A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1984/85-1. (Szeged, 1986)

Régészet és határterületei - K. Zoffmann Zsuzsanna: Neue Antrhopologische Funde der neolithischen Körös- und Theiss-Kultur aus Ostungarn

(Szegvár—Táncsics u. 2/a) gereiht werden. In einem Fall erscheint der grazile leptomorphe Typ mit brachykranen Elementen gemischt oder in brachykranisierter Form (Szarvas—Egyházföld). Bei der Analyse eines solchen fragmentarischen Materi­als stößt die konkrete Angabe der Taxons auf größere Schwierigkeiten als sonst. Die kleinwüchsige, grazile, leptomorphe Gruppe kann allerdings mit dem grazilen, medi­terranen, die robuste, eurydolichomorphe mit dem cromagnon-A —Typ identisch sein, während die robuste, hochwüchsige, leptomorphe Gruppe sich gleicherweise mit den atlantomediterranen und protomediterranen sowie protonordischen Taxons identifizieren läßt. Das Auseinanderhalten von diesen ist selbst bei einem gut erhalten gebliebenen Material problematisch (LIPTÁK 1957). Vom Gebiet der Großen Ungarischen Tiefebene sind uns bisher bloß 4 solche Fundorte bekannt, deren anthropologisches Material mehr oder weniger zur taxo­nomischen Analyse geeignet war. Diese sind : Deszk-1. olajkút (2 Skelette — LIPTÁK 1974—1975: am und m-cr), Endröd (1 Skelett — FARKAS 1975: n—m), Hódmező­vásárhely-Kotacpart-Vata tanya (6 Skelette — FARKAS 1975: n-am, n-am, crA-x prn-x, crA-am, crB-x) und Maroslele-Pana (1 Skelett — LIPTÁK 1974—1975 : n = FARKAS 1975: pn-crA). Die Zahl der auswertbaren Skelette ist mit den in der vorliegenden Abhandlung erörterten etwas angewachsen, die Verteilung der Taxons hat sich aber in ihren Proportionen nicht geändert. Es dominiert auch weiterhin die hochwüchsige, verhältnismäßig robuste, leptomorphe (prm, am, prn, oder n) Gruppe (ZOFFMANN 1980), die anteilmäßige Proportion der grazilen Leptomorphen (grazil m), der robusten Eurymorphen (crA) ist ungefähr gleich, während das Vor­kommen der Brachymorphen für minimal anzusehen ist. Jedoch angesichts dessen, daß diese Zahl der Fälle noch immer nur als verschwindend gering betrachtet werden kann, ist sie zu weitgehenderen Schlußfolgerungen noch nicht geeignet und macht uns nur darauf aufmerksam, daß die Population der Kultur taxonomisch selbst noch innerhalb der geographischen Einheit des mittleren Teiles der Großen Ungarischen Tiefebene heterogen ist. IV. ANTHROPOLOGISCHE CHARAKTERISIERUNG DER POPULATION DER THEISS-KULTUR (Abb. 2) Bei der ersten Charakterisierung der Population der Kultur erwähnt NEMESKÉRI (1961) noch den dolicho-hyperdolichomorphen, grazil-mediterranischen Typ als Haupttyp und bezeichnet neben ihm als sekundäre Komponente den — laut ihn auf die Bükk-Kultur zurückführbaren — hochwüchsigen, mesodolichomorphen Typ. — FARKAS (1974) setzt schon bei der Bearbeitung der Serie des Vésztő—Mágorihalom auch sonstige Streufunde in Betracht genommen — das in die Szakáihát—Gruppe gehörende Material von Békés—Povádzúg mit inbegriffen — eine „hauptsächlich atlantomediterrane und protonordische", „ziemlich einheitliches Bild zeigende Popu­lation" (FARKAS 1974 63) voraus. Im Laufe der einzelnen Typenbestimmungen der Funde erwähnt er auch cromagnoide Komponenten (FARKAS 1974). — Im Laufe der Zusammenstellung des Katasters des neolithisch-kupferzeitlichen Fundma­terials (ZOFFMANN 1980) standen 18 taxonomisch auswertbare Funde vom süd­lichen Teil des Verbreitungsgebietes der Kultur zur Verfügung, von diesen stammen jedoch 4 aus dem der Theiß-Kultur vorangehenden, mittelneolithischen (Fundort: Békés—Povádzúg) Szakáihát—Gruppe. Die sich auf das taxonomische Gesamtbild

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