A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1988-1. (Szeged, 1989)

Történettudomány - Zombori István: Szeged visszafoglalásának visszhangja Spanyolországban (1683–1688)

piele die Verbreitung und Exaktheit der Nachrichten von Szeged bewiesen. Die Werke literarischer Art (Gedichte, Dramen usw.) werden diesmal in die Untersuchung nicht einbezogen. Für den Emp­fang der Nachrichten bildeten sich zwei Zentren in Spanien aus: einerseits in dem Königshof und in seinem Umkreis. In Madrid wurden zB. zahlreiche Schriftwerke aus dieser Zeit veröffentlicht. Als zweites kann Barcelona, d.h. Katalonien erwähnt werden. Bei der Untersuchung dieses Gebites hel­fen uns die Feststellungen von dem Professor Molas Ribalta. Den ungarischen Angelegenheiten wurde in Barcelona ab 1683 besondere Aufmerksamkeit gewidmet, wie es die Zeitungen bis 1688 dokumentieren. Weder die Revolution in England noch andere Ereignisse in Europa fanden ähn­lichen Widerhall in Spanien, die Nachricht von den französichen Angriffen gegen Katalonien kann allein damit verglichen werden. Während dieser 5 Jahre wurden 50 Veröffentlichungen über Ungarn publiziert. Diese Zuneigung ist auch damit zu erklären, dass der spanische Herrscher aus dem Haus Habsburg mit dem Kaiser und König in Wien in engster Verwandtschaft stand. Die meisten Gelegenheitsschrifte und Periodika stehen mit dem Namen von Sebastien Armen­dariz im Zusammenhang. Er gab eine genaue Beschreibung über Szeged: die Stadt wurde 1543 von den Türken erobert, schrieb über ihre Belagerung 1552 und erwähnte die grosse Menge der wahren christlichen Gefallenen. Sie wurden als die „unsrigen" genannt. Hiernach folgt der Bericht über die Ereignisse des Jahres 1686. 1686 wurde das Werk von S. D. Bizozeri von der Zurückeroberung Un­garns in italienischer Sprache veröffentlicht. Es wurde dann 1687 ins Spanische übersetzt und 1688 in Barcelona neu veröffentlicht. Die Vorrede gibt Bescheid darüber, dass das Werk im Auftrag des Bischofs von Barcelona ins Spanische übersetzt wurde. Szeged wird interessanterweise bei der Be­schreibung des Komitats Bodrog behandelt. Nach den kurzen geographischen Angaben wird er­wähnt, dass Szeged eine vorzüglich reiche Stadt mit grosser Population und Handel sei. Die Bela­gerung der Stadt im Jahre 1552 wird noch angeführt, aber der Verfasser schrieb kein Wort über die Zurückeroberung von 1686. Ungarn betreffende Werke erschienen aber auch an einem dritten Ort nämlich in den Nieder­landen, d.h. auf dem Gebiet des heutigen Belgiens. Die spanische Niederlande hatte aus politischen Interessen grossen Wert für das spanische Reich. Die politischen Nachrichten aus Wien und aus dem Deutsch —Römischen Reich gelangen auf Kontinentalweg in die Niederlande und weiter mit Schiff nach Spanien. In Spanien ist N. Oliver y Fullana besonders hervorzuheben: 1687 veröffent­lichte er in Köln ein umfangreiches Werk über die Geschichte von Ungarn in spanischer Sprache. Nach der geographischen Lage wird hier über den Angriff gegen Szeged berichtet. In diesem Belagerungs­krieg wurde der General de la Vergne tödlich verwundet. Die Belagerunstruppen wurden von Mercy, Veterani und von dem General Wallis geführt. Im Werk wird auch die Schlacht bei Zenta angeführt. Nach dieser Schlacht gab die türkische Besatzung die Festung Szeged ohne weiteren Widerstand auf (22. Oktober). Oliver y Fullana gab eine Zeitung von 1686 bis 1694 in zwei Wochen in Bruxselles aus. In dieser Zeitung wurden nebst den europäischen Ereignissen auch ungarische Angelegenheiten dargelegt. Die Berichte über Ungarn wurden unter dem Titel „Alemania" publiziert. Die Quellen stammten ohne Zweifel aus dem Wiener Hof, von dem spanischen Gesandten in Wien. Im Aufsatz wird festgestellt, dass die Berichte über die Zurückeroberung der Stadt Szeged — obwohl hinter denjenigen über Buda — in den spanischen Veröffentlichungen für wichtig gehalten wurden. Es ist damit zu erklären, dass der Stadt wichtige Rolle in den Kriegszügen der Brefeiung des Balkans zugesprochen wurde. 242

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