A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 4. (Szeged, 1998)

BENDE Lívia: A pitvarosi késő avar kori temető 51. sírja. (Adatok a késő avar kori lószerszámok díszítéséhez)

pern (in einem Grab fand man auch gegossene Exemplare — in einem anderen Wirkungskreis sind sie häufige spät­awarenzeitliche Funde —, und die durch eine selbständige, gepreßte Variante bei der Verzierung des Zaumes abge­löst wurden), die nur mehr mit der Kopfbuschhülse zu­sammen oder selbständig in den jüngeren Gräbern der Gräberfelder von Komárom zu finden sind. Die jüngsten durchbrochenen Nasenzierden kommen wieder nur einsam vor. Sie waren vom ersten Drittel des 8. Jahrhunderts — wie die Kopfbuschhülsen — im Gebrauch und lebten während der vier Generationen der Spätawarenzeit, bis in das 9. Jahrhundert weiter. Die ältesten Stücke tauchten in den westslowakischcn Gräberfeldern auf, und höchstwahr­scheinlich verbreiteten sie sich von hier ausgehend nach den östlichen und südlichen Randgebieten. Jedenfalls weist die territoriale Lage der an den Grenzen vorgekom­menen, Kopfbuschhülse, Nasenzierde oder gepreßte Klapper enthaltenden spätawarenzeitlichen Gräber auf eine Art der Zentrum-Peripherie-Beziehungen hin. Im Gräberfeld der Gemeinschaft von Pitvaros kamen nur drei Reitergräber und ein einziges selbständi­ges Pferdegrab vor, und in diesem Sinne bleibt die Anzahl der Reitergräber tief unter der Zahl der westslowakischen Gräberfelder, aus denen die schönsten Analogien der Zierden unseres Pferdegeschirrs stammen. Hinsichtlich der Bestattungssitten aber, so mit Rücksicht auf die Stol­lengräber, kann die Verwandtschaft des behandelten Grä­berfeldes mit den Stollengräberfeldern jenseits der Theiß festgestellt werden. Bende Lívia Móra Ferenc Múzeum 6701 Szeged Pf.474 Der im Grab 51 bestattete Mann — der sein reich beschirrtes Pferd vielleicht irgendwoher vom Nordwesten, aus dem Donaugebiet zum Geschenk bekam — war zwei­fellos das höchstrangige Mitglied dieser Gemeinschaft. Davon zeugen das mit teils vergoldeten Beschlägen ver­zierte Pferdegeschirr und die ebenfalls vergoldete Gürtel­garnitur. Die unvollkommene, aber in ihrer Erscheinung ein­heitliche Garnitur mit ihrer rankenverzierten Gürtel­schnalle und ihren Riemenzungen, die unter den lilienverzierten Garnituren von früher Datierung ist, wurde höchstwahrscheinlich im letzten Drittel des 8. Jahr­hunderts hergestellt. Ob sie dazu gehörte, ob nicht, ist die mit einer Befestigungsöse versehene Riemenzunge durch­aus jünger als die vorigen. Das Pferdegeschirr, zu dem nur ein einziger Steigbügel gehörte, und aus dem vor allem der Zaum verziert wurde, konnte kürzere Zeit als der Gürtel gebraucht werden. Es ist also jünger als der Gürtel. Außer dem guten Zustand und der für vollkommen zu haltenden Zusammensetzung der Beschläge des Zaumes ist es auch darum wahrscheinlich, weil es von einem jungen Fohlen getragen wurde. Von den im Grab gefundenen Gegen­ständen weist die einzige Perle auf die Zeit hin, als das Fundensemble in die Erde gelangt haben könnte: Das war irgendwann am Ende des ersten Drittels des 9. Jahrhun­derts. Der Zustand der lange benutzten Gürtelgarnitur des im Grab bestatteten Mannes im Maturus-Alter, der das Pferd und die Perle auf dem gleichen Ort und in der gleichen Zeit erworben haben könnte, scheint ebenfalls dafür zu sprechen. Übersetzt von Katalin H. Simon

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