A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1988-1. (Szeged, 1989)
Néprajz - Juhász Antal: Vázas szerkezetű sárfalak Szeged vidékén
1987 Népi építészet a Duna—Tisza közén. Studia Folkoristica et Ethnographica 22. Debrecen Szűcs Sándor 1943 A sárréti nádház és élete. NÉ 133—149. Tábori György 1967 Békéscsaba népi építészete. Békési Élet, 1. 16—21. Tóth Ferenc 1978 Anyag és technika Makó népi építészetében. MFMÉ 1976/77—1. Szeged, 171—232. 1986 Melléképületek Makón a 18. század végén. MFMÉ 1984/85—1. Szeged, 99—108. Lehmwand mit Holzfgefüge in der Gegend von Szeged Juhász, Antal Im Aufsatz werden die Technik und Häufigkeit derjenigen Lehmwände unteruscht, die an ein Gersüt aus Holz oder aus anderen Stoffen (Gerte oder Rohr) aufgebaut wurden. Die Untersuchung ist örtlich begrenzt: diesmal werden die Gemeinden bei Szeged in die Untersuchung einbezogen. Die Gegend bei Szeged ist in der Zone des Erden- und Lehmbaus. Uns stehen Angaben der Volkszählungen zwischen 1900 und 1930 zur Verfügung, die die Lehmwände mit Holzgefüge aufzeigen. Mehrere Ethnographen wiesen auch darauf hin, dass in der Rubrik der Wohnhäuser aus „Holz oder anderen Stoffen" Gebäude aus Holz- oder Heckengefüge zu verstehen sind. Aus der Bau technik der Heckengefüge kann der Name des frühmittelalterlichen Dorfes Sövényháza geleitet werden. Den Dorfnamen können wir aus dem Jahre 1455 und dann 1515 angeben. Im Aufsatz werden die Erscheinungsformen der Lehmwände mit Holzgefüge in den Siedlungen am Fluss unteruscht. Das Gerüst des sg. Säulengebäudes bildeten die Pfähle in Boden gegraben (Pfahlgründung). Die Decke und das Dach wurden darauf gebaut. Aus dem eingewässerten und mit Stroh zusammengemischten Lehm wurden Bälle von Grösse eines Kinderkopfes geformt (sg. csömpölyeg) und dann mit diesem Material die Wand aufgebaut. Das Haus mit Pfahlgründung war zweckmässig, weil im Falle eines Hochwassers das Gerüst die Konstruktion bewahren konnte. Die Familie hatte Zuflucht im Dachraum und nach dem Sinken des Wasserstandes reparierte die beschädigte Lehmwand. Solche Häuser und Stallungen wurden im Dorf Tápé am Theissufer noch Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut. Die dritte örtliche Variante der Lehmwände mit Holzgefüge ist die zwischen den Pfählen gefestigte und auf Rohrgerüst verkittete Lehmwand, die man in Szeged tutajfal (Flosswand) hiess. Der Verfasser interpretierte die Bedeutung mit Hilfe Wörterbücher aus dem 19. Jahrhundert, dann untersuchte die Erwähnungen der Flosswand (tutajfal) aufgrund Nachlassinventare und Baupläne aus dem 19. Jahrhundert. Das Haus mit tutajfal (Flosswand) kann mit bestimmten sozialen Schichten in Beziehung gebracht werden: in solchen Häusern lebten vorwigend die Besitzlosen und die Kleinbauern. Die Gerüstkonstruktion wurde von den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts Stadt Rohr aus Sonnenblumenstengeln (Helianthus annuus) oder aus Holzpfählen bzw. Stangen gefertigt. Wirtschaftsgebäude wurden noch im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts auf dieser Art in den Bauernhöfen bei Szeged gebaut. Die Lehmwände geschriebener Art wurden von den Bauern selbst verfertigt, manche beanspruchten aber die Hilfe eines Bauernspezialisten, der der Fachbildung auch entbehrte. Zum Schluss wird darauf hingewiesen, dass die Bautechnik des Volkes von den naturgeographischen Gegebenheiten, von der Lage am Fluss, von dem Boden der Umwelt und von dem Baumaterial wesentlich abhängt. 139