A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1988-1. (Szeged, 1989)

Régészet - Horváth Ferenc: A Tisza-vidék újkőkori településrendszerének és háztípusainak áttekintése

1964 Megjegyzések a Körös-csoport relatív időrendjéhez (Remarks to the Chronology of the Körös group). Arch. Ért. 91 (1964) 67—86. 1966 A Körös-csoport lakóházáról. Újkőkori házmodelltöredék Röszkéről (On the Dwelling of the Körös Group). Arch. Ért. 93 (1966) 235—240. 1966/a Ein neolithisches Hausmodellfragment von Röszke. AASzeg 10 (1966) 11—26. 1968 Die Hauptfragen des Neolithikums der Ungarischen Südtiefebene. MFMÉ 1968. 11—19. 1968/a Tápé—Lebő. Rég. Füz. 21 (1968) 17. 1969 Beiträge zur Chronologie des Neolithikums auf dem Mitteltheissgebiet. StZ 17 (1969) 467—480. 1980 Újabb adatok a vonaldíszes kerámia relatív időrendjéhez (Neure beitrage zur relativen Chronologie der Linearkeramik). MFMÉ 1978/79—1. 297—301. (301—302). Watelbolk, H. T.— Modderman, P. J. R. 1958—59 Die Grossbauten der Bandkeramik. Paloehistoria 6—7 (1958—59) 163—171. Übersicht über das Siedlungssystem und die Haustypen der Theissgegend im Neolithikum Horváth, Ferenc Im Aufsatz wird eine Synthese der Forschungsergebnisse der letzten Jahrzehnte und der Er­fahrungen der Ausgrabungen des Verfassers ohne die völlige Rekontsruktion der Siedlungsgeschichte veröffentlicht. Aus Mangel an modernen Forschungsergebnissen ist die Übersicht und Auslegung dieser Untersuchungen von grosser Bedeutung. Das Siedlungssystem der Theissgegend im Frühneolithikum kann auf dem Gebiet der Körös­Kultur des Süd -und Mitteltieflands bzw. auf dem Gebiet ihrer Wechselform der oberen Theissge­gend und der Partium untersucht werden. Zwischen den beiden Erscheinungsformen sind wesentliche Unterschiede in der Siedlungsdichte und in der Strategie des Lebensunterhalts wahrzunehmen. Im Süden ist der Bodenbau und die Produktion der Nahrung gestüzt auf Schaf- und Ziegezucht charak­teristisch, in der oberen Theissgegend dienten aber der Lebenserhaltung die Viehhaltung, das Ob­sidian-Sammeln und ihren Tausch. Die Hindernisse der modernen Untersuchung bestehen darin, dass die Gemeinden im Süden vielmehr erforscht sind. Daneben kann es aber festgestellt werden, dass die Zahl und Umfang der Gemeinden grösser als die in der oberen Theissgegend sind. Die anrechenbaren Beispiele der Haustypen sind auch in der südlichen und mittleren Theissgegend zu finden: Biserna —Obala (Nosza—Gyöngypart), Ludas—Budzak, Röszke—Lúdvár, Tiszajenő, Szolnok—Szanda, Dévaványa. Diese Haustypen mit ihren aufgehenden Wänden und mit der rech­teckigen, verkitteten, geflüchteten und mit Satteldach ausgestatteten Säulenkonstruktion differen­zieren sich wesentlich von den Haustypen von dem Nahen Osten und dem Süd-Balkan. Gleicher­massen ist ein wesentlicher Unterschied zwischen der Siedlungsform der Theissgegend im Frühneo­lithikum und der erwähnten Gebiete wahrzunehmen. Für die letztere Gegend ist die sg. Tell-Sied­lungsform charakteristisch, an der Theissgegend ist sie aber völlig unbekannt. Es ist zu vermuten, dass die Gründe dieser Verschiedenheit nicht allein geographisch-ökologisch waren, die eigenartige Entwicklung des Gebietes sollte dabei auch eine wesentliche Rolle spielen. Obwohl wir den genauen Angaben zur Zeit nocht entbehren, es kann vermutet werden, dass die Grossviehzucht in der Theissgegend wichtigere Bedeutung hatte als der Bodenbau. Der Grund der Lebenserhaltung, Siedlungssystem und Haustypen der Körös-Kultur im Früh­neolithikum vertraten eine Übergangsperiode zwischen dem Frühneolithikum des Süd- ond Ost­balkans und der mitteleuropäischen Linearbandkeramik Kultur. Am Anfang des mittleren Neolit­hikums kamen durch die Verbreitung der Linearbandkeramik Kultur die Hauptzüge der mitteleu­ropäischen Entwicklung zur Geltung, später, mit dem Auftreten der Szakáihát Kultur gewann bis zum Ausgang des Spätneolithikums die mit der obrigen gemischten Entwicklung-Typs des Balkans eine determinierende Rolle. Der Einfluss der mitteleuropäischen Linearbandkeramik Kultur ist vor allem an den Haustypen zu registrieren (Krasznokvajda, Csanytelek, Csongrád—Bokros), die bal­kanische Entwicklung hatte aber Einfluss auf die Siedlungsform und damit im Zusammenhang auf den Grund der Lebenserhaltung. Deshalb erscheint die Tell-Siedlungsform paralell mit der Periode der Szakáihát Kultur auf den Gebieten der Südtiefebene (Battonya, Tápé—Lebő). Im Aufsatz wird festgestellt, das innerhalb der Szakáihát Periode der für die Theisskultur charakteristische Bau von Grundgraben bzw. abgegrabener und verzimmerter Säulenkonstruktion und vom Lehmstrich schon erscheint, und hatte seine Blüte zur Zeit der Theisskultur bzw. der Gorzsa —Herpály—Csőszhalom Gruppe. Das in Gorzsa aufgedeckte Gebäude von sechs Räumen war im Spätneolithikum der Theiss­gegend vermutlich nicht selten, der Fund ist Ergebnis der modernen und eingehenden Ausgrabung­smethoden. Mit Vorschein ähnlicher Häuser in der Zukunft müssen wir rechnen. Zur gleichen Zeit wurde die Teil-Siedlung in ganzen Theissgegend allgemein anerkannt und die damit verbundene 39

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