A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1980/81-1.(Szeged, 1984)
Néprajz - Felföldi László: Über die Tanztraditionen der Serben des Maros Gebiets
nische Wirkung scheint am stärksten und am umfassendsten gewesen zu sein und erreichte auch noch jene Ortschaften, in denen keine Rumänen gelebt haben. Die jüngste Schicht der serbischen Tanztradition wird von den deutschen Reigentänzen (poljubce), den bürgerlichen Gesellschaftstänzen und den im Stil neuen, spielerischen Koloen und Kunsttänzen gebildet. Im Aufsatz teil eine Beschreibung der ausgewählten älteren Koloen und dazu die Begleitmusiken mit. Die beste Gelegenheit für den Tanz bieten in unseren Tagen Bälle bürgerlichen Charakters zu Kalenderfesten und auch Hochzeitsfeiern. Der Tanz, der während der Kirmes am Nachmittag im Pfarrgarten veranstaltet wird, hat seine archaischen Züge behalten können. Es überrascht, welche Vielfältigkeit die Tanzveranstaltungen und Tanzgewohnheiten zur Jahrhundertwende hatten wenn man sie mit den heutigen vergleicht. Von dem einstigen Reichtum der Tanztradition der Serben im Gebiet der Maros zeugen die eigentümlichen Tanzbräuche in der Weihnachtszeit, am Rosenmontag in der Faschingszeit, beim „Dodole" — Umzug, beim Lazarusfest und bei spontanen Tanzanlässen im Sommer — die sogenannten „ragalj"-en. Eine schwache Erinnerung an den Brauch der Tänzerweihe lebt in der Gewohnheit, daß die herangewachsenen Mädchen aus Deszk sich beim Osterntanz zum ersten Mal in den Kolo einreihen dürfen. Bei Einbezi der Forschungsergebnisse von Ljubice und Danica Jankovi zeigt sich, daß die Tanzkultur der Serben im Gebiet der Maros mit den Traditionen der Serben im Banat zahlreiche Übereinstimnungen haben. Außerdem ergibt sich bei einem Vergleich der Koloen älterer Art mit den Arten der alten ungarischen und rumänischen Springtänze, daß sich zahlreiche Ähnlichkeiten im Rhytmus und in der Motivation der Tänze feststellen lassen. 189