A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)

HORVÁTH, László András: Az őskori kultuszgödrök értelmezésének lehetőségei

(kultische Tötung) der Schweine in erster Linie mit der Fruchtbarkeit der Erde, mit dem Getreide­kult in Beziehung gebracht werden kann, steht das Schafopfer, wenn dessen Ziel zu definieren ist, meistens mit den unterweltlichen Göttern, Geistern oder dem Totenkult in Verbindung. 63 2.-1.3. Rind (bos taurus). Die Domestikation des Rindes aus dem Urrind (bos primigenius) endete Ende des Neolithikums in Europa und Vorderasien (BÖKÖNYI 1988. 15; BÖKÖNYI 1991, 549). Nach der Umschaltung auf örtlich domestizierbare Haustier­arten, d. h. von Caprovinen auf Rind und Schwein, wurde das Rind die führende Haustierart (BÖKÖNYI 1993, 8). 64 Bei der Bewertung der Bedeutung dieses Tieres muß man unbedingt beachten, daß das wich­tigste Zentrum der Domestikation des Rindes eben das Karpatenbecken, sogar wahrscheinlich die Große Ungarische Tiefebene war. 65 Bei der Beur­teilung dieser Frage muß man mit großer Vorsicht vorgehen, da die Zahl der ausgegrabenen und pu­blizierten kupferzeitlichen Funde klein ist. Soviel ist sicher, daß die Rinder die Mehrheit der gezüch­teten Tiere in der der Protoboleráz- und Hunya­dihalom-Periode unmittelbar vorangehenden Bod­rogkeresztúrer Periode in der Großen Ungarischen Tiefebene ausmachten (BÖKÖNYI 1959, 59-60; ECSE­DY 1973a, 6; PATAY 1974, 32). Es nahm in der Kup­ferzeit als Fleischlieferant und Wirtschaftstier im allgemeinen eine besondere Stellung ein und hatte eine ähnliche Rolle auch in der Wirtschaft der Protoboleräz-Zeit der Ungarischen Tiefebene. Die Rinderfunde machten auf dem Fundort Kétegy­háza-Kétegyházi tanyák 35% und in Csongrád­Bokros, Bokrospuszta 49% aller Tierarten aus, 66 und damit nahm das Rind den ersten Platz hoch unter den gezüchteten Tieren ein. 67 Seine Ver­wendung als Opfertier kann also nicht nur als Werk des Zufalls betrachtet werden. Uber die wild lebenden (bos primigenius) und domestizierten (bos taurus) Arten des Rindes kann man gleicherweise ruhig aussprechen, daß sie die bedeutendsten Opfertiere der Urzeit, sogar der gan­zen antiken Welt waren. Sowohl die männlichen als auch die weiblichen Exemplare spielten bei den Opferzeremonien überall irgendeine Rolle, in ge­wissen Fällen eine Hauptrolle. Bei den Hirten- und Bauernvölkern allenthalben, wo das Rind bekannt war, wurde der Stier das Symbol des männlichen und die Kuh das des weiblichen Prinzips. Die hervorgehobene Rolle hatten sie ihrer Bedeutung auch im alltäglichen Leben zu danken. Stier und Kuh sind die selbstverständlichen Symbole für Ackerbau und Zivilisation überhaupt. Die wirk­liche Kultur beginnt nach der Meinung vieler For­scher mit dem von Rindern gezogenen Pflug (KEL­LER 1963, 361, 367; BEHRENS 1964, 64). In der Antike betrachteten die Juden, aber auch andere Völker die Anzahl der Rinder als den einzigen wirklichen Gradmesser des Reichtums, und diese Beurteilung bestand bis die jüngste Vergangenheit fort. Die Auseinandersetzung des Rinderkultes könnte das Thema selbständiger Dissertationen sein, darum beschränken wir uns bei der Analyse diesmal nur auf die wichtigsten, unseren konkreten Fall be­rührenden Elemente. Das von dem Neolithikum an bekannte Sym­bolsystem des Stieres ist sowohl in Sumer als auch im Nahen Osten überall jahrtausendelang, unun­terbrochen auffindbar. Seine göttliche Natur wurde durch seine Kraft und räumliche „Erhebung" be­stimmt, er wurde nämlich mit dem stürmischen Himmel und sein Gebrüll mit dem Donner iden­tifiziert (ELIADE 1994, 55). Die Ehre und das Er­scheinen dieses Tieres in den Mythologien konnten ebenfalls von dem anatolischen Frühneolithikum an, bzw. ab der Körös/Starcevo/Karanovo I-II/Pro­tosesklo-Kultur im ganzen Südosteuropa mit ar­chäologischen Methoden bewiesen werden (MEL­LAART 1975, 78-79, 108-111; MAKKAY 1973; KALICZ­RACZKY 1981; MAKKAY 1983, 163; MAKKAY 1986). 68 Eine bewiesene Tatsache ist, daß der Stierkult schon in dieser frühen Periode mit den Vorstel­lungen über die weibliche Fruchtbarkeit, Geburt 63 Es spielte auch in den Fruchtbarkeitskulten eine Rolle, wenn auch keine bedeutende. Nach den Angaben von Pausanias spielte der widdertragende Hermes in den Kybele-Mysterien eine Rolle (PAUSANJAS II, 3, 4). 64 Das blieb, bis die Pferdezucht allgemein wurde (BÖKÖNYI 1993a, 26). 65 Rind wurde zu dieser Zeit auch in anderen Gebieten, z. B. auf dem Balkan domestiziert, wo aber die Intensität der Domestikation der des Karpatenbeckens nicht einmal in die Nähe kam (BÖKÖNYI 1988, 39). 66 Auch für diese Angabe danke ich István Vörös. 67 Horváth L. A. : A Kárpát-medence középső rézkorának történeti és kronológiai kérdései (A tűzdelt barázdás keramika hely­zete az Alföldön). Kandidátusi disszertáció. Kézirat. Zalaegerszeg 1993, 108-109. 68 Alle mit weiteren Angaben und ausführlicher Literatur.

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