A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 8. (Szeged, 2002)

K. ZOFFMANN Zsuzsanna: Szeged környéki kora bronzkori temetkezések embertani leletei a Tisza jobb partjáról

ANTHROPOLOGISCHE FUNDE VON FRÜHBRONZEZEITLICHEN BESTATTUNGEN IN DER UMGEBUNG VON SZEGED, AM RECHTEN UFER DER THEIß Zsuzsanna K. ZOFFMANN In der Umgebung von Szeged kann eine neue archäo­logische Gruppe in der Frühbronzezeit am rechten Ufer der Theiß skizziert werden (V. SZABÓ 1999). Die Bestattungen ihrer Träger sind bereits an mehreren Stellen bekannt. In der vorliegenden Arbeit werden die geretteten anthropologi­schen Funde dreier archäologischer Ausgrabungen (Kiskun­dorozsma-Hosszúhát-Hügel, Röszkc-Schule, Sándorfalva­Eperjes) vorgestellt. Die von drei Fundorten stammenden, zur gleichen ar­chäologischen Gruppe der gleichen Periode (KULCSÁR 2000; TROGMAYER 2001; BENDE-LŐRINCZY 2002) gehörenden anthropologischen Funde weisen eine typologische Hetero­genität auf. Trotz der Bruchstückhaftigkeit kann man drei Komponenten im untersuchten Material beobachten: - grazile leptodolichomorphe Komponente, - robuste leptodolichomorphe Komponente, - grazile, curvoccipitale brachymorphe Komponente. Die beiden dolichomorphen Typen kommen im Material von Sándorfalva und Röszke vor, und es ist möglich, dass der sexuale Dimorphismus den Unterschied zwischen ihnen — was die Robustizität betrifft — verursacht hatte. In einem so kleinen und fragmentierten Fundmaterial ist das aber schwer zu entscheiden. Grazile und robuste lepto­dolichomorphe Komponenten sind allerdings im Kreis von kupferzeitlichen und auch anthropologisch bekannten Völkergruppen vertreten (ZOFFMANN 1994), so könnten sie auch auf autochtones Dasein hinweisen (ZOFFMANN 1997; ZOFFMANN 2000; ZOFFMANN 2001). Die sehr grazilen und sich von den anderen Brachykephalen mit ihren auffal­lend kleinen Größenangaben absondernden curvoccipita­len Brachykranen, deren Vertreter im diesmal untersuchten Material nur in den Bestattungen von Kiskundorozsma iden­tifiziert werden konnten (Gräber 55, 56, 66), haben im urzeitlichen Fundmaterial des Karpatenbeckens gegenwär­tig keine Parallelen. Vorläufig können wir also nur mit großem Vorbehalt annehmen, dass ihre genetischen Ahnen im Kreis von anthropologisch heute noch völlig unbekann­ten Völkergruppen zu suchen, bzw. zu finden sind. Im Falle dieser Gruppen (wie z. B. die Makó-, Nagyrév-Kulturen) werden wir aber dazu wegen der bei ihnen üblichen Lei­chenverbrennung — aller Wahrscheinlichkeit nach — mit den Methoden der klassischen Anthropologie keine Ge­legenheit haben. Übersetzt von Katalin H. SIMON K. Zoffmann Zsuzsanna 1042 Budapest Rózsa u. 36. VIL A/3.

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