B. Nagy Katalin: A székkutas-kápolnadűlői avar temető. A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Monographia Archeologica 1. (Szeged, 2003)
SZALONTA1 Csaba: A székkutas-kápolnadűlői avar kori temető öveinek elemzése - Die Analyse der Gürtel des awarenzeitlichen Gräberfeldes von Székkutas-Kápolnadűlő
wurden die Nebenriemen der Gürtel mit winzigen Beschlägen nicht verziert. Die Gürtelbeschläge sind groß, unter ihnen gibt es auch Lochschützer mit durchbrochener Rankenverzierung und schildförmige Gürtelbcschläge mit Anhänger. In der anderen Gruppe der Gürtel mit gegossenen bronzenen Gürtelzierden ist es für die Gürtel mit viel Nebenriemen, bzw. mit verziertem Nebenriemen allgemein kennzeichnend, dass die Gesamtzahl der Gürtelbeschläge größer ist als in der anderen Gruppe, während die Größe der Beschläge kleiner wird. Statt der schildförmigen Gürtelbeschläge mit oder ohne Anhänger wurden schmale, in Dreiergruppen befestigte Beschläge mit Anhänger angewandt, und die Zahl der Beschläge der Nebenriemenzungen nahm ebenfalls zu. Im Motivschatz verschwanden die früheren Greife vollkommen, und auch die Beschläge mit Greifen-Ranken-, oder klassischem Ranken-, bzw. mit Pflanzenmotiv kommen nicht vor. Ihre Stelle wurde von den gravierten Blütenblättern, Palmetten und ihren Varianten, vom punzierten Hintergrund, von den Lilien, Schuppenmustern und anderen Einzelmotiven übernommen. Was den Stil der Gürtel betrifft, ist es feststellbar, dass die einzelnen Details miteinander nicht in Einklang gebracht wurden. Die im Gräberfeld freigelegten Gürtel sind drei größeren Gruppen zuzuordnen: In die erste Gruppe gehören die Gürtel mit verschiedenen Blechbeschlägen. Hinsichtlich der Zusammensetzug und Konstruktion weichen diese Gürtel von den beiden anderen Gruppen, in denen auch gegossene Beschläge anwesend sind, bedeutend ab. Der anderen größeren Gruppe können die Gürtel zugeordnet werden, auf denen die für die vorher behandelte Gruppe kennzeichnenden blechernen Gürtelbcschläge, aber auch die aus Bronze gegossenen Gürtelbeschläge auftauchen. Diese Gürtel gemischter Zusammensetzung vertreten den Übergang zwischen der nächsten und vorherigen Gruppe. Unter den Gürteln mit gegossenen Beschlägen können die früheren (eine Hauptriemenzunge, 2-3 unverzierte Nebenriemen, kein Lochschützer, rechteckige Greifen-, oder einfache Beschläge, selten Eisenbeschläge) und späteren Gürtel (eine Hauptriemenzunge, 2-3 verzierte Nebenriemen, Lochschützer, Gürtelzierden in Dreiergruppen) unterschieden werden. Von den Gürteln mit gegossenen Beschlägen gibt es mehrere, in die früheste Phase der Spätawarenzeit datierbare Exemplare. Da fehlen die Beschläge mit Tierkampfszene vollkommen, und die rankenverzirten Zierden sind in relativ kleiner Zahl vorhanden. Außer ihnen tauchen die Produkte der letzten Phase der Spätawarenzeit in zehn Bestattungen auf, d. h. vertritt dieser Horizont eine markante Gruppe innerhalb des Gräberfeldes. Die chronologische Lage dieser Gruppe hängt mit der relativ- und absolutchronologischen Lage der letzten Phase der Spätawarenzeit eng zusammen. Will man nämlich bestimmen, wann die Belegung dieses Gräberfeldes aufgehört wurde, so ist die Klärung der inneren Chronologie des Gräberfeldes in sich nicht genügend. Darum halten wir für nötig, in den Nachfolgenden alle geschichtlichen, stilgeschichtlichen und typochronologischen Beziehungen dieses Fundkreises im Karpatenbecken zu überblicken. Zur Klärung der Relativchronologie der Gräber mit Gürtelbeigabe vollbrachten wir die vergleichende Analyse der Fundkomplexe mittels der Seriationsmethode (Tabelle 4). (über die Seriaton ausführlicher, mit weiterer Literatur s.: SZALONTAI 1998; SZALONTAI 1999; SZALONTAI 2000). In der