A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 7. (Szeged, 2001)
VÖRÖS István: Csongrád-Sertéstelep bronzkori állatcsontleletei
TIERKNOCHENFUNDE A US DER BRONZEZEIT VON CSONGRAD-SER TESTELEP István VÖRÖS Im Jahre 1998 wurden die Details einer frühbronzezeitlichen (Makó-Kosihy-Caka-Kultur), einer späfbronzezeitlichen (Gáva-Kultur) und einer arpadenzeitlichen Siedlung in Csongrád-Sertéstelep freigelegt. 98,5% des aus 1380 Stücken bestehenden Tierknochenmaterials, d. h. 1359 Stücke stammen aus der Bronzezeit, und nur 1,5% der Funde, also 21 Stücke sind arpadenzeitlich. Auf diesem Fundort kamen die Knochenreste von Rindern, Schafen, Schweinen, Hunden, Pferden, Rothirschen und Feldhasen, ferner die von Wildvögeln und verschiedenen Fischarten vor (Tabelle 3-4). Die Häufigkeitsreihenfolge der wirtschaftlichen Nutztiere ist wie folgt: Frühbronzezeit: Schaf 61,6%, Rind 32,8%, Schwein 5,6%, Spätbronzezeit: Schaf 71,6%, Rind 21,6%, Schwein 6,8%. 84% des bronzezeitlichen Tierknochenmaterials (1141 St.) stammen aus der frühen und 16% aus der späten Periode (Tabelle 3-4). Die Tabelle 3 enthält die anatomische Verteilung der Knochenreste der wirtschaftlichen Nutztiere, während ihre Verteilung nach den Körperregionen in der Tabelle 6 und auf Abb. 1 angegeben wurde. Von den Knochen des Rumpfes ist die Rippe dominant. Bei den Rindern kommen die Scapula und der Humerus, bei den Schafen der Humerus und Radius, bei beiden Tierarten das Femur und die Tibia im Falle der hinteren Extremitäten als „fleischige Knochen" am häufigsten vor. Die Röhrenknochen der Rinder und Schafe wurden mit einem stumpfen oder scharfen Mittel zerbrochen. Unter den Schafen kamen Tieren mit und ohne Hörner gleicherweise vor. Die durchschnittliche Widerristhöhe war in der Frühbronzezeit 63,7 cm, in der Spätbronzezeit 62,3 cm. Der Hornzapfen des Rindes ist vom Primigenius-Typ. Die Widerristhöhe eines subadulten Stieres war 123,5 cm. Die Schweineknochenbruchstücke gehören zu großen Tieren. Der einzige Pferdeknochen ist ein Stück mt. dist. Die Hundeskelette kamen auf dem Fundort im unvollkommenen Zustand vor, Mandibeln, Zähne und einige Bruchstücke des Gerüstes wurden gefunden. Die Widerristhöhe eines jungen männlichen Hundes betrug 47 cm. In der Umgebung des Fundortes Csongrád-Sertéstelep gab es ähnliche Naturgegebenheiten in der frühen und späten Periode der Bronzezeit. Die Bevölkerung der Makó-Kosihy-Caka-KuItur führte eine intensive verzehrende Lebensweise in der Siedlung. In der Grube A/6 häufte sich das Fundmaterial — das überwiegend aus Schaf- und Rinderrippen (+ aus Rinderwirbeln) besteht — in mehreren Perioden, eine längere Zeit durch an. In den anderen 7 frühbronzezeitlichen Gruben stieß man auf die „Knochenreste" je eines „Gelcgenheitsmahles". Aufgrund der Mortalität der jungen Tiere häufte sich das Fundmaterial der Gruben A/4, 6, 15 und B/ll im Frühling und im Herbst/Winter und das der Grube A/8 im Winter auf. Die Mortalität der Rinder weist auf eine Abschlachtung im Frühling und Frühling/ Sommer hin. Die Abschlachtung von jungen Tieren in großer Menge deutet auf eine primäre Benutzung hin. Die Intensität der Bevölkerung der Gáva-Kultur im Fleischverbrauch macht nur das Fünftel des Fleischverbrauchs der Makó-Kosihy-Caka-Kultur aus. Das höhere Zahlenverhältnis der ausgewachsenen Tiere beweist ihre primäre Ausnutzung (Wolle, Zugkraft usw.). In der Bronzezeit wurden Knochengeräte aus dem Radius von Rindern und aus der Tibia von Schafen gemacht. Aus der Arpadenzeit blieb nur das kleine Fundmaterial eines Hauses und einer Grube erhalten, was die Tierknochen betrifft. Die Widerristhöhe einer Kuh beträgt 109,3 cm (mt.), und die eines Pferdes 138,4 cm (rad.). Beide Enden des Radius eines Pferdes sind geschnitzt, das ist also eine noch nicht benutzte „Schlittkufc". Übersetzt von Katalin H. SIMON Vörös István Magyar Nemzeti Múzeum 1370 Budapest Pf. 364