A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 6. (Szeged, 2000)

KULCSÁR Gabriella: Kora Bronzkori leletek a Tisza jobb partján (Csongrád megye)

FR Ü H BRONZEZEITLICHE GEFÄßDEPONIER UNGSSITTEN Die in der 2. und 3. Periode der ungarischen Früh­bronzezeit beobachteten Gefäßdeponierungssitten (Kecske­mét-Csukásén TÓTH 1999; Baks-Homokbánya: P. FISCHL­KISS-KULCSÁR 1999, 79-80, 93-101, Abb. 7-9) stehen in den Kulturen unseres weiteren Gebietes nicht allein. Mit den Deponierungs-, innerhalb dessen mit den Gefäßdepo­nierungssitten beschäftigten sich die Forscher mehrmals. (Anm. 38) Für die in die Mitte — an das Ende der un­garischen Frühbronzezeit datierbaren kleineren (7 Gefäße), größeren (20-40 Gefäße) und sehr großen Depotfunde (etwa 100 Gefäße) ist es allgemein kennzeichnend, daß sie über­wiegend aus Trinkgefäßen (Napf, Krug) bestehen, zu denen sich manchmal Schüsseln, also größere Gefäße gesellen. Gefaßfunde, die etwa zur gleichen Zeit und in ähnlicher Zusammensetzung wie das Gefaßdepot von Kecskemét, Bäks und vermutlich das von Jánosszállás in die Erde gelangten, sind nördlicher in Niederösterreich (Trausdorf an der Wulka/Darázsfalu — PITTIONI 1940; Siegendorf/Cin­falva — HICKE 1984; Enzersdorf an der Fischa — KRENN­LEEB 1996, 15-16, Abb. 8; Bad Fischau-Hofmannshöhle — HAUTMANN 1931) und südlicher in Mittelserbien (Sve­tozarevo (heute: Jagodina)-Vecina Mala —• STOJIC 1986, Sl. 3-25) bzw. im griechischen Mazedonien bekannt (Armeno­chori III — HEURTLEY 1939, 57-59, 85, Kat. 329-349; HANSCH­MANN-MILOJCIC 1976, 214, Taf. 89. 3-5). (Anm. 40-41) ZUSAMMENFASSUNG Mit Hilfe der diesmal vorgeführten und wieder behandelten Funde konnten wir die Geschichte der Umgebung von Sze­ged Ende der Frühbronzezeit (2. und 3. Periode) mit einigen Angaben ergänzen. Mehrere, früher bereits aufgeworfene Fragen können aber nach wie vor beruhigend nicht beant­wortet werden (zuletzt: V. SZABÓ 1999, 52-60; P. FISCHL­KISS-KULCSÁR 1999, 99-101). Dazu gehören die Klärung der kulturellen Verhältnisse dieses Raumes, die Frage der Ver­bindungen unter den Nagyrév-, Óbéba-Pitvaros- und Perjá­mos-Kulturen, die Untersuchung des Ursprungs dieser Kul­turen und die Zusammenfassung der abweichenden, aber miteinander in Verbindung stehenden Geschichte am rech­ten und linken Ufer der Theiß. Der Maros-Mündung gegenüber, schon am rechten Ufer der Theiß gibt es viel wenigere authentisch beobachtete Siedlungen und Gräberfelder. Über das kulturelle Bild die­ses Gebietes in der 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit sind sich die Forscher nicht einig. Einerseits wird es mit der Anwesenheit der Ada-Gruppe, dann mit der der frühen und späten Nagyrév-Gemeinschaften gerechnet (HORVÁTH 1984; BÓNA 1992, 16), und andererseits nimmt man die Koexistenz der frühen Maros- und der frühen Nagyrév-Kultur, dann die der späteren Phasen dieser Kulturen an (KALICZ-SCHREIBER 1991, Abb. 8-11; KALICZ-KALICZ-SCHREIBER 1998, Abb. 1-2; KALICZ-KALICZ-SCHREIBER 1999, Abb. 1-2). Bezüglich dieser Periode konzentrieren die jugoslawischen und rumänischen Forscher auf die östlich der Theiß liegenden Gebiete der Maros/Mures-, Periam-Pecica-Kultur, die eine abwechs­lungsreiche Nomenklatur hat (z. B. GIRIC 1984; CHICHIDEA­NU-CHICHIDEANU 1989, Abb. 1, SOROCEANU 1992). Die kon­tinuierlich vorkommenden Streufunde und authentische Fundverbände, die auch publiziert werden, bzw. die na­turgeographischen Eigentümlichkeiten des Theiß- und Ma­rosmündungsgebietes begründen nicht unbedingt die Annahme, daß das unregulierte Bett des Flusses in allen Hinsichten eine trennende Rolle zwischen beiden „Ufern" der Theiß spielte. Die innere Chronologie der am rechten Ufer der Theiß vorgekommenen Streu- und Grabfunde, die in die 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit datierbar sind, kann schwer bestimmt werden. Die Ursache ist das Fehlen von authen­tischen Fundverbänden und relativchronologischen Anhalts­punkten, und demzufolge beschränken sich unsere Mög­lichkeiten auf die traditionellen Methoden der Keramik­typologie. Die Ergebnisse dieser Methode bieten aber auch für die 2. und 3. Periode der Frühbronzezeit keine end­gültige Lösung. Man muß damit rechnen, daß sich die Meinung der Forscher über die Verbindung dieser Kulturen und Gruppen trotz der in sich überzeugenden Beweise der keramiktypologischen, stilistischen Verbindungen und Ähnlichkeiten, bzw. Abweichungen in der Zukunft einiger­maßen modifizieren wird. Aufgrund von entsprechenden Argumenten kann sich die Möglichkeit der Umarbeitung der Nomenklatur aufwerfen. Übersetzt von Katalin H. SIMON Kulcsár Gabriella MTA Régészeti Intézete 1014 Budapest Úri u. 49. E-mail: kulcsar@archeo. mta. hu

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