A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 6. (Szeged, 2000)
HARKAI István: Újabb késő rézkori leletek Hódmezővásárhely-Bodzáspartról
NEUE SPÄTKUPFERZEITLICHE FUNDE IN HÓDMEZŐVÁSÁRHELY-BODZÁSPART István HARKAI In Beziehung mit der Errichtung eines Kellers wurde eine Rettungsgrabung im Sommer 1996 auf dem bekannten spätkupferzeitlichen Fundort Hódmezövásárhely-Bodzáspart nötig. János Banner führte schon in den 30er Jahren unseres Jahrhunderts Ausgrabungen an diesem Fundplatz mehrmals durch. Das da vorgekommene spätkupferzeitliche Fundmaterial bildete den wichtigen Teil seiner zusammenfassenden Arbeit über die von ihm Péceler Kultur, heute allgemein Badener Kultur genannte archäologische Einheit (BANNER 1956, 76-86). An der Ausgrabung konnten wir eine 12,6x14,1 m große Fläche erschließen. Es kamen insgesamt acht Objekte (sieben Gruben und eine Feuerstelle) zum Vorschein, das Fundmaterial gehört zu der Badener Kultur. Im Objekt 3 wurde das Skelett eines Rindes in anatomischer Ordnung freigelegt. Nach der Beschreibung des Fundmaterials wird die typologische Untersuchung der hiesigen Funde (Tassen, Näpfe, Krüge, kalottenförmige Schüsseln, konische Schüsseln, zweigeteilte Schüsseln, Schüssel mit profdiertem Rand, Fußschale, Schüsseln mit einer Verzierung von Kostolac Art, amphorenförmige Gefäße, Amphoren, Speichergefäße, Töpfe, Schöpfgefäße, Tasse Ossarn-Typs) durchgeführt. Aufgrund dieser Analyse datiert der Verfasser das neulich freigelegte Siedlungsdetail in die Periode IV der Badener Kultur. Als zeitliche Parallelen werden die Fundstellen Hódmezővásárhely-Kishomok, Pécs-Vasas, Palotabozsok, Budapest-Andor-Straße, Salgótarján-Pécskő, die späte Periode von Iza, Piscolt-„Nisipärie'% Carei-„Bobald" und Sînpetru German-„Fîntîna vacilor" erwähnt. Im Kapitel „Keramikstatistik" werden die Verteilung der Fein- und Grobkeramik und die Häufigkeit der einzelnen Verzierungsarten (Punktreihe, Einritzung, Kannelur, plastische Verzierung, Einschnitte, Nageleindrücke) untersucht. Unter den punktreihenverzierten Bruchstücken werden die Exemplare der Badener Kultur und die den Einfluß der Kostolac-Kultur spiegelnden Gefäßscherben voneinander getrennt. Aufgrund des Fundmaterials können die Objekte, in denen das Keramikmaterial eine Kostolac-Wirkung wiHarkai István Móra Ferenc Múzeum 6701 Szeged Pf. 474 derspiegelt, als Erscheinungen einer anderen Zeitspanne nicht abgesondert werden. Der Verfasser hält es für wichtig hervorzuheben, daß einige Verzierungsarten (eingeschnittene, oder eingedrückte Schüsselränder, Handhaben unter dem Rand der Töpfe bzw. ihre Verzierung mit Gittermuster) auch in der Periode IV der Badener Kultur auf diesem Fundort vorhanden sind. Im letzten Kapitel werden die in Beziehung mit unserem Fundort aufgetauchten Probleme der inneren Chronologie der Badener Kultur und ihre Verbindungen mit den benachbarten Kostolac- und Cofofeni-Kultur behandelt. Nach der Meinung des Verfassers kann man die Ansicht, wonach das Fundmaterial zwischen Baden IIb und IV den gleichen Horizont verträte und die eine Kostolac-Wirkung zeigenden Funde eine abgesonderte Phase bedeuten würden, nicht mehr aufrechterhalten (MAYER 1990), da die letzteren innerhalb der Periode IV der Badener Kultur auftreten. Die Anwesenheit der Kostolac-Kultur in der südlichen Tiefebene bleibt weiterhin eine offene Frage. Darüber ein klares Bild zu bekommen, sind weitere Untersuchungen nötig. Immer mehrere Angaben weisen aber auf die Verbindungen der Perioden Baden IV und Cofofen III hin, die auch durch die in der Co(ofen-Kultur bekannten Parallelen unseres Tonlöffels, einer in mehreren Reihen senkrecht auf dem Gefaßrand angewandten Rippenverzierung und des Schöpfgefäßes mit hoch überrandständigem Bandhenkel bestätigt werden können. Unter dem Namen Bodzáspart-Gruppe sonderte József Korek eine territoriale Gruppe in der Periode III der Badener Kultur im Donau-Theiß-Zwischenstromland ab. Bleibt man bei dieser Benennung, kann eine in einem längeren Zeitabschnitt, zwischen Baden IIb und IV in einem noch nicht genau skizzierbaren Gebiet existierende Gruppe aufgrund des namengebenden Fundortes mit dem Namen Bodzáspart-Gruppe bezeichnet werden. Diese Gruppe verfügte über extensive Verbindungen mit den spätbadener Völkern im südlichen Transdanubien, in Westrumänien und in der Woiwodenschaft, bzw. mit der Kostolac- und Cot.ofeni-Kultur. Übersetzt von Katalin H. SIMON