grab. Es stellte sich heraus, dass die Größenangaben der Särge unab­hängig davon, ob sie sich in einem unbezeichneten, in einem mit einem Graben umgebenen, oder in einem Hü­gelgrab befanden, miteinander etwa übereinstimmen. Ab­weichend ist aber die Zahl der Klammern, die die Teile der Särge aneinander befestigt hatten: Mehr als zwei Stücke kamen nur in den bezeichneten Bestattungen vor. Zwei Typen der Balkenkammern konnten beobachtet werden, die Abweichung zeigt sich einerseits in der Größe. Die am Haupthügel von Jászalsószentgyörgy gemachten Grabungsbeobachtungen beweisen, dass die eisernen Zube­hörteile bei den großen (da bei mehr als 6 m langen) Kammern vorkommen. Nur auf diesem Fundort konnte man im Haupthügel, anders Borsa-Hügel, dokumentieren, dass die Sargkammer gedeckt gewesen war. Aufgrund der Ge­sagten halte ich einerseits für bewiesen, dass der Bestat­tungsritus aufgrund der in Vaskút vorgekommenen, bzw. inventarisierten und auch heute noch studierbaren Funde mit der von Jászalsószentgyörgy identisch sein konnte: Es kann also mit S-förmigen Sargklammern befestigter Einbaum­sarg, bzw. mit eisernen Zubehörteilen befestigte Balken­kammer rekonstruiert werden. Der Fundort ist aufgrund der Analogien chronologisch eindeutig vom 4. bis 5. Jahr­hundert zu datieren. Übersetzt von Katalin H. SIMON Vörös Gabriella Móra Ferenc Múzeum 6701 Szeged Pf. 474 E-mail: g_yoros@mfin. u-szeged. hu

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