Bálint Sándor: A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1974/75-2. A szögedi nemzet. A szegedi nagytáj népélete. Első rész. (Szeged, 1976)

DAS „GESCHLECHT VON SZÖGED" DAS VOLKSLEBEN DER GEGEND UM SZEGED (Zusammenfassung) Forschungsgeschichte Im ersten Kapitel seines Werkes beschäftigt sich der Verfasser mit der Forschungsarbeit vom volkskundlichen Interesse in Szeged. Das Verdienst des Bahnbrechers gehört dem in Szeged geborenen András Dugonics (1740— 1818), der von der ungarischen literaturhistorischen Forschung als der Begründer der volkstümlichen Richtung, der ungarischen Schule betrachtet wird. Viele gingen in seiner Spur. Der ausgezeichneteste unter ihnen, Benedek Csaplár (1821—1906), ein Piaristenlehrer organisierte von seinen Schülern eine Sammlergemeinschaft. Sein Geist hatte eine entscheidende Wirkung auf Lajos Kálmány (1852— 1919), einen unserer grössten Folkloristen, der hauptsächlich die Szegediner Traditionen verewigte. Sein einstiger Mitschüler im Gymnasium, später sein Freund Immanuel Low, Oberrabbiner von Szeged (1854—1944) ist der Bahnbrecher der jüdischen Folkloristik von internationalem Ruf. Die volskundlichen Eigentümlichkeiten des Wirtschaftslebens von Szeged untersuchte zuerst István Vedres (1765—1830). István Tömörkény (1866—1917), der Direktor des Museums von Szeged, einer der Klassiker des ungarischen Novellenschreibens, stellt in seinen Werken fast ausschlieslich das Szegediner Bauerntum, das einfache Volk dar. Sein Lebenswerk ist auch die unentbehrliche Quelle der Volks­kundeforschung in Szeged. Sein Nachfolger im Amt, Ferenc Móra (1879—1934) besteht auch auf die volkstümlich-schriftstellerischen Traditionen der Stadt. In der Aufdeckung, in der For­schungsarbeit haben sich viele ausgezeichnet, so János Kovács (1852—1918), Károly Cs. Sebestyén (1876—1954). Die im Jahre 1921 gegründete Universität von Szeged und die Pädagogische Hochschule (1929) trugen auch im grossen Masse der ständigen Blüte der Szegediner ethnographischen Forschung bei. Eine berühmt gewordene progressive Gruppe der Universitätsjugend führte ihre Arbeit dieser Richtung mit einer ernsthaften sozialen Verpflichtung durch, ihre hervorragendsten Mitglieder waren Gyula Ortutay und Ferenc Erdei (1910—1969). Siedlung und Gesellschaft Die Stadt Szeged, das Herz einer charakteristisch wirtschaftlichen und ethnographischen Gegend erstreckt sich am Zusammenfluss der Theiss und der Mieresch, in der Mitte einer mächtigen Wassergegend. Bei der Ansiedlung des Ungarntums half auch die abwechslungsreiche Bodenzu­sammensetzung. Schon König István I. (+1038) entdeckte die Bedeutung der Salzbeförderung auf dem Fluss Mieresch. Da Szeged im Interesse der Salzbeförderung u. Verteilung immer unter besonderer königlicher Obhut und Fürsorge stand, begann bald die Urbanisierung. So der ursprüngliche ungarische Charak­ter seiner Bevölkerung, wie ihre sprachliche Einheit kann nicht bezweifelt werden. Der Kern des heutigen Szeged bilden eigentlich drei Inseln : das uralte Alszeged [das untere Sze­ged], also die heutige Unterstadt "Alsóváros", Felszeged [das obere Szeged] "Fölsőváros" also die heutige Oberstadt, und die Burg mit der Planke, "Palánk" oder die heutige Innenstadt. Am Ende des Mittelalters war Szeged eine der imposantesten Städte unseres Landes. Der Grund seiner Macht ist der Wohlstand seiner Bürger. Seinen Reichtum schöpfte es aus Salzbeförderung, Fischerei, Viehzucht, Schiffahrt und Weinbau. Die Szegediner Landschaft ist der Schauplatz von ständigen Volksbewegungen, zugleich der Auskristallisierung volkstümlicher Eigentümlichkeiten, die schon seit dem Ende des Mittelalters fast zusammenhängend dargestellt werden können. Vom 18. Jahrhundert an können wir die ethnographischen Eigentümlichkeiten der Szegediner Landschaft: ihre Zusammensetzung und Gliederung schon kontinuierlich und mit einer reichen Dokumentation veranschaulichen. 619

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