A Móra Ferenc Múzum Évkönyve, 1972/73-1. (Szeged, 1974)

Gallé, László: Flechtenvegetation der Sandgebiete in Süd-Ungarn

Das Mikroklima Zeigt die Tiefebene in der Hinsicht des Makroklimas die aufgezählten Extreme, so ist das Mikroklima gewisser Pflanzenbestände der Sandgebiete und Sandwälder ebenso extrem. Diese Tatsache ist von den Feststellungen vieler Forscher (P. Ma­gyar 1933, 1935, Z. Hargitai 1942, Á. Boros 1935, I. Győrffy 1943, Gy. Bodrogközy 1956, L. Bakonyi apud Gallé 1968, L. Gallé 1968, 1972) bestätigt worden. Das Mikroklima — wie allgemein bekannt — ist nichts anderes, als das Klima eines von allen Richtungen gut bergenzten Gebietes des Makroklimas. Das Mikro­klima, als ein Teil des Makroklimas, enthält also die eigenartigen klimatischen Cha­rakterzüge einer kleinen Einheit der Landschaft; es kann aber auch die klimatischen Verhältnisse der engen Umgebung einer Pflanze oder einer Pflanzengesellschaft bedeuten. Zu seinen Faktoren können die Temperatur-, Licht- und Feuchtigkeits­verhältnisse und Exposition der bodenständigen Luftschicht, der Bodenoberfläche und der obersten Bodenschicht, der physische Aufbau und die chemische Zusammen­setzung der oberen Bodenschicht gezählt werden. In dieser Schicht finden wir die extremsten Schwankungen der Klimaelemente. Die Gestaltung des Mikroklimas wird aber außer den aufgezählten Faktoren auch durch biologische Faktoren fest­gesetzt. Solche sind die Wirkungen der Pflanzendecke des Biotops, der dort leben­den Tiere, des Edaphons des Bodens und der Naturumbildungsarbeit des Menschen (Treten, Weide, Ausrodung, Wiedersiedlung, Bewässerung, Kanalisierung, usw.). Es ist also kleine leichte Aufgabe, die Mikroklimas der miteinander verhält­nismäßig übereinstimmenden oder einander ähnlichen Biotope der voneinander weit liegenden Sandgebiete zu vergleichen. Die Qualität der Sandböden, die Ähn­lichkeit zeigenden Höhenterrainverhältnisse, die auf dem Boden der Wälder, auf den Lichtungen, auf den Stämmen der Nadelhölzer und der Laubhölzer in der Schattenbewegung der alleinstehenden Bäume oder Sträucher ausgestalteten mikro­klimatischen Verhältnisse sollen untersucht werden. Sehen wir zunächst die Temperaturangaben. Im Sinne unserer vorigen Bespre­chung ist auch dieser Faktor eine Folge des Mikroklimas, trotzdem können häufig wesentliche Abweichungen von den in 50-jährigen Durchschnitten gegebenen Anga­ben beobachtet werden. Der Durchschnitt der Temperaturmaxima der Sandgebiete um Szeged war 35,5 °C. Dennoch wurden von L. Bakonyi in 1934 auf der Sandober­fläche von Szatymaz, auf einer Sandhügellehne südlicher Esposition 60 °C, von L. Gallé in 1961 auf der Lichtung des Csengele-Waldes gleichfalls auf einer Sand­oberfläche 66 °C, ebendort in 1 m Höhe 62 °C, im Gedenk-Wald zu Ásotthalom auf einem Hügelchen südöstlicher Exposition 56 °C Temperaturmaxima gemessen. Die Messungen sind in demselben Monat der verschiedenen Jahre, in der zweiten Hälfte von Juli, in einem regenfreien, trockenen, klaren Wetter durchgeführt. I. Győrffy 2 schreibt über die Temperaturverhältnisse der Sandoberflächen wie folgt: „Der Sand erwärmt sich so sehr, daß er unsere daraufgelegte Hände beinahe brennt... man reißt seine Hand zurück... in der ersten Überraschung." Gyó'rffy hat am 11. August 1929, auf dem Sand des Waldes zu Ásotthalom, unter den Tortula und Pleurochaete Rasen zwischen 12 und 13 h, bei einer 35 °C Lufttemperatur 72 °C gemessen. Auf einer anderen Stelle, um 14 Uhr, am 12. Mai 1927 hat er im Wald von Csengele, unter Pleurochaete squarrosa Rasen 41 °C beobachtet; im „Ferenc Kiss-Wald" (heute: Gedenkwald) hat er am 11. August 1929, um 12 h 30' einen Temperaturwert von 63 °C festgestellt. Der Verfasser bemerkt, daß das 2 Győrffy, 1943: 132. 262

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