A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)

Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Farkas, Gyula: Anthropologische Funde von der Woiwodina

Paphalom und Farkas-tanya — aus der Arpadenzeit (Bartucz —Farkas, 1958), — Adorján — aus der Awarenzeit (Bartucz —Farkas, 1957) — werden in dem Museum von Novi Sad aufbewahrt. Die Rettung des anthropologischen Materiales ist den Archäologen Bogdan Brukner, Sándor Nagy und Preglad Medovic zu verdanken. Das Material im Narodni Muzej von Kikinda ist nicht gross, aber doch bedeu­tend. Ausser einiger Gepidenfunde (Bocar) wird auch das Fundmaterial des Grä­berfeldes aus der Frühbronzezeit von Mokrin, (eines der am meisten systematisch freigelegten Gräberfelder in Jugoslawien in diesem Museum aufbewahrt. An dieser, aus 237 Skeletten bestehenden Serie führten wir teils klassische, teils osteochemische Untersuchungen durch, deren Ergebnisse unlängst erschienen (Farkas—Lipták, 1971; Lengyel, 1972; Lengyel— Farkas, 1972). In der Rettung des Materiales der durch ein grösseres Arbeitskollektiv freigelegten Serie hat Archäolog Milorad Giric, Di­rektor des Museums von Kikinda eine bedeutende Rolle. In dem Museum von Becej werden 60—70 Skelette aus der Awarenzeit von dem Fundort Cik aufbewahrt, unter denen 6—8 Schädel mongoliden Charakter haben. Das Gräberfeld ist auch von archäologischem Standpunkt aus interessant. Seine Freilegung war unter der Leitung von Jovan Kovacevic, (Professor der Archäologie in Belgrad) durchgeführt, während die Bearbeitung der anthropologischen Funde von Kinga Ery geleistet wurde. In dem Narodni Muzej von Zrenjanin gibt es 10—14 Skelette aus der Awarenzeit von dem Fundort Aradac. Diese Serie hat vollkommen europiden Charakter, ihre andere Hälfte wird in dem Museum der Woiwodina aufbewahrt. Die Freilegung wurde durch den Archäologen Sándor Nagy geleistet. In dem Narodni Muzej von Belgrad werden die anderen, aus der Urzeit stam­menden, überwiegend neolithischen paleoanthropologischen Matériáién von dem Fundort Lepenski Vir aufbewahrt. Die anthropologische Bewertung der Funde ist schon vollgezogen (Nemeskéri, 1969; Lengyel, 1970). Auch in Zemun ist ein beträchtliches awarenzeitliches anthropologisches Ma­terial zu finden, das ich aber persönlich nicht besichtigen konnte. In den Museen von Pancova, Senta und Sombor gibt es kein anthropologisches Material. Neben den oben erwähnten Museen besichtigte ich auch einige weitere, die aber alle ausser der Woiwodina liegen. Ich halte für nötig zu erwähnen, dass einige Funde von Geoloska paleoontolos­ka zbirka JAZU in ,Zagreb,die ein besonderes Interesse erwecken, unter der Leitung des Professors der Geologie-Paleoontologie Mirko Malez freigelegt wurden. So ret­tete man sehr wertvolle Matériáién aus der Mousterien-Periode (Veternica Schicht „h"; Sandalja, Velika Pecina), aus dem Mesolithikum (Veternica II.) und dem Neolithikum (Veternica Schicht ,,b") und aus der Hallstattzeit (Vrhovine Lika). Diese Funde wurden leider bis auf den heutigen Tag immer noch nicht gerettet. Unter diesen möchte ich das aus 30 Skeletten bestehende Material aus der Hall­stattzeit besonders erwähnen. In dem Zemaljski Muzej BiH von Sarajevo werden etwa 200 Funde aus der Bronzezeit und aus dem Mittelalter aufbewahrt. Diese Skelette können aber heute leider gar nicht mehr identifiziert werden. In dem Ausstellungsmaterial gibt es auch einige Skelette in situ von den Fundorten Donja Dolina und Glasinac. Die obige Aufzählung soll natürlich — hinsichtlich der freigelegten anthropo­logischen Materialien in Jugoslawien — nicht als vollständig betrachtet werden. In 14* 211

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