Seriationszeitstellung stehen die gepressten Gürtelbeschläge zu Beginn der chronologischen Reihe. Dann kommen die Hauptriemenzungen mit Leiste, die blechernen Gürtelbeschläge mit Ringanhänger und die gepressten Rosetten. In dieser Gruppe tauchen manchmal auch einige Bronzebeschläge auf, in erster Linie Stücke mit einfacherem Motivschatz. Beachtenswert ist die Lage der blechernen Gürtelbeschläge mit großköpfigen Nieten und der aus Bronze gegossenen Gürtelschnallen mit blecherner Riemenschlaufe (Übergangsperiode zwischen der Mittel- und Spätawarenzeit). Innerhalb des Gräberfeldes vertritt die Gruppe mit Greifen-Ranken-Verzierung den ältesten Horizont der gegossenen Bronzefunde. Dann kommen die Garnituren mit flacher Rankenverzierung, danach die Gürtelzierden mit graviert-punzierter Verzierung und die mit Lilien- und Schuppenzier. Im Gegensatz zu den Gürteln mit Blechbeschlägen waren die Gürtel mit gegossenen Bronzebeschlägen geeignet, ausführliche und entsprechende typologische Gruppen zu bilden, und die Beziehung dieser Gruppen zu forschen. Unter den Bestattungen, in denen Gürtel mit gegossenen Beschlägen vorkamen, sind die Gräber 54 und 91 die letzten, in denen man auf Beschläge mit graviert-punzierter Verzierung, mit Schuppenmuster stieß, oder in denen unverzierte Beschläge vorkamen. In den letzten Jahren untersuchten wir den Nachlass der letzten Phase der spätawarenzeitlichen Metallurgie: Die Exemplare mit Kreislappen- (SZALONTAI 1991), Lilien- (SZALONTAI 1995) und Schuppenzier, die unverzierten Stücke und die Vertreter des sog. Hohenberg-Typs (SZALONTAI 1996) wurden im Karpatenbecken zusammengebracht. Insgesamt 713 Gürtelgarnituren wurden in diesem Fundkreis angehäuft und bearbeitet. (Da es Fundkomlexe gibt, die wegen ihrer Zusammensetzung gleichzeitig mehrerer Typengruppen zuzuordnen sind, werden diese Gürtel in mehreren Fundkreisen behandelt. Darum ist diese Zahl so hoch.) In der Datenbearbeitung werden die Fundumstände der Gräber, die Bestattungssitten, die Zusammensetzung der Gürtel nach Stückzahl und Typ, die vergleichende Analyse der Größenangaben der wichtigen Gürtelzubehöre (Riemenzungen), die Proportion der beschädigten und unbeschädigten Beschläge, das Material der Beschläge und das Gewicht der einzelnen Gürtelgarnituren behandelt.** Die auf diese Weise gewonnene Datenmenge bietet eine gute Möglichkeit, durch ihre Analyse die einzelnen Gürtel, bzw. Gürtelbeschlagtypen miteinander zu vergleichen. Im awarischen Gräberfeld von Székkutas kamen alle fünf Typen der untersuchten Beshlagtypen vor. Im Grab 548 wurden Beschläge mit Kreislappenzier, in den Gräbern 3 und 369 Beschläge mit Lilienverzierung, in den Gräbern 54, 91 und 416 graviert-punzierte Zierden, in den Gräbern 54, 91, 279, 382 und 416 Gürtelbeschläge mit Schuppenmuster, bzw. im Grab 2 Exemplare des Hohenberg-Typs gefunden. Erstens werden die Konstruktion und Zusammensetzung der Gürtel von Székkutas untersucht und die Ergebnisse mit unseren Angaben aus dem Karpatenbecken verglichen (Tabelle 6). Es ist feststellbar, dass die Indexe der Gürtel von ** Die komplette Analyse der bis 2002 angehäuften Angaben wird Gegenstand einer künftigen PhD-Dissertation. In der vorliegenden Arbeit konnten wir von den verwandten Angaben nur hinsichtlich der Gewichtangaben nicht nach Vollständigkeit streben. Während die sonstigen Maßangaben in den Publikationen meist angegeben wurden, wurde bis dahin nur wenig Aufmerksamkeit auf die Gewichtdaten gelenkt. Die Messung der einzelnen Gegenstände des betroffenen Fundkreises ist schon im Gange, aber sie kann noch nicht für vollständig gehalten werden. Deswegen spiegeln die hiesigen Gewichtangaben die bisherigen Messungen, sie sind also höchstens von Informationswert.