A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Historica 2. (Szeged, 1999)

Dr. Lajos KAKUCS: Sigismund Ormos, der Südungarische Historische Verein in Temeswar Und Das Museumswesen im Banat (1872-1919)

nelmi és Régészeti értesítő" („TRET") zwischen 1873 und 1917 erschienen, spiegelten diese Tatsache wieder. Neben dem römischen Erbe, wurde auch die Geschichte der Daken in einigen Ab­handlungen von Peter Despinits, Anton Edelspacher, Juliu Stancea und Téglás Gabor behandelt. Die in „TRET" publizierten Studien brachten neue, interessante Kenntnisse über diese Zeit. Verhältnismässig wenig hatte man sich mit der Geschichte der banater Serben beschäftigt. Nur einige Abhandlungen von Gyula Dudás und György Számek behandelten diese Problematik. In den Vereinsheften hatte der spätere budapester Universitätsprofessor Dr. Géza Cirbusz (1853-1920), die ersten ethnographischen Ab­handlungen über das Volksleben der banater Rumänen, Bulgaren, Schwaben und Kra­schowaner veröffentlicht. DER VEREIN UND DIE BANATER SCHWABEN Die banater Schwaben, waren schon an der Gründung des Vereins im erheblichen Maße beteüiegt. Zwischen 1872 und 1876 war der Verfasser der ersten temeswarer Monographie, Johann Nepomuk Preyer, der erste Stellvertretende des neugegründe­ten Vereins. Gerade in der Anfangsperiode des Vereins leitete Preyer aufgrund Ormos häufiger Abwesenheit die Monatsitzungen, kümmerte sich um einen provisorischen Raum für die vorhandenen Sammlungen, organisierte die erste Beteüigung des Ver­eins an einer internationalen Begegnung, anläßlich des Kongresses für Frühgeschich­te, in Budapest im Jahre 1876. Neben dieser organisatorischen Arbeit, entfaltete Preyer auch eine intensive wis­senschaftliche Tätigkeit. Auf der ersten Jahresversammlung des Vereins, am 15 Mai 1873, hielt Preyer einen der ersten wissenschaftlichen Beiträge des neugegründeten Vereins mit dem Titel; „Der Zustand der Juden im Banat im achtzenten Jahrhundert". Den nächsten Vortrag mit dem Titel „Skizzen über die nordamerikanische Revolution" hielt Preyer am 17 Aprü 1875. Neben diesen Vorlesungen, bereicherte Preyer die Sammlungen des Museums mit einer Karte Banats aus dem Jahre 1739, und der Ge­denkmünze des Artzte- und Naturwissenschaftlerkongresses welches im Jahre 1843 in Temeswar tagte. Neben Preyer gehörte der Weißkirchener Gelehrte, der spätere Obmann des Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes, Leonhard Böhm von Anfang an zu den Mitglie­dern des Vereins. Auch wenn diese Mitgliedschaft für einige Jahren ruhte, war Böhm bis zum ersten Weltkrieg, mit zwanzig Abhandlungen in „TRET" vertreten. Ein sehr aktives Mitglied des Vereins war der Gründer des Werschetzer Museums, Felix Müle­ker (1858-1942). Neben zahlreichen in „TRET" publizierte Abhandlungen, war Müle­ker derjenige, der vom temeswarer Verein beauftragt, erfolgreiche Ausgrabungen in Vatina, Uljma, Vlajkovac, Ritisevo, Pavlis und Dubovac durchführte, und dadurch die bronzezeitliche banatische Archäologie begründete. Der Verein rekrutierte nicht nur Mitarbeiter aus den deutschsprachigen Akademi­kerkreisen sondern förderte auch Forschungen über die deutsche Besiedlung des Ba­nats. Dieser Forschungsbereich bekam nach der im Jahre 1893 erfolgten Veröffentli­chung Dr. Ludwig Barotis (Grünn) (1856-1933), Dokumentensammlung noch mehr Gewicht. Barotis „Adattár Délmagyarország XVIII. század történetéhez" (Datensamm-

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