A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1980/81-1.(Szeged, 1984)

Újkori történet - Lakatos Pál–Zombori István: Die Beschreibung der Komitate Csanád, Bodrog und Csongrád von Parschitius

DIE BESCHREIBUNG DER KOMITATE CSANÁD, BODROG UND CSANÁD, VON PARSCHITIUS Pál Lakatos von István Zombori 1686 konnten aus einem großen Teil Ungarns die Türken verjagt werden. Das befreite Land hatte während seiner Unterwerfung ernste Schäden erlitten. Eine der Hauptaufgaben war das Feststellen der Zerstörung und das Erfassen der Siedlungen und der Bevölkerung in den zerstörten Gebieten. Die Schwierigkeiten wurden dadurch verstärkt, daß es keine Landkarte in entsprechender Qualität von Ungarn gab und daß keine Werke vorhanden waren, die die einzelnen Gebiete aus geographischem und verwaltungsmässigem Aspekt beschrieben. Die Anfertigung solcher Werke mußte dringend nachgeholt werden. Mit diesem Anspruch erschien in den neunziger Jahren des 17. Jahrhunderts Kristóf Par­schitius. Er war 1643 in Rosenberg, Komitat Liptó (ung. Rózsahegy, heute Ruzomberok, in der Tsche­choslowakei) geboren und stammte aus einer evangelischen, bürgerlichen Familie. Er studierte an den Universitäten Rostock und Wittenberg und unterrichtete dann in Schemnitz (ung. Selmec­bánya heute Banská Stiavnica, CSSR) bis er durch die Gegenreformation von dort vertrieben wurde. 1686 ging er nach Pozsony (Pressburg) um am ungarischen Landtag teilzunehmen. Er hatte die Absicht den Adelstitel mit seinen vortreffliche Personen rühmenden Gedichten, zu erwerben. Es gelang ihm, sein Ziel zu erreichen. Doch da sich seine Abwesenheit in die Länge gezogen hatte, wurde er von seiner Kirche aus dem Dienst entlassen. Das war der Anlass, um nach Wittenberg zurückzukehren, wo Parschitius dann bis an sein Lebensende im Jahr 1713 geblieben war. Er er­weckte dort den Anschein, als ob er vor den, die Lutheraner verfolgenden Behörden habe flie­hen müssen. In Wittenberg schrieberein Buch über die Geschichte der ungarischen Könige, das er 1702 unter dem Titel: „Tabella Hungáriáé, Ducum et Regum Christianorum" herausgab. Unterdessen arbeitete er bereits an einer Beschreibung des ganzen Landes. Diese Werk blieb uns als Hand­schrift in beinahe vollständigem Zustand erhalten. Sein Titel lautet : „Comitatus Regni Hungáriáé, Slavoniae et Transylvaniae incorporati, Wittenberg, 1705". Das Buch gibt einen Überblick über das Landesgebiet, entsprechend seiner Komitate. Die Informationen werden von Norden nach Süden hin immer spärlicher und ungenauer. Die Beschreibungen der Komitate, die sich auf türkisch be­setztem Gebiet befanden, enthalten zahlreiche, sich widersprechende Angaben. Ein territorialer Überblick über das Land, die einzelnen Teile in ihrem strukturellen Aufbau und die umfangreiche Einleitung, die ausserordentlich interessante Angaben enthält, sind dagegen von grossem Interesse für den Forscher. Die Tatsache, dass die Handschrift nach dem Tode ihres Verfassers auf bislang ungeklärte Weise zu Mátyás Bél gelangte und Bél sie zur Anfertigung seines großen Werkes, der Notitia benutzte, steigert den Wert der Handschrift. Die Handschrift gelangte dann mit Bél Nach­lass nach Esztergom und wird heute in der Bibliothek der Kathedrale aufbewahrt. (Col. X. Tit. Il/a) Die vorliegende Abhandlung gibt einen Überblick über das Leben und Werk des Parschitius und teilt danach das handschriftliche Material über die Komitate Csongrád .Csanád und Bodrog bzw. eine Übersetzung des lateinischen Textes in die ungarische Sprache mit. 245

Next

/
Thumbnails
Contents