A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve, 1971. 2. (Szeged, 1974)
Die VII. Archäologische Konferenz in Szeged - Kőhegyi, Mihály–Marcsik, Antónia: Das sarmatische und awarische Gräberfeld von Mélykút
bilden das Ehepaar, von dem die Mitglieder der Gruppe B/4 stammen. Beide enthalten mittelmässig reiche Beigaben. Aus Grab 43 kam das einzige scheibengedrehte, graue, mit parallelen Einritzungen verzierte grössere Gefäss zum Vorschein. Auch das unten mit dreilappigen Blättern verzierte Ohrgehängepaar gehört zu den schönsten Stücken. Die Gruppe B/4 besteht aus 5 Gräbern (Abb. 7). Alle Bestatteten dürften Geschwister gewesen sein. Die Gräber liegen doch paarweise derart regelmässig angeordnet, dass ihre Zusammengehörigkeit als Eheleute nicht ausgeschlossen werden kann. Für diese Annahme spricht auch ihre Lage, da wir ja gesehen haben, dass die Gräber der Ehefrauen stets auf der rechten Seite der Männer liegen. In den Männergräbern 45 und 50 fanden wir ebenfalls eine Blechgürtelgarnitur. Beide Männer hatten Taschen, in der sie ihr Feuerzeug hielten. Die Streitaxt des in Grab 50 liegenden Mannes lag quer über die Unterschenkelknochen. Die Frauen hatten verhältnismässig armselige Beigaben (Tierknochen, Tongefässe, Eisenschnalle, Eisenmesser). Im Kindergrab 48 ruhte eines ihrer Geschwister, das jung verstorben ist. Zu der letzten mit B/5 bezeichneten Familie gehören 5 Gräber. Die Gräber 51 und 54 bargen demnach die Eltern in sich. Beide wurden recht ärmlich begraben. Auch ihre Kinder (Grab 49 und 52) wurden mit nicht allzu viel Beigaben für das jenseitige Leben ausgestattet. Grab 52 könnte man mit einem vorausgesetzten Vater als ein weiteres Elternpaar auffassen, von dem das junge Individuum des Grabes 53 hergestammt haben dürfte (Abb. 8.). 125