A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 3. (Szeged, 1997)

BENDE Lívia – LŐRINCZY Gábor: A szegvár-oromdűlői 10-11. századi temető

bzw. das Fehlen der Silberringe mit geripptem S-Ende auf eine Belegung in viel kleinerem Maße und kürzere Zeit hindurch hin. Was die untersuchten anthropologischen und ar­chäologischen Eigenheiten betrifft: Die Mongoliden und Mongoloidén, die symbolische Trepanation und die Ni­schengräber kamen auf dem Gräberfeldsteil aus dem 10. Jahrhundert nicht vor, sondern sie wurden auf den glei­chen, äußeren Teilen des Gräberfeldes einander teils bedeckt, teils ergänzt entdeckt. In einem Grab wurde ein mongoloider Mann und in einem anderen eine mongoloi­dé Frau begraben. Der Schädel der im Grab 467 bestatte­ten Frau mit mongoloidén Merkmalen wurde symbolisch trepaniert. Die Gesagten können mit der Beobachtung ergänzt werden, daß die berechnete durchschnittliche Kör­pergröße der Mitglieder der Gemeinschaft aus dem 10. Jahrhundert 1 cm höher war als die der Mitglieder der Gemeinschaft, die sich im 11. Jahrhundert da bestatten ließen. Aufgrund der obigen sind wir der Meinung, daß die verstorbenen Mitglieder der sich in dieser Gegend an der Wende des 10. und 11. Jahrhunderts neu ansiedelnden Familien im Gebiet des schon früher benutzten Gräberfel­des begraben wurden, und die Gräber entweder von den neuen Ankömmlingen oder von den, das zeitweilig verlas­sene Gräberfeld aufsuchenden Fremden ausgeraubt wurden. 39 von den 372 Bestattungen enthielten Schmucksa­chen aus Silber bzw. Münzen, diese betragen insgesamt 90,6 Gramm. Gräber mit Edelmetallbeigaben kamen im ganzen Gräberfeld vor, mit Ausnahme des Gebietes, in dem die ausgeraubten Gräber kennzeichnend waren. Wir verfügen über keine, sich auf die finanzielle Lage der Ge­meinschaft aus dem 10. Jahrhundert beziehenden Angaben. Aufgrund der Raube selbst, die nur mittelbar auf die den Verstorbenen auf das Jenseits gegebenen Werte hinweisen, ist der Reichtum zu vermuten, bzw. ver­weist die beträchtliche Menge von Silbergegenständen im Grab von zwei, im frühen Gräberfeldsteil begrabenen Frauen (Grab 458 und 467) auf eine bessere finanzielle Lage der hier bestatteten Personen. Aus der Menge des in den Gräbern vorgekommenen Edelmetalls schließen wir darauf, daß die finanzielle Lage der Familien/Gemein­schaften im 11. Jahrhundert viel bescheidener und im Ver­gleich zueinander ausgeglichener gewesen sein dürfte. Aufgrund des Vorkommens der wenigen Silberringe mit geripptem S-Ende in den äußeren Gräbern des Grä­berfeldes, ferner aufgrund des Fehlens der Ringe mit breitgehämmertem geripptem S-förmigem Ende ist es darauf zu schließen, daß man mit der Belegung des Grä­berfeldes zur Zeit des Modewechsels der Ringe mit einfa­chem bzw. mit geripptem S-Ende, bzw. danach, vermutlich am Anfang der Regierung des Königs László I. aufgehört hatte. Im Verlauf der Auswertung des Gräberfeldes konnten wir wenige konkrete Feststellungen machen, wir versuchten eher, auf Tendenzen aufmerksam zu machen. Die vorliegende Arbeit kann als ein Beitrag zur künftigen vergleichenden Analyse und zur geschichtlichen Bewer­tung der Gräberfelder des Gemeinvolkes vom 10. bis 11. Jahrhundert in der Mitteltheißgegend dienen. Übersetzt von Katalin H. SIMON Bende Lívia Móra Ferenc Múzeum 6720 Szeged Roosevelt tér 1-3. Lőrinczy Gábor Móra Ferenc Múzeum 6720 Szeged Roosevelt tér 1-3.

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