A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Historica 2. (Szeged, 1999)

Dr. Lajos KAKUCS: Sigismund Ormos, der Südungarische Historische Verein in Temeswar Und Das Museumswesen im Banat (1872-1919)

gekommen sind, wie sie präsentiert werden, und welche Aufgabe das Museum hat, und eine zweite, die die Geschichte des Museums präsentiert, dann versuchen wir hier nur die private Geschichte des Temeswarer Museums zu skizzieren. Schon am Anfang sollten wir feststellen, daß neben dem im Jahre 1872 gegründeten „Südungarische Hi­storische und Archeologische Verein", im Jahre 1879 der „Südungarische Museums­verein" gegründet wurde. Der erste Verein sollte die Forschungs- und Sammelarbeit vorantreiben, der Zweite die nötigen finanziellen Mittel für einen späteren Museumsbau auftreiben. Die zwei Vereine sind im Jahre 1885 unter dem Namen der „Südungarische Historische-und Ar­chäologische Museusverein" zusammengefaßt worden. Der im Jahre 1872 gegründete „Südungarische Historische und Archäologische Verein" hatte schon in den ersten Jahren versucht Ihre Koüektionen für das Publikum zugänglich zu machen. Bei anfänglichen finanzieüen Schwierigkeiten war es jedoch nicht einfach die entsprechenden Räumlichkeiten zu finden.Trotzdem gelang es mit Hüfe des Bischofes Bonnanz bereits im Jahre 1874 die vorhandenen Sammlungen in einen Raum der Bischöflichen Residenz unterzubringen. Die Betreung der Sammlun­gen hatte der bekannte Münzensammler Despinits übernommen. Im Jahre 1876 fan­den die anwachsenden Kollektionen eine neue Bleibe im Komitatshaus, wo in den fol­genden Jahren bescheidene zwei Räume für die Besucher zugänglich geworden waren. Nach den ersten schweren Jahren des Vereinslebens, war dies ein schönes Erlebnis, aber Ormos wollte mehr. Er träumte von einem selbständigen Institut, von einem rich­tigen Museum. Deshalb hatte er im Jahre 1879 einen Museumsverein ins Leben geru­fen. Das ins Auge gefaßte Ziel zu erreichen war schwierig, in den Jahren 1881 und 1883 hatte Ormos zwei Spendenaufrufe gestartet und so gelang es ihm bis zum Ende des Jahres 1883 eine Summe vom 23.655 Forint für Museumszwecke zu sammeln. Am Anfang woüte Ormos den an der Lonovicsstraße liegenden Komitatshausflügel, das so­genannte Weüauer Haus, für das Museumgebäude umbauen. Das Haus hatte das Ko­mitat bereits im Jahre 1880 dem zukünftigen Museum überlassen. Schnell wurde aber erkannt, daß dieses Gebäude nicht langfristig für einen Museumssitz geeignet war. Mit hartnäckiger Arbeit konnte Ormos im Jahre 1886 einen neuen Komitatsbeschluß errei­chen, dieser hatte für das Museum einen Neubau vorgesehen. Das neue Museumsgebäude wurde im Jahre 1888 nach einem Entwurf des temes­warer Gewerbeschuüehrers Jacob Klein (1855-1928) gebaut, und war schon im Okto­ber des nächsten Jahres bezugsfertig. Das Gebäude steht noch heute, ist im neodeut­schen Renaissancestü gebaut, auf der Frontseite ist eine schöne Minervastatue aus Terracota, und in orawitzaer marmorkartuschen waren die Namen von: Winckel­mann,Titus Livius, Herodot, Bonfini, Momsen, Ferenc Pulszky und Mutlos Istvänfy eingemeißelt. Die innenorganisatorischen Arbeiten waren schnell erledigt, die ausgesteüten Objekte wurden in 16. Gruppen unterteüt und das Museum wurde ab dem 17 Novem­ber 1889 einmal die Woche, Sonntags zwischen 10-12 Uhr für das Publikum geöffnet. Eine offizieüe Eröffnung, mit einem großen Festtag und der Beteüigung aüer Museen aus Ungarn war für den 22 Mai 1890 vorgesehen. Wegen organisatorischen und später wegen personellen Schwierigkeiten mußte die Eröffnungsfeier mehrmals verschoben werden, und konnte erst am 29 August 1891 anläßlich der ersten Südungarischen In­dustrie- und Agrarschau feierlich stattfinden.

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