A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-2. A népvándorláskor fiatal kutatóinak szentesi találkozóján elhangzott előadások. (Szeged, 1991)

Dénes József: A magyarok hét neme és hét országa (A magyar „törzsek” elhelyezkedése a Kárpát-medencében)

DIE 7 GGESCHLECHTER UND 7 LANDER DER UNGARN (Zur Absiedlung der ungarischen „Stamme" im Karpatenbecken) Dénes József Wie sich die von Konstantin aufgezählten sieben, bzw. mit den sich angeschlossenen Kabaren acht Stämme in der neuen Heimat ansiedelten, wie die Erscheinungsformen der Sippen und Stämme im 10. Jahrhundert überhaupt waren, wie die sich nach dem Jahr 1000 herauskristallisierende territorielle Organisation (die Komitaten und größere Verwaltungseinheiten) entstand, sind laute offene Fragen. Die ohne Zweifel niedrige Anzahl der vorhandenen schriftlichen Quelle bot bzw. bietet den unterschiedlichsten, einander vollkommen widersprechenden Auffassungen einen weiten Raum. Die Lage ist aber nicht immer hoffnungslos, da die alte Sippenorganisation der Sekler, die den Aufbau der ungarischen Stammesorganisation aus dem 10. Jahrhundert bis 1562 aufbewahrte, auch in ihren Details gut bekannt ist. Diese auf Geschlechtern und Linien gegliederte, mit den territorialen Einheiten in eigenartiger Beziehung stehende Organisation wurde nach der Landnahme, aber noch vor der christlichen Staatsgründung künstlich ins Leben gerufen. Als Beispiel wurde offenbar die damals noch existierende Sippen- und Stammesorganisation genommen. Sie folgte abermals dem türkisch-oguzischen Muster, wobei der Stamm aus 6 Sippen, jede Sippe aus je 4 Linien • besteht. Die Organisation ist von den territorialen Einheiten unabhängig. Trotzdem stimmte die Zahl der Geschlechter und die der Siedlungsgebieten ursprünglich überein. Daraus folgt, daß jeder der 8 Stämme, da ein Stamm aus 6 Sippen bestand, während der Eroberung des Karpatenbeckens Gebiete in Besitz nahm, die dann je 6 späteren Komitaten entsprachen. Deshalb ist die Anzahl der Komitaten aus der Regierungszeit Stephans des Heiligen gerade 48. Die ursprünglichen Stammesblöcke entsprechen großenteils den Episkopaten am Anfang des 11. Jahrhunderts und den von Anonymus erwähnten Dukanten. Die in den Ortsnamen erhalten geblieben Spuren der Fürsten- und Stammesnamen helfen die Funktionalität des Systèmes auch in ihren Details zu erklären. • 579

Next

/
Thumbnails
Contents