Bél Mátyás: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1980/81-2. Bél Mátyás: Csongrád és Csanád megye leírása. Megjelent a szerző születésének 300. évfordulójára. (Szeged, 1984)

Mathias Bél: Die Beschreibung der Komitate Csongrád und Csanád Mathias Bél ist eine der ersten Persönlichkeiten im wissenschaftlichen Leben Ungarns von europä­ischem Rang und europäischer Bildung im 18. Jahr hundert. Auf grund seines weitverzweigten Interes­ses und seiner an deutschen Universitäten erworbenen Kenntnisse war er nicht nur ein vorzüglicher Mitmacher des geistigen Lebens des Landes, sondern auch ein Organisator des wissenschaftlichen Lebens. Neben seinem theologischen, historischen und pedagogischen Wirken ist die Verfertigung eines mehrbändigen Manuskriptes mit dem Titel „Notitia Hungáriáé Novae historico —geographica", seine hervorragendste Tat, das dem Leser das Ungarn seiner Zeit zeigte. Zur Zeit Béls erschien nur ein Bruchstück im Druck, davon weitere Teile kamen in verschiedene Orte (in die erzbischöfliche Bib­liothek von Esztergom, in die Sammlung des Lyceums von Pressburg, ins Material der Landesbibli­othek „Széchenyi" bzw. der Ungarischen Akademie der Wissenschaften). Die Beschreibung nach Komitaten ist praktisch ein komplexes Unternehmen, das die Summierung einzelner Gebiete nach geographischen, historischen, verwaltungsmässigen, ethnographischen, wirtschaftlichen usw. Gesichts­punkten gab. Vom handschriftlichen Material wurde schon in den vergangenen 250 Jahren das Material zahlreicher Komitate veröffentlicht. Diesmal bekommt der Leser das Material vom Komitat Csong­rád und Csanád in moderner Übersetzung zur Hand. Die beiden Beschreibungen kamen deswegen zusammen, weil das heutige Komitat Csongrád im geographischen Sinne aus diesen beiden Komitaten zustande kam. Es fehlt praktisch nur das Material eines kleinen Teils, das des Gebietes zwischen den Flüssen Tisza—Maros und der heutigen Staatsgrenze (Szőreg, Deszk, Kiszombor usw.), da dies zur Zeit Béls noch Militärgrenze war, und gehörte nicht zur Verwaltung des Komitates. Die jetztige Aus­gabe wurde auf Grund der in Esztergom (Gran) verwahrten Manuskripte verfertigt; sie enthält ihren vollen Text bis auf einen Teil. Wir veröffentlichen die der Stadt Szeged im Jahre 1719 wieder den Rang einer königlichen Freistadt verleihende lange königliche Priyilegienurkunde nicht, da man heute ihren korrekten lateinischen Text und ihre richtige ungarische Übersetzung im Original und in moder­ner Ausgabe zugleich erreichen kann, und die Veröffentlichung des zahlreiche Ungenauigkeiten enthaltenden Textes von Bél schien nicht zweckmässig zu sein. Aus den Beschreibungen tut sich das Leben des von der türkischen Herrschaft befreiten Gebietes auf. Die Hauptbeschäftigung ist die Landwirtschaft, man baut hier viel Getreide an, aber vom Wein und Tabak kann auch gelesen werden. Es gibt hier weitere Tiere Vieh, Schaf, aber die Jagd hat auch eine wichtige Rolle und besonders die Fischerei. Die Fischwirtschaft der Tisza—Gegend war zu jener Zeit legendenhaft. Im Fluss befindet sich ein Drittel Fisch und zwei Drittel Wasser — schreibt der Verfasser. Er beschreibt die hier wohnenden Völker, spricht von Ungarn, Deutschen, Slowaken und Serben, von den griechischen Kaufleuten usw. Er spricht über die Städte, über Szeged, Csongrád Hódmezővásárhely, Szentes und Makó. Er beschreibt die Kirchen von Szeged, erwähnt die Beamten des Bischoftums Csanád und die Gutsbesitzer im Komitat. Die beiden Beschreibungen sind wichtige Quellen für die die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts studierenden Forscher. Die begleitende Abhandlung von István Zombori macht Béls Leben und Arbeit bekannt; besonders die Vielfältigkeit. Er beschreibt die evangelische Intelligenz in den Städten von Oberungarn, die sich während der Glaubensverfolgungen im 17. Jahrundert zu einer Schicht von einheitlicher Physiognomie ausgebildet hat, und deren Mitglieder — ob sie Deutsche, Slowake oder Ungarn waren­sich einheitlich mit ihrem „hungarus" — Bewusstsein hervorragten, und wurden zur Wende desl7 — 18. Jahrhunderts zur Hauptbewegungskraft der heimischen geistigen Erneuerung. Bél ist ein Schüler dieser Gesellschaft, ohne sie kann sein Wirken nicht verstanden werden, gleichzeitig ist er aber ihr hervorragendster Vertreter. Béls Lebenswerk gibt die Synthese der Tätig­171

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