A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1974/75-1. (Szeged, 1975)

Dömötör János: 25 Jahre der Künstlerkolonie zu Senta (Jugoslawien)

Ihr folgten weitere Künstlerkolonien einerseits in der Woiwodina, andererseits in den übrigen Gebieten, sodass die Zahl von Künstlerkolonien in Jugoslawien dis heute schon auf etwa 70 gestiegen ist. Nach dem Muster von Zenta kommen für diese Künstlerkolonien Städte und Gemeinden auf. Die Künstler werden aufgrund von Einladungen an die Arbeit einzelner Künstlerkolonien heran­gezogen, und wie im allgemeinen üblich, schenken sie eines ihrer Werke dem Museum der Gastge­berstadt. Zwar gehören die Maler, die jehmals in der Künstlerkolonie von Zenta gearbeitet haben, den verschiedensten Richtungen an, so ist doch ein bedeutender Teil ihrer hier geschaffenen Werke in enger Verbindung mit Mensch und Natur der Zentaer Gegend. Für die Bereicherung der Kunst eines Vierteljahrhunderts in Zenta haben viele das Ihre getan: M. Konjowic, mit seiner expressiven Kraft, die gedämpfte Farbenwelt von Tivadar Vanjek, Stojan Trumitjs kräftiger Kolorismus, die für zeitgenössische Bestrebungen empfindliche Formkultur won József Benes, die klaren geome­trischen Formen von Bogumil Karlavaris, Pál Petriks balladenhafte Pregnanz, die naturreichen Leinwände der Valéria Guelmino. Dann die lokalen Farben zu einer allgemeinen Gültigkeit erhebende Symbolik von Milan Kerac, Kumar Stane's Begabung, eine charakteristische Atmosphäre auf die Leinwand zu zaubern, die gedrängten Schicksalssinnbilder von Gábor Szilágyi, D. Stojanovic's Legierungen aus Wirklichkeit und Traum ; die ernst gestimmten Gemälde von Endre Faragó, Imre Winklers grosszügige Handhabung des Pinsels, und zum Schluss, nicht aber zuallerletzt die dyna­mikvollen, eine robuste Kraft strahlenden Leinwände von József Ács, der zugleich auch als einer der Organisatoren und Gründer der Künstlerkolonie unbedingt eine Erwähnung verdient. Die Leiter der Künstlerkolonie zu Zenta, vor allem jedoch Museumdirektor Géza Tripolszky haben grossen Wert darauf gelegt, den hiesigen Malern alles zu ihrer Schaffenstätigkeit Erforder­liche, sowie auch das Aufeinandertreffen von Künstlern und Publikum zu gewährleisten. Diesem Zwecke dienten die freundschaftlichen Gespräche, der „Aquarellwettbewerb an der Theiss", ferner auch die Organisierung des Vereins von Museenfreunden. Die Zentaer nahmen als erste in Jugoslawien Kontakte zu Ungarn auf. Im Jahre 1965 begann die beispielgebende Zusammenarbeit zwischen Zenta und dem Museum und der Künstlerkolonie in Hódmezővásárhely. Dieses Zusammenwirken lebt seither ununterbrochen in Form von gegenseitigen Ausstellungen, Künstlerstudienreisen und dem Austausch von Doku­mentationen fort. Die gegenwärtige Tendenz der internationalen politischen Lage schuf eine zufrie­denstellende Base zur weiteren Zusammenarbeit der beiden Museen und Künstlerkolonien. 255

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