A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1976/66-1. (Szeged, 1978)

Katona Imre: Die Reimchronik über die Vernichtung der Gemeinde Felgyő

Felgyő közvetlen környékén, főként Csanyteleken, Tömörkényen [nagy írónk, Tömörkény István neve innen!] és Csongrádon máig nagy szakértelemmel űzik a dohánytermesztést. Felgyő község helyén, ill. közelében uradalmi központ alakult, ma pedig virág­zó tsz-központ. A tanyalakók máig mesélik Felgyő pusztulását, az öregek még meg tudják mutatni a község régi telephelyét is. Mindenesetre jóval kevesebb gondunk len­ne most a tanyákkal, ha e kis kertészközségek fennmaradtak volna. DIE ZEITGENÖSSISCHE REIMCHRONIK ÜBER DIE VERNICHTUNG DER GEMEINDE FELGYŐ von Imre Katona Von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert an nahm einen Aufschwung der Tabakanbau in Ungarn; die Großgrundbesitzer haben mit den Tabakgärtnern Vertrag auf längere Sicht, als bisherig abgeschlossen, demgemäß die Gärtner nach der Abgabe über das übriggebliebene Produkt frei verfügten. Auf dem Gebiet des Grundbesitzes und unter der Oberhoheit des Gutsherren lebten also die Tabakgärtner in kleinen dorfähnlichen Siedlungen. Sie konnten sich auch etwas Vermögen ver­schaffen, obgleich ihre Lebensumstände anstatt leichter zu werden — immer mehr schwer geworden sind. Das Dekret über das staatliche Tabakmonopolium von 1851 hat auch die Schicksal dieser Tabakgärtnereien endgültig entschieden; die übergebliebenen Siedlungen wurden von den Guts­herren nacheinander aufgelöst. So kam auch die Vernichtung der Gemeinde Felgyő an die Reihe, an derer Stelle sich später eine Gutwirtschaftszentrale, heute aber das Zentrum einer LPG aus­bildete. Über das Vernichten von Felgyő ist eine zeitgenössische Reimchronik erschienen, man hat denselben Vers sogar in zwei Städten (in Budapest und in Gyula) herausgegeben, der vom Kantor des Dorfes, von dem gewissenen, nach seinem Namen in Csongrád geborenen Rókus Bába verfasst wurde. Diese Reimchronik redet über die Ereignisse und die Beweggründe sozusagen nichts, sie enthält nur eine religiöse Anflehung im Barockstil an die Himmlischen. Der zu dem Volksbuch beigefügte Abschiedsvers (und ein Soldatenlied) dienen vielmehr zur Platzausfüllung ohne etwas Meritorisches abzufassen. Diese kleine Schrift erweist sich doch als wichtig, weil sich aus ihr etliche konkrete Einzelhei­ten erklärten, die bisdaher für uns trotz der reichen Fachliteratur unbekannt waren. — Nach hun­dertjährigem Bestehen der Gemeinde zerstreuten sich ihre Bewohner in unbekannte Orte. 170

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