A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1988-1. (Szeged, 1989)

Régészet - Vörös Gabriella: Fegyveres sírok az Alföldön a IV. század második fele és az V. század közepe között

1987 Spätsarmatische Siedlungen und Gräberfelder in der Tiefebene Südostungarns. Germa­nen Hunnen und Awaren. Austellungskataloge des Germanischen Nationalmuseums 133—149. Werner, Joachim 1956 Beiträge zur Archäologie des Attila-Reiches. München Zalotay Elemér 1953 A prochorovkai temetkezési szokás nyomai az alföldi szarmatáknál. AÉ. 80. 63. Begräbnisstätten mit Waffen auf der ungarischen Tiefebene von der zweiten Hälfte des 4. bis zur Mitte des 5. Jahrhunderrs Vörös, Gabriella Im Aufsatz wird über diejenigen Fundorte aus der Sarmatenzeit berichtet, die auch Waffen enthalten, bzw. wo Waffen zu Grabe mitgetragen wurden. Das wichtigste Ziel der Untersuchung war die Bestimmung der Waffentypen, Datenaufnahme und die Beschreibung ihrer Stellen in den Gräbern. Die folgenden Merkmale der Beerdigung wurden noch aufgenommen: Peilen und Ortung sowie Zustand der Skelette, die Zeichen irgendeiner Störung oder des Raubs, die Überreste der Särge und das Geschlecht der Beerdigten. Ausser den Waffen wurden also alle Züge der Funde genau analysiert. Die 41 Fundorte lieferten uns 78 Angaben, (s. Bild 1.) Am häufigsten waren die Lanzen freige­legt : ohne Ausnahme Hohllanzen von verschiedenen Grössen und Formen. Die Schwerte sind vor­wiegend lang und zweischneidig, wir haben Angaben über nicht mehr als 6 kurze Schwerte. Es kann für charakteristisch gehalten werden, dass in den Gräbern mit Waffen oft zwei Messer zu finden sind. Das eine ist gewöhnlich lang (19—30 cm) und breiter als die übrigen. Dies wurde wahrschein­lich auch als Waffe verwendet. Auf einen Bogen weisen in fünf Gräbern bloss die Pfeilspitzen hin. Die Schilde wurden aus Holz gemacht, wir kennen drei Stücke, die in der Mitte mit Eisen ausges­tattet sind. Das Fundamaterial der Gräber mit Waffen ist einheitlich und unter den Begräbnisgewohn­heiten sind auch gewisse Ähnlichkeiten aufzuweisen : auf einer Übersichtskarte der Fundorte werden drei Gruppen sichtbar. Die südliche hat den Mittelpunkt bei Szeged, die mittlere bei Csongrád. Die dritte Gruppe besteht nur aus fünf Gräbern und ist in der oberen Theissgegend zu finden. Alle drei sind annähernd auf dem Quartiergebiet der Frühgepiden. (s. Bild 2.) Die Ähnlichkeit der Funde der Frühgepiden mit der der Gräber auf der ungarischen Tiefebene aus dem 5. Jh. ist nicht nur für dieses Gebiet charakteristisch, es steht mit den in den 370-er Jahren beginnenden Völkerwanderungen und mit der Ansiedlung weiterer Völkergruppen im Zusammen­hang. Neben dieser Ähnlichkeit muss aber auch die Verschiedenheit betont werden: ausser den Fundsachen, die von den Sarmaten schon wohlbekannt sind, können hier auch sptrömische Gegen­stände und gleichfalls jüngere Fundsachen aus dem Osten wie modische, für das 5. Jh. typische ächmücke gefunden werden. Wegen dieser Verschiedenheit des Fundmaterials ist es manchmal susserst schwierig sogar unmöglich, die ethnische Herkunft festzustellen. Manche Begräbnisstetten mit Waffen stammen aber ohne Zweifel von den Sarmaten: die Begräbnisgewohnheit in dem Friedhof Sándorfalva—Eperjes, d. h. die Bezeichnung der Gräber mit Gräben und Hügeln ist auf diesem Gebiet allein für die Sarmaten charakteristisch. Vermutlich waren solche Gräber auch in den von Jahrzehnten untersuchten Friedhöfen, bloss die flachen und schmalen Gräben wurden nicht dem Sinne nach bemerkt. Die aus den Fundmaterial der ungarischen Tiefebene aus dem 4. und 5. Jahrhundert hervor­gehobenen Gegenstände stammen unserer Meinung nach von den letzten Gruppen der Sarmaten. Andere ethnische Komponente oder zeitlicher Unterschied zwischen den beiden Gruppen sind aber nicht auszuschliessen. 58

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