A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)

HORVÁTH, László András: Az őskori kultuszgödrök értelmezésének lehetőségei

Schweineschädel, ein partielles Schweineskelett und in anatomischer Ordnung liegende Schienbeine eines Rindes (Abb. 3. 2; Abb. 4. 1-3). Aufgrund ihrer spätesten Funde datierten wir die Grube — im Zusammenhang mit den, in dieser Siedlung vorgekommenen anderen Objekten ähnlichen Alters — an die Wende der mittleren und späten Kupferzeit, in die Protoboleráz-Periode. Die Funde: In der östlichen Hälfte der Grube, in der Nähe der Sohle kamen drei Gefäße vor. Sie wurden aus gut geschlämmtem, aber schwach, gefleckt ausgebrann­tem Ton gefertigt, sie sind dunkelgrau mit hellbraunen Flecken (Abb. 2. 2-4). Von den drei Gefäßen blieb nur ein einziges unbeschädigt erhalten, das ist ein graubrauner, mittelmäßig ausgebrannter, mit Keramikgrus gemagerter Henkelkrug (Abb. 2. 4~4a) (HORVÁTH L. 1990a, Abb. II 4 ). Mit seinem gedrungenen Körper und dicken Henkel steht dieses Exemplar im Karpatenbecken formal recht allein. Es unterscheidet sich stark von den meisten Krugformen der Lasinja- und Furchenstichkeramikkultur. Im Gegen­satz dazu verfügt unser Exemplar über zahlreiche Paral­lelen in der in Österreich heimischen Mondsee-Kultur (PITTIONI 1954, Abb. 142-145; W1LLVONSEDER 1968, Taf. 26. 1, Taf. 28. 3, Taf. 31. 4, 9, 11). Wenn auch selten, aber es kommen unter ihnen dem Gefäß von Csongrád-Bokros ähnliche unverzierte Stücke auch vor (PITTIONI 1954, Abb. 145; RUTTKAY 1981, Abb 5). Die Größenangaben sind: Höhe: 12,5 cm, Mündungsdurchmesser: 8,0 cm, Bo­dendurchmesser: 7,0 cm. Das zweite Gefäß, ein kleiner Henkelnapf wurde bei der Aufräumung beschädigt, dann im Laufe der Reini­gung wegen seiner schiechten Qualität, d. h. des zergäng­lichen Materials praktisch vernichtet. Seine mögliche Form konnte mit Hilfe eines vor der Restaurierung ge­machten Fotos rekonstruiert werden (Abb 2. 3). Die Größenangaben sind: H: 6,0 cm, Mdm: 4,7 cm, Bdm 3,0 cm. Auch das dritte, in dieser Grube größte Gefäß (Abb. 2. 2-2a) konnte nur annähernd rekonstruiert werden. Nach den Angaben des Ausgrabungsprotokolls war es ebenfalls von Krugform, obwohl der restaurierte Unterteil dem zu widersprechen scheint. Soviel ist sicher, daß dieses ursprünglich ein Henkelgefäß war. Es ist zu bemerken, daß alle drei Gefäße vollkommen unverziert waren, und mittelmäßig ausgebrannt bzw. mit Keramikgrus gemagert wurden. Demgemäß war die Keramik von einer recht schlechten Qualität. Zweifellos waren die Tierknochen die wichtigsten Funde der Grube 34. 5 Von archäologischem Standpunkt aus ragen die auf der Sohle der Grube liegenden „in situ"-Skeletteile von ihnen hervor. Dazu gehören die folgenden Knochen: — der Schädel, die Mandibeln und der Rumpf (Wir­beisäule+Brustkorb/Becken) eines ausgewachsenen männlichen Schweines ohne die Extremitäten! — die linken Vorderextremitäten, Rippen und das linke Femur zweier junger (ca. 2 Jahre alter) Rinder. Die Widerristhöhe eines der Rinder war 115 cm. In dieser Grube kamen noch die folgenden Tierreste außer den Erwähnten und den allgemeinen „Küchen­abfällen" zum Vorschein: — der Gesichtsschädel eines jungen (1,5-2 Jahre alten) Schweines, das Ende des linken Vorderfußes eines ausgewachsenen Exemplares und sein linkes Femur, — die Körperteile von sechs Rindern von verschie­dem Alterund Geschlecht. Bemerkenswert sind von ihnen der Kopfteil eines 3-4 Monate alten Kalbes und das rechte Vorderfußteil von drei ausgewachsenen Exemplaren, — der Schädel eines ausgewachsenen Schafes mit den Hornzapfen, die linke Mandibel zweier ausgewachsener Exemplaren, das linke Schulterbein und das rechte Vor­derfußteil eines ausgewachsenen Exemplares, ferner das linke Hinterfußteil von drei Exemplaren. Im Laufe der vorläufigen Analyse wurde es schon klar, daß es mehrere bewertbare Knochen unter den gefundenen Stücken — sogar zusammenhängende Kno­chen von Körperteilen — gibt, als das auf der anläßlich der Aufräumung der Grube gemachten Zeichnung, bzw. auf dem Foto zu sehen ist. Ein Schafschädel mit Horn­zapfen, ferner die Kopfteile und Hornzapfen der Rinder von verschiedenem Geschlecht und Alter sind einer be­sonderen Aufmerksamkeit wert. In der ersten Etappe der Freilegung des Objektes wurden aber die vorgekom­menen Funde nach den im Ausgrabungstagebuch be­schriebenen Schichten leider nicht abgesondert, so sind nur die in der unteren Hälfte und gewiß zur gleichen Zeit hierher gelangten Schweine- und Rinderknochen für eine ausführliche Analyse geeignet. Wegen der im Ausgra­bungsprotokoll erwähnten gelben und sterilen Schichten kann es immerhin angenommen werden, daß auch die sonstigen Knochenfunde nicht als Abfall in die Grube gelangten, mit besonderer Rücksicht auf die Schädel. Da­rum werden auch diese bei der Analyse berücksichtigt. 6 Im unteren Niveau der Grube lagen die zusammen­hängenden Skeletteile an einer verhältnismäßig engen Stelle, auf der gleichen Ebene und teils einander deckend. Die erwähnten Gefäße wurden in der südlichen Hälfte des Objektes 40-50 cm tiefer als die Knochen gestellt, alle 4 Horváth L. A.: A Kárpát-medence középső rézkorának történeti és kronológiai kérdései (A tűzdelt barázdás keramika hely­zete az Alföldön). Kandidátusi disszertáció. Kézirat. Zalaegerszeg 1993, Abb. 54. 1. 5 Die Tierknochen wurden von I. Vörös, dem Mitarbeiter des Ungarischen Nationalmuseums (Budapest) bestimmt. Die von mir benutzten und erwähnten Angaben stammen von ihm. Auch diesmal bedanke ich mich für seine vielfältige Hilfe. S. seine Analyse nach dieser Arbeit im vorliegenden Band! 6 In der Auffüllung des Objektes fand man auch viele neolithische Keramikfunde. Demgemäß können wir nicht ausschließen, daß sich auch Tierknochen dieses Zeitalters unter die kupferzeitlichen Tierreste mischten. Mit großer Wahrscheinlichkeit bezieht sich das auf die erwähnten Schädel nicht, die — wenn sie neolithisch wären — schon mehr als 1000 Jahre vor dem Ausgraben der Grube 34 in die Erde gelangt sein könnten. Wären sie neolithisch, die man in der Kupferzeit bewegt hätte, wären sie kaum unbeschädigt geblieben.

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