A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 6. (Szeged, 2000)

D. MATUZ Edit: A Szeged-Algyő 258. kútkörzet területén feltárt preszkíta temető

strategisch wichtigen Gebiet beim Zusammenfluß der Theiß und Maros bzw. der Theiß und Körös gruppieren. Die übrigen Funde (Szentes, Pusztamérges, Dóc usw.) sind un­gewiß, aber sie verfugen über einen Informationswert. Die Route der Einwanderung könnte sich im Tal der Maros und Körös gezogen haben, darauf weisen die da gefundenen keramischen und metallenen Streufunde hin. Bis zur Um­gebung von Szeged können die Fundorte Marosiele und Szőreg die Route die Maros entlang vertreten, während die Fundstellen Gyula, Doboz, Békés, Gyoma, Sarkad, Bihar­ugra und Körösladány bis zum Knotenpunkt bei Csongrád die andere Route die verschiedenen Körös-Arme entlang bedeuten. Die aufgezählten Funde sind nicht gleichzeitig, man kann vermutlich mit mehreren Einwanderungswellen rechnen. Im südlichen Teil des Karpatenbeckens bedeutet das die Niederlassung von Gruppen mit kleiner Anzahl, aber mit großer Wirkung. Die Bedeutung des Gräberfeldes von Algyő besteht darin, daß es für das größte, vollkommen freigelegte präsky­thische Gräberfeld in der südlichen Tiefebene gehalten wer­den kann. Dieses aus einem Frauen-, einem Frauen-/Män­nergrab (?) und aus sechs Kindergräbern bestehende Gräberfeld konnte der Bestattungsort einer Familie oder einer kleinen Gemeinschaft sein. Die Toten wurden in gestreckter Rückenlage, einmal in einer leichten Hockerlage (Grab 19) begraben, mehrere Gräber wurden durch Tiergänge gestört. In den Gräber­feldern der südlichen Tiefebene gab es ein Urnengrab (Fel­győ) und ein Hügelgrab (Gyoma) außer den Skelettgräbern, in denen die Verstorbenen in gestreckter Lage beerdigt wurden. Die meisten Gräber von Algyő waren SW-NO­orientiert, drei Bestattungen waren aber von NW-SO-Orien­tierung. Nach dem Zeugnis des Gräberfeldsplanes lagen sie in einer halbkreisförmigen Reihe, von links nach rechts (von Süden nach Norden): Grab 63, Grab 82, Grab 88, Grab 83, Grab 85, Grab 53, und das Frauengrab 19 und das Kinder­grab 86 befinden sich westlich bzw. östlich von der Grab­reihe (Abb. 2). Der allgemeinen Sitte entsprechend be­fanden sich die Beigaben an der linken Seite der Skelette, aber die Turbanrandschüssel mit den Tierknochen geriet in zwei Fällen über den Schädel (Grab 83, Grab 86) und im Frauengrab 19 lag das Gefäß an der rechten Seite des Schädels. Das Eisenarmband, der konische Bronzeblechan­hänger, das aus Rothirschzahn gemachte Amulett und der flache Stein sind die kennzeichnenden präskythische Ge­genstandstypen. Im präskythischen Fundmaterial des Karpa­tenbeckens sind das Hängegefäß, das aus Röhrenknochen gefertigte Amulett und der verzierte Bronzeblechanhänger nicht anwesend. Von denen kommen das Gefäß, der Ton­ring und die Variationen der Bronzbleche im spätbron­zezeitlichen Fundmaterial vor, die präskythische Bevölke­rung von Algyő konnte diese von dort übernehmen. Es ist aber erstaunlich, daß keine gemeinsamen Züge betreffs der Gegenstandstypen — ausgenommen den konischen Bronze­blechanhänger, dessen Exemplare auch in den Gräbern von Csongrád bekannt sind — zwischen dem Material des Grä­berfeldes von Algyő und dem der übrigen Gräberfelder der südlichen Tiefebene nachgewiesen werden konnten. Die Analogien der Beigaben des Gräberfeldes von Algyő fanden wir in den Fundmaterialien der Gräberfelder von Füzes­abony und Mezőcsát. Das kann auf einen zeitlichen, oder ethnischen Unterschied hinweisen, nämlich ließ die mehr­schichtige und vielfältige Bevölkerung kleine Gräberfelder von unterschiedlicher ethnischer Zusammensetzung aus ver­schiedenen Perioden, außerdem wahrscheinlich auch kleine Siedlungen im südlichen Teil der Tiefebene hinter. Das Fundmaterial des Gräberfeldes von Algyö ist wahrschein­lich der Nachlaß der ersten Welle der Einwanderer, die entlang der Theiß auch das Flachland südlich des Mátra­und Bükkgebirges erreichten. Wir datieren das Gräberfeld von Algyő ganz an das Ende der Hallstatt B-Periode, d. h. in das 8. Jahrhundert v. u. Z. Übersetzt von Katalin H. SIMON D. Matuz Edit Budapesti Történeti Múzeum 1014 Budapest Szent György tér 2. E-mail: matuz. edit@mail. btm. hu

